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Zugegeben, nachdem ich meinen Campervan in San Francisco eingesammelt hatte, war ich hochmotiviert, die Straßen entlang zu brausen, und entsprechend enttäuscht, als die Strecke zum Lake Tahoe nicht nur im Stau erstickte, sondern die 300km bis dorthin auch lediglich hässlichen Freeway bot.
Das bremste die rosarote Roadtrip-Vorstellung von einsamen Straßen und durch mein Haar flatterndem Wind zunächst kräftig aus.
So hatte ich mir das eigentlich vorgestellt. Aber das sollte auch noch kommen…
Die Geduld wird hier also zunächst auf die Probe gestellt. Aber etwa eine halbe bis eine Stunde vor dem Ziel fangen die Tannen langsam an aufzutauchen, der Freeway wird zum Highway, der Stau löst sich auf, und zum ersten Mal lässt sich erahnen, welche Schönheit hier an der Spitze des Yosemite National Parks auf Dich wartet…
• Von der Erde… •
Auf Lake Tahoe wurde ich mal wieder durch Instagram aufmerksam. Langsam bestimmt dieser Social-Media-Kanal gefühlt meine Reisepläne. Immer wieder bleibe ich dort an unglaublichen Accounts Alleinreisender hängen und lasse mich anstecken. (Und stecke im Umkehrschluss gern auch Dich dort an!)
Letztendlich habe ich gar nicht so viele Ecken dort gesehen, wie ich gerne wollte. Am Anfang jeder Reise kribbeln die Füße im Dauerfieber, und ich wollte weiter.
Mehr sehen, mehr erleben, mehr Abenteuer.
Ich habe also anfangs selten die Ruhe, an einem Ort länger zu bleiben. Das legt sich nach der ersten Woche meist…
Trotzdem war vor allem der Abend der Ankunft dort ein absoluter Traum und die komplette Belohnung für die zähen Kilometer zuvor:
Wo schlafen?
Hier gibt es zwei tolle Möglichkeiten. Für die erste war ich leider schon zu spät, daher bin ich bei der zweiten untergekommen…
Bayview Campground – Hier gibt es nur wenige Plätze und wer zuerst kommt… also sei entweder früh hier und nimm einen Platz ein, oder Du musst es wie ich machen und zu Variante 2 wechseln. Der Blick bei Sonnenuntergang (siehe oben) ist allerdings das frühe Ankommen wert.
→ $17/Nacht (keine Kartenzahlung möglich!)
Camp Richardson – Massenweise Plätze (mit Toiletten und Duschen), sodass ich auch nach Sonnenuntergang dort noch einen Platz bekommen habe. Leider eben auch teurer, weil es sehr zentral in Lake Tahoe liegt. Nach der Straßenüberquerung gibt es einen kleinen Supermarkt, einen Waschsalon und, soweit ich mich erinnern kann, darin auch Internet.
→ $29/Nacht
Ich habe auf diesem Roadtrip die App WikiCamps genutzt, um meine Unterkünfte zu suchen. Sie ist kostenpflichtig, und ja, es gibt sicherlich kostenlose Alternativen, das war einfach meine Wahl, und ich bin gut damit gefahren. Wortwörtlich.
• …bis zum Mond! •
Vom Lake Tahoe aus sind es ca. 660km bis zum Death Valley.
Das war mir etwas zu lang, also übernachtete ich als Zwischenstopp am Lake Walker. Er liegt fast direkt am Highway, allerdings ist das nicht wörtlich zu nehmen. Hier fahren so gut wie keine Autos vorbei, und es sind noch einmal etwa 500–1000m zu den tatsächlichen Campingplätzen.
Du zahlst, indem Du die $6/Nacht in einen Umschlag legst und in den dafür vorgesehenen Briefkasten wirst. Quasi Camping-Selbstbedienung.
Der Sternenhimmel und die schon leicht mondartige Unterkunft am See ist ein erster Vorgeschmack auf das, was Dich im Death Valley erwartet: Einsamkeit und karge Wüste.
Nach den 250km zum Lake Walker braucht es noch einmal etwas über 400km bis zum Death Valley. Und danach war ich auch erstmal fertig und froh, hier eine schnieke Unterkunft zu finden, die mir nicht nur einen Pool, sondern auch Internet bescherte…
Zeit also, nach zwei Tagen hinter dem Lenkrad mal ein wenig die inneren Batterien aufzutanken…
• Die National-Park-Kosten? •
Am Eingang zum Death Valley erwartet Dich ein kleiner Automat, an dem Du Deine National-Park-Gebühr zahlen kannst, bar oder mit Kreditkarte. Ich habe nie versucht, mich durchzumogeln, denn die Gebühren dienen dem Erhalt der Nationalparks, deswegen appelliere ich da einfach auch an Deine Ehrlichkeit.
→ einmalig $20
Wo schlafen?
Furnace Creek Ranch RV Park – An das Resort angeschlossen ist auch ein Campground, der geräumig und mit Bäumen gesäumt ist, um zumindest teilweise etwas Schatten abzubekommen. Trotzdem ist es selbst in der leichten Nebensaison hier wüstenartig heiß. Dagegen hilft der Pool, denn die Resort-Anlagen dürfen auch als Camper mitbenutzt werden. Yay!
Hier am Pool gibt es auch die Duschen. Toiletten und Waschbecken gibt es allerdings auch direkt am Campground. Zusätzlich gibt es einen kleinen Waschsalon, in dem ich einen heißen Mittag lang meine Wäsche-Reserven wieder auf Vordermann gebracht habe – und mich unter der dortigen Klimaanlage vor der Sonne versteckt habe. Das Internet ist darin auch „relativ“ gut.
→ $18/Nacht
Im Death Valley selbst habe ich zwei Tage verbracht, bevor ich als gefühltes Brathähnchen die Flucht ergriffen habe. Und hier ist es auch, wo ich zum ersten Mal meine neuen Fähigkeiten als semi-professionelle Fotografin testen konnte, nachdem ich die Tage zuvor ernsthaft begonnen hatte, einen Foto-Onlinekurs durchzuarbeiten, um meine Reisefotografie endlich zu verbessern.
Mein Tipp für einen Roadtrip, bei dem Du keine einzige Erinnerung mehr vergessen willst: Mach einen Foto-Kurs und lerne, sie auf ewig zu bewahren!
Klick hier, um den Foto-Onlinekurs zu beschnuppern!
Es gibt endlos viele Möglichkeiten, sich im Death Valley zu verlaufen (im positivsten Sinn) und es von allen Ecken und Winkeln aus zu fotografieren.
Schau Dich am besten zunächst im Tourist Information Center um. Das liegt praktischerweise direkt neben dem Campground und hat eine Miniaturversion des Death Valley, was Dir einen tollen Überblick darüber gibt und Dich auch besser Deine eigenen Routen planen lässt.
Das sind die Ecken, die ich besucht habe…
Badwater Basin
Der tiefste Punkt der gesamten US, mit nur 86 Metern unter dem Meeresspiegel. Und wohl einer der coolsten Foto-Orte, an denen ich bisher war. Trotz brütender Hitze konnte ich hier nicht aufhören, mit der Kamera zu spielen und zu experimentieren.
Die Salzwüste ist gut besucht, aber dank der brütenden Hitze (Sonnencreme mit mindestens LSF 30 und kräftigen Wasservorrat nicht vergessen und am besten bereits am Morgen hier aufschlagen) und der endlosen Weite verläuft es sich sehr gut.
Die meisten Touristen laufen nur bis zum Salzrand, knipsen ein wenig und verschwinden wieder. Wenn Du also 5–10 Minuten in die knisternde Salzwüste hineinläufst, bist Du schnell ganz für Dich allein.
Natural Bridge
Der Weg zur Natural Bridge ist ein absoluter Krampf an Geröll und Steinen. Ich bin nicht sicher, ob ich den Weg ein zweites Mal auf mich genommen hätte – oder überhaupt einmal –, wenn ich das vorher gewusst hätte.
Die schönen Schnappschüsse, die ich aufgrund dessen aber in fast kompletter Einsamkeit dann dort erwischen konnte, haben mich zwar etwas entschädigt, aber die Natural Bridge war letztendlich nur ein natürlicher Steinbogen, der – zugegeben – ein wenig enttäuschend war.
Die klitzekleine Carina zeigt recht deutlich die Dimensionen, die hier herrschen…
Solltest Du also nicht unbedingt Zeit totzuschlagen haben, kannst Du diese Ecke eher vernachlässigen. Trotzdem… Foto-Material zum Üben Deiner Selfie-Künste gibt es hier definitiv!
Artist’s Drive
Ein kleiner Bogen, der nur in eine Richtung von der „Hauptstraße“ abgeht und sich absolut lohnt. Den meisten Autofahrern ist zwar die Höchstgeschwindigkeit von 25 mph zu langsam, und sie scheinen auch zu vergessen, dass es sich hier um das Sehen und nicht Durchbrausen dreht, aber trotz dieser leicht nervenden Gesellen ist die Fahrt ein echter Augenschmaus.
Besonders, wenn Du an der gefärbten Artist’s Palette ankommst…
Unterschätze nicht, wie langsam Du im Death Valley vorankommst, wenn Du Dir alles in Ruhe anschauen willst und auch immer wieder für Fotos stoppen möchtest. Ich hatte anfangs 5–6 Stopps auf meiner Liste für einen Tag und bin kläglich daran gescheitert. Aber am Ende hatte ich trotzdem mehr als genug gesehen.
Insgesamt gesehen war die Strecke vom Lake Tahoe bis zum Death Valley ein toller Einstieg in meinen 3-Wochen-Roadtrip. Du hättest hier auch auf jeden Fall noch die Möglichkeit, den Yosemite National Park mitzunehmen und dort ausgiebig Stopps einzulegen.
Ich musste mich letztendlich für eine Auswahl an Zielen entscheiden und wollte mir auch die Freiheit lassen, ein wenig spontaner zu sein.
Und es muss ja auch immer noch etwas übrig bleiben, um noch einmal wiederzukommen, oder?
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Rike meint
Ui Carina, wie schön! Ich fühl mich direkt in 2010 zurückversetzt, denn da habe ich einen USA Roadtrip gemeinsam mit meiner Cousine unternommen. Ich fands herrlich im Death Valley… Wir haben bei einer befreundeten Rangerin übernachtet, mit Wahnsinns-Nacht-Aussicht und tollen Insider Tipps. Nach dem Valley gings weiter zum Kings Canyon und den Sequoias. Auch absolut zu empfehlen 🙂
Liebe Grüße,
Rike
Carina meint
Hi Rike,
von den Sequoias hab ich nun auch schon von einer Freundin gehört. Setz ich auf meine Liste für die nächste Tour 😀
Liebe Grüße,
Carina
Dori meint
Hallo Carina,
der Artists Drive und vor allem die gefärbten Artist’s Palette sehen Hammer aus. Schon fast etwas Unwirklich und die Artist’s Palette erinnert mich von den Farben sehr an meinen Urlaub in Island. In Landmannalaugar findet man auch sehr spannende und wunderschön gefärbte Landschaftsformen.
Den Punkt mit dem Unterschätzen kenne ich… wenn man sich wirklich Zeit lassen will und nicht von Ort zu Ort hetzen will, dann sind 5-6 Punkte extrem viel. Das habe ich wiederum auch bei meinem Roadtrip in Island bemerkt und hoffe, dass ich bei der nächsten Urlaubsplanung dadurch klüger handle 🙂
Ich bin schon sehr gespannt auf deine nächsten Artikel zum Roadtrip.
Gruß aus dem Wunderland,
Dori
Gabriele Campbell meint
Ich finde Wüsten faszinierend, aber leider sind die meisten auch furchtbar heiß und das vertrage ich nicht. Vielleicht wäre die Atacama eine Möglichkeit, mal Wüstenluft zu schnuppern. 🙂
Carina meint
In Wadi Rum, Jordanien im November fand ich es gar nicht so heiß. Vielleicht wäre das ja was für Dich 🙂
Ella meint
Liebe Carina, dein Blog ist klasse 🙂
Ich selbst habe meinen Job gekündigt und werde ab Oktober für drei Monate in Kalifornien sein und verwirkliche somit meinen Traum. Es steht auch ein Roadtrip an: LA-San Francisco-Las Vegas-San Diego-LA
Bin etwas aufgeregt, aber ich freue mich schon riesig.
Viele liebe Grüße
Ella
Ines meint
Liebe Carina,
ich lese deinen Blog schon länger, sehr inspirierend und informativ!
Auf der Suche nach Infos für einen Roadtrip USA bin ich mal wieder auf deiner Seite gelandet. Ursprünglich wollte ich keine Rundreise machen, aber als ich deine Reiseroute gesehen habe, dachte ich warum nicht!
Das Wohnmobil wird so ein bisschen günstiger.
Das ist meine erste Reise mit Campervan, ich bin sehr gespannt.
Sani meint
Danke für diesen schönen Beitrag! Da weint mein Herz wieder nach den USA <3
Alles Liebe,
Sani