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Eigentlich habe ich gerade nach meinen Notizen für den nächsten Teil in der Roadtrip-USA-Artikelserie gekramt. Aber darüber kann ich jetzt einfach nicht schreiben.
Mein Herz ist voller Liebe – und die muss raus.
Wortwörtlich ein paar Stunden bevor ich mich von Mexiko aus auf den Weg nach Europa gemacht habe (und auch ein paar Stunden bevor mich ein mexikanischer Pitbull auf ebendiesem Weg auf der Straße mit einem Gummiball verwechselt hat), schmiss ich all meine Pläne, das Sziget Festival in Budapest am folgenden Wochenende zu besuchen, über den Haufen (ich konnte den Gedanken an so viele Menschen einfach nicht ertragen) und buchte mir spontan eine Unterkunft in Wien.
Mein letzter Besuch dort stand unter keinem guten Stern. 10 Tage, die ich mit Taschentüchern und Filmen im Bett verbrachte. Grippal verursacht, nicht durch Liebeskummer oder dramatische Filme.
Aber nun war Sommer, und Theresa, die fantastische Macherin von Lvstprinzip, lockte mich mit Wien, wie man es sonst nur mit Essen bei mir erreicht. Sie erzählte von der entspannten Art der Wiener, dem guten Essen (okok, Essen war ein Faktor in ihren Überredungskünsten) und rosafarbenen Gebäuden.
Bingo. Ich war gekauft. Und trotzdem nicht annähernd darauf vorbereitet, was mich dort erwartet hat.
• Wie sich eine Stadt in mein Herz schleichen kann… •
Sich zu verlieben ist im Grunde eine Aneinanderkettung von bestimmten Faktoren. Du checkst erst mal grob das Äußere. (Jede, die behauptet, das zählt nicht, lügt. Und wir wissen es beide.)
Nettes Lächeln? Check.
Augen, in denen ich versinken will? Check.
Dann kommt zunächst der Small Talk, der sich leider in den meisten Fällen nicht vermeiden lässt.
Und? Was machst Du so? Oh, interessant. ( ← Nicht geheuchelt. Das ist wichtig!)
Danach geht es in die Tiefe.
Was denkst Du über das Thema xy? Sehr cool. Seh ich auch so.
Und schon siehst Du Dein kleines Marzipan-Herz ein bisschen dahinschmelzen. (Carina, Marzipan kann nicht schmelzen. Doch, Marzipan kann schmelzen. Hör auf mit mir zu diskutieren und lies weiter.)
Bei Städten ist das im Grunde ganz ähnlich…
• Sorg dafür, dass die Chemie zwischen uns stimmt •
Als ich in Wien ankomme, strahlt die Sonne vom Himmel. Alles richtig gemacht, Wien.
Der sichere Weg in mein Herz ist blauer Himmel. Es haben Städte schon auf den ersten Blick ganz miese Chancen bei mir gehabt, weil ich durchnässt in einer Unterkunft ankam. Es ist gar nicht schlimm, wenn Du die Regenwolken nach ein paar Tagen auspackst, aber wenn wir ehrlich sind:
Der erste Eindruck ist entscheidend.
Wenn Du also eine große, coole Stadt bist und mich beeindrucken willst, mach hier keinen Fehler.
Die Wolken kamen erst an Tag drei. Völlig akzeptabel!
• Stopf mich mit gutem Essen voll •
Zugegeben, dieser Punkt ist eigentlich ziemlich einfach. Wenn Du hierbei versagst, winke ich nur noch mit einem müden Lächeln ab, zücke die Karte für die Rechnung (Ja, ich zahle für mich selbst. Mich einzuladen bringt es jetzt auch nicht mehr.) und verschwinde auf Nimmerwiedersehen.
Frag nur mal Saigon. Das braucht ganz schön viel Überredungskunst, bis mich diese Stadt noch mal wiedersieht.
Ich bin als Vegetarierin vielleicht nicht die einfachste Eroberung, aber mal ehrlich – so kompliziert ist das nun auch nicht. Liebe geht durch den Magen. Wie schwer kann das schon sein?!
Wien hat hier brilliert. Ernsthaft.
Noch keine Stadt hat mich so schnell umgarnt in diesem Punkt wie Wien.
Vom Frühstück im Museumsquartier, bei dem ich bis heute rätsele, was sie in ihr Kokos-Porridge gemixt haben, dass es mich drei Tage in Folge wie eine verliebte Katze zur Milch mit Honig zurückschleichen ließ, über die bestesten Kässpätzle der Welt.
Ich schwöre es – und dass es kein Foto davon gibt, ist der beste Beweis. Irgendwann ist der Verliebtheitsgrad so hoch, dass selbst Äußerlichkeiten zu Nebensache werden.
Abgerundet, bis hin zum Dessert: einer Mozart-Torte im rosafarbenen Aida, die mir endgültig den Boden unter den Füßen weggezogen hat.
Brilliert, mit Auszeichnung und Sternchen.
Falls Dir die Kässpätzle zu mächtig sind (Weichei! Aber ich kann Dich verstehen… sie sind göttlich, liegen aber auch wie ein Stein im Magen), dann husch stattdessen zum Amerlingbeisl und schwelge im gebratenen Schafskäse mit Kürbiskernen auf Salat. Allein dieses komische Wort „Amerlingbeisl“ lässt mir mittlerweile automatisch das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Und als letzten Tipp (wir wussten doch irgendwie beide, dass dieser Abschnitt der längste werden würde, oder?) husch ins Brass Monkey und iss einen veganen Cupcake für mich mit.
• Fühl Dich an, wie eine warme, weiche Decke,
unter der ich mich für immer verkriechen möchte •
Nachdem Wien mich mit Kässpätzle und Mozart-Torte eingelullt hatte, hat es mir im Volksgarten-Pavillon den Todesstoß versetzt. Oder Cupids Pfeil mit Anlauf und Wiederhaken in mein Herz gebohrt. (Klingt bisschen fies, war aber völlig schmerzfrei.)
Jeden Montagabend finden sich hier mehr Pärchen, als man vermuten würde, ein und… tanzen. So richtig. Mit mehr als sichtbarem Spaß daran.
Theresa und ich als absolut unerfahrene Swing-Tänzerinnen durften um die Tanzfläche herum an gemütlichen Tischchen mit kleinen Sternen-Lämpchen sitzen, unsere Weinchen schlürfen und ihnen mit leicht duseligem Grinsen auf den Gesichtern bewundernd zuschauen. Ohne wie Stalker oder Gaffer zu wirken. So macht Wien das eben.
Spätestens da war der Fall für mich klar: Wien ist die schönste Stadt der Welt.
Für diesen verliebten Gedanken mag vielleicht auch der Alkoholeinfluss verantwortlich gewesen sein, aber meine Gefühle für diese Stadt hielten auch am nächsten Morgen, trotz leicht verkatertem Kopf, noch an.
Gekommen, um zu bleiben.
Selbst der H&M in Wien sieht einfach nur schnieke aus…
• Zeig mir Deinen Sixpack
(Scherz. Muskulöse Schultern tun es auch.) •
Habe ich gerade in einem Nebensatz gesagt, Äußerlichkeiten werden unwichtig? Vergiss das. Streich das. Wien hat mir mal wieder gezeigt, wie wichtig Äußerlichkeiten sind. Nenn mich oberflächlich. Mirschnurzpiepegal.
Aber come on… hast Du diese Architektur gesehen? Diese sexy Kurven der türkisfarbenen Dächer überall? Wie kannst Du bei dem Anblick keine schwachen Knie bekommen?!
Wenn Dich das wirklich kaltlässt, kann ich Dir auch nicht mehr helfen. Dann hast Du einfach kein Herz für Städte. Los, geh doch zu den Bergen und lass mich mit Wien mal ein bisschen allein.
• Die schönste Nebensache der Welt •
Wir reden nicht oft offen darüber, und wenn sie nicht gut genug ist, sehen wir auch manchmal einfach ignorant darüber hinweg, aber ehrlich, in Wien müssen wir darüber reden. Nur Berlin hat es in diesem Punkt annähernd in die Konkurrenzliga gebracht.
Die Ampelmännchen.
Ich meine, echt mal… musst Du Dich da nicht auch einfach auf den ersten Blick in diese Stadt verlieben?
• Das sicherste Zeichen, dass Du verliebt bist… •
Du willst diese Stadt ganz für Dich allein und mit niemandem teilen. Daran erkenne ich bei mir immer, dass es mehr zwischen uns ist als nur ein kurzer Flirt. Ich bin selten an einem Ort, der mir gefällt, ohne es auf Facebook auszuposaunen oder auf Instagram jede Ecke davon breitzutreten.
Aber als ich drei Tage in Wien im Hormontaumel verbracht und nicht ein einziges Foto auf meinen Social-Media-Kanälen verteilt habe (oder sogar geschossen hatte – ich bin am letzten Tag extra noch einmal mit der Kamera losgezogen), war der Fall für mich klar.
Die Schrecksekunde, wenn Du merkst, das wird ernst mit euch beiden. Wenn Du keiner Menschenseele davon erzählst, was gerade in Dir passiert.
Und jetzt geht es mir eben ganz genauso wie einem verliebten Teenager. (In der Liebe werden wir doch alle wieder zu verschüchterten Zahnspangenträgern.) Ich weiß nicht genau, wann, aber ich weiß, ich muss Wien wiedersehen.
Vielleicht nicht gleich in den nächsten Wochen, ein bisschen schwer zu kriegen muss ich schon wirken. Sonst denkt Wien noch, ich sei leicht zu haben. (Was in dem Fall ausnahmsweise auch irgendwie stimmt.)
Aber ich könnte mir vorstellen, dass das mit uns was Festeres wird. Mal so was Längerfristiges. Ich will nicht gleich über Heiraten und Kinderkriegen dort reden, aber… mehr als ein kurzes Techtelmechtel wie so ein Wochenend-Trip dürfte da schon rausspringen. Dabei bin ich mir sicher. Eine Sommer-Affäre nächstes Jahr vielleicht?! Wir werden sehen…
Hast Du Dich auch schon mal
Hals über Kopf in eine Stadt verliebt?
Dori meint
Hallo Carina,
ein richtig gelungener Artikel, den ich regelrecht verschlungen habe. Es freut mich, dass es dir im schönen Österreich so gefällt. Ich wohne etwas mehr als eine Stunde von Wien entfernt und fahre gern in unsere Hauptstadt. Ich liebe ebenso wie du die wunderschönen, alten Häuser und genieße einfach den Flair der Stadt.
Ob ich mich schon mal in eine Stadt verliebt habe? Auf jeden Fall. Ich habe mich vor zwei Jahren Hals über Kopf in Heidelberg verliebt – ein Traum. Ebenso war ich dieses Jahr in Berlin und ich muss sagen: Hut ab. Berlin hat meine Erwartungen weit übertroffen und ich war genauso wie du: „Eine Sommer-Affäre nächstes Jahr vielleicht“. Für eine Weile lässt es sich dort bestimmt gut leben.
Ich wünsche dir noch viele wunderschöne Momente in Wien und vielleicht schlemmen wir dann gemeinsam Kokos-Porridge.
Gruß aus dem Wunderland
Dori
Elisabeth meint
Liebe Carina,
gratuliere zu diesem hervorragenden Artikel und es freut mich sehr, dass es dir in meiner Heimatstadt so gut gefällt! Ich reise seit mehr als 30 Jahren (im Urlaub) durch die Weltgeschichte und habe mich in viele Länder und Städte verliebt, aber ich kehre immer wieder gerne in meine Heimatstadt zurück!
Danke für deine interessanten Artikel, die ich sehr gerne lese.
Lg Elisabeth
Emmi meint
Hallo Carina!
Sobald ich mit meiner Abschlussarbeit fertig bin, zieh ich zurück nach Wien. Ich hab mich so schon wahnsinnig darauf gefreut, aber dank dir jetzt gleich noch viel mehr!
Budapest und Reykjavík lassen mein Herz höher schlagen, wenn ich nur an sie denke, aber Wien hat einfach Sonderstatus. So viele Kindheits- und Jugenderinnerungen, meine erste Großstadt, die Freude, bald endlich für längere Zeit dort zu wohnen. Ich kanns kaum erwarten!
Es freut mich sehr, dass dir unsere Hauptstadt auch so gut gefällt wie mir 🙂
Liebe Grüße aus Graz
Emmi
Lisa meint
Hallo Carina,
schön, dass dir meine Heimatstadt Wien so gut gefallen hat!
Wenn ich solche Texte wie den deinen lese überkommt mich jedenfalls immer ein mächtiges Gefühl von Stolz 🙂
Und ich sage dir, es gibt noch so unendlich viel zu sehen und so viele versteckte, bezaubernde Ecken, es wird dir gar nichts anderes übrig bleiben als nochmal zu kommen 🙂
Alles Liebe
Lisa
Michaela meint
Bingo, liebe Carina. I feel you.
Ich bin 2010 das erste Mal in Wien gewesen und habe mich ebenfalls unsterblich verliebt. Ich hatte dann das große Glück, dort drei Jahre leben und arbeiten zu dürfen. An jedem dieser Tage hat mich Wien immer aufs Neue verzaubert.
Ich bin mindestens 3-4 mal im Jahr in dieser einmaligen Stadt, lasse mich inspirieren, einatmen, treiben und bin immer traurig, wenn ich von dort wieder wegfahre.
Freunde fürs Leben, das sind wir geworden und Freunde fürs Leben, habe ich dort gefunden.
Ich liebe den Naschmarkt, die Architektur, das große kulturelle Angebot, den Zauber dieser Stadt, einfach alles.
Vor deinem nächsten Besuch, schicke ich dir gerne eine Liste meiner Lieblingsspots, die sich mit jedem Besuch erweitert. <3
Wenn du es mal richtig kitschig magst, dann empfehle ich dir Wien zur Weihnachtszeit. Der Christkindlmarkt am Spittelberg (ein Traum), oder am Schloss <3 oder über den Dächern von Wien, auf der Dachterasse vom Ritz Carlton (leicht dekadent, aber man gönnt sich ja sonst nichts) oder, oder, oder…
Mein Ziel: eine hübsche kleine Zweitwohnung in Wien, im 5., 6. oder 7. Bezirk (auf jeden Fall in Naschmarktnähe).
Ganz liebe Grüße, Michaela
Gabriele Campbell meint
Wien hat mich leider auf dem falschen Fuß erwischt: Nach dem supersauberen Stockholm haben mich die Staub-und Papierecken in den Straßen doch gestört, und beim Empfang gab es erstmal Nieselregen. Die Hofreitschule, der Kaffee, und einige andere nette Sachen haben mich zwar versöhnt, aber die große Liebe ist das nie geworden. Salzburg hat mir besser gefallen.
Die große Liebe gehört unter anderem Stockholm, das mich auch gleich mit strahlendem Sonnenschein und glitzerndem Wasser empfing. Da bin ich später mal für fast zwei Jahre hingezogen. Eine andere große Liebe ist Lübeck; die Stadt mochte ich schon als Kind, wenn wir von unseren Ostseeurlauben immer eine Tagestour dorthin gemacht haben, und auch jetzt fahre ich immer mal wieder hin. Und Hiddensee – da hat mich noch nicht einmal das trübe Wetter beim Erstbesuch gestört; die Insel ist bei jedem Wetter schön.
Andrea meint
Servus und hej, #allesaufeinmallesenwollen#, sehr schön geschriebener Text. Ich habe es dieses Jahr exakt andersherum als Gabriele Campbell erlebt. Silvester in Wien und Sommerurlaub in Stockholm. Es war genau die richtige Entscheidung wobei mich Wien trotz Massensilvesterturismus mit kuschelig warmem Kaffeehausfeeling und dem bisher leckersten Kaffee auf eine ganz andere Art und Weise als Stockholm mitgenommen hat. Stockholm das Sommernachtsmärchen mit #tausendundeinerinsel#. Einfach ankommen, wohlfühlen und entspannen.
Aber die Ampelmännchen in Wien überteffen die in Berli nallemal.
Viele Grüße
Andrea
Carina meint
Jaaa, die Ampelmännchen dort feiere ich auch jedes Mal, wenn ich sie wiedersehe! <3
Leonie meint
Was für ein toller Artikel!
Und ich habe mich absolut wiedergefunden. Über Ostern habe ich meinen Liebsten zu seinem 30. Geburtstag nach Prag entführt. Ich muss zugeben ich hatte ein bisschen Angst vor dem „Ost-Flair“ und entsprechend niedrig waren meine Erwartungen. Ich würde aber (Gott sei dank) eines besseren belehrt, ich habe mich Hals über Kopf in Prag und sein Flair verliebt! So sehr, dass ich momentan sogar überlege im Herbst dort ein verlängertes Wochenende einzulegen ?
Aber jetzt sind wir erst mal auf dem Weg nach Wien und hoffen dass wir genauso verzaubert werden wie du.
Liebe Grüße
Leonie
Melli meint
Hallo Carina!
Ich war letztes Jahr auch in Wien.
Ich kann dir nur zustimmen, es ist eine wundervolle Stadt!
Von gutem Essen bis hin zur tollen Architektur. Und eine tolle Atmosphäre hat sie auch.
Alles was man braucht um sich in eine Stadt zu verlieben 🙂
Viele Grüße
Vero meint
Unbedingt einen „Uhutler“ Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt vor Schloss Schönbrunn trinken! Ich war vor 3 Jahren über meinen Geburtstag in Wien und habe an diesem Tag auf drei verschiedenen Märkten Glühwein „verkostet“. Dagegen können in Köln alle Glühweinstände einpacken …
Kristina meint
Für mich persönlich ist Wien eine der schönsten Städte Mitteleuropas 🙂
Vielleicht (oder eigentlich ganz sicher) liegt es an den Gegebenheiten der Reise, also an den Mitreisenden Freunden und der Jahreszeit. Wir waren nämlich VOR Covid zur Weihnachtszeit dort und konnten daher all die schönen Weihnachtsmärkte & Straßendekorationen begutachten. Das war richtig, richtig toll und kann ich allen nur wärmstens empfehlen. Besonders der Prater ist zu dieser Jahreszeit einfach toll!