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Vor ein paar Wochen erreichte mich die Frage einer Leserin…
„Ich bin von Januar bis Juni in Dublin, wie packe ich für kalte, nasse Gegenden?“
Generell geht es dabei eigentlich nur darum, die grundsätzliche Packliste um ein paar Dinge zu ergänzen und etwas anzupassen.
Da ich selbst bereits im Oktober 2013 Irland und Schottland und im März 2015 Island bereist habe, stand ich vor dem gleichen Problem und habe mir ein paar Tricks einfallen lassen…
• Ein warmer Körper! •
Das Wichtigste zuerst: Du musst Dich warm halten, ist ja klar! Je mehr Du frierst, desto schneller wirst Du krank und wann kannst Du es am wenigsten gebrauchen krank zu werden? Klar! Wenn Du auf Reisen bist!
Daher habe ich mir die Fleecejacke, die ja sowieso auf der Kleidungs-Packliste stand, auch danach ausgesucht, wie gut sie mich warm hält. Jaja, Fleece hält immer warm, aber Du kannst auf noch ein paar Extras dabei achten:
- Ärmel die die Handgelenke einschließen – Du weiß schon was ich meine… Die Daumen-durch-die-Löcher-Verlängerung!
- Eine Länge, die auch den Allerwertesten mit einschließt – Kurz mag In sein und den Po gut aussehen lassen, aber in der Kälte gibt es nichts schlimmeres als einen kalten Ar… ähem. Du weißt schon.
- Ein Stehkragen der den Hals warm hält und vor Wind schützt – Das ist definitiv in, sieht gut aus und ersetzt damit auch gleich den Schal im Gepäck!
- Eine integrierte Mütze – Gold wert! Aus Fleece wärmt sie noch viel besser als eine Wollmütze und ist in Kombi mit der Kaputze Deiner Jacke der beste Wärmeschutz
Wenn Du die richtige Fleecejacke oder einen wirklich mollig warmen Pullover gefunden hast, ist schon die Hälfte getan! Nun gibt es nur noch einen weiteren Extra-Tipp: Das Zwiebelprinzip!
Gerade wenn man wie ich durch verschiedene Klimazonen reisen will, kann man es sich nicht leisten für jede einzelne eigene Kleidung dabeizuhaben, die nur in ihrer jeweiligen Temperaturkurve genutzt wird.
Deshalb pack am besten kombinierbare Oberteile ein, die Du auch übereinander tragen kannst: Trägertops für’s Warme, die auch im Kalten als Unterschicht herhalten.
Longsleeves die an kühleren Abenden im Warmen, aber auch in Irland an kalten Tagen als zweite Lage getragen werden können. Beides idealerweise aus Baumwolle und einfarbig, dann sind sie besser kombinierbar!
Achte darauf, dass alles auch farblich gut zueinander passt und variabel kombinierbar ist, denn sonst stehst Du am Ende doch nur vor Deinem Rucksack (wie früher vor dem Kleiderschrank) und ärgerst Dich, dass Du nichts zum Anziehen hast!
Und nun mein absoluter Geheimtipp, was warme Kleidung angeht…
Vor Kurzem habe ich eine ganz absurde Version der warmen Kleidung für mich entdeckt: Röcke!
Ich seh schon die Runzelfalten die gerade auf Deiner Stirn entstanden sind. Nein, ich hab noch nicht den Verstand verloren.
Die Röcke an sich sind dabei auch nicht der Punkt, sondern viel eher was mich dazu gebracht hat sie zu tragen.
Auf der Suche nach einer warmen Strumpfhose für kältere Tage, bin ich letzten Herbst über die Thermostrumpfhose bei dm (dem Drogeriemarkt) gestolpert und bin seitdem deren größter Fan!
Ich stand im September fast wöchentlich in einem der Drogeriemärkte um nachzufragen, ob sie die Thermostrumpfhosen denn wieder im Sortiment hätten, denn ohne mindestens zwei davon im Gepäck zu haben, hätte ich mich geweigert nach Irland zu fliegen.
Sie halten unglaublich warm und sind aus meinem Gepäck nicht mehr wegzudenken!
Das verstößt auch nicht gegen meine Packregel, denn sie ersetzen einfach die Leggins, sind sogar leichter, winddicht und wärmer, da sie innen flauschig angerauht sind.
Die perfekte Lage unter Röcke und Hosen! Noch dazu schließen sie logischerweise auch die Füße mit ein und ich brauche zusätzlich keine normalen Socken.
Auch wieder eine perfekte Ergänzung, denn so kannst Du die Röcke die Du für die warmen Regionen eingepackt hast, auch ohne Probleme im Kalten tragen!
Kleiner Tipp am Rande: Ich wasche die Strumpfhosen immer per Hand, damit sie länger halten und in der Waschmaschine keine Fusseln entwickeln.
• Mollig warme Füße! •
Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber dies ist für mich der wichtigste Faktor! Ich schaffe es bei 25°C kalte Füße zu bekommen und da – man glaubt es kaum – zu frieren!
Das führt also dazu, dass ich bei 10°C in Irland aussehe wie eine Murmel, dick eingepackt und vermummt.
Auch an meinen Füßen wende ich das Zwiebelprinzip an:
- Die warme Strumpfhose bildet die erste Schicht.
- Wird es richtig, richtig kalt, trage ich ein paar dicke Socken, extra darauf ausgelegt Schwitzfüße auszuhalten und lange zu halten. Meine habe ich nun schon seit 4 Jahren und außer ein wenig Fusseln, haben sie immer noch keine Verschleißerscheinungen. Der Preis der einen erstmal Luft holen lässt, lohnt sich also definitiv!
- Leichte, flache, knöchelhohe Stiefelletten, aus glattem, abwaschbaren Material – Flach um gut darin laufen zu können, knöchelhoch um Wind und Regen abzuhalten, glatt und abwaschbar aus dem selben Grund.
Ich suche mir meist schwarze oder graue, damit sie zu allem passen und idealerweise im derzeitigen Faltenlook, damit es nicht auffällt, wenn ich sie in meinem Gepäck knautschen muss.
Auch wenn es verlockend ist, gefütterte Stiefelletten nachzugeben, denk wieder daran, dass Du ungefütterte auch in anderen Klimazonen tragen kannst! Außerdem wirst Du mit den dicken Socken keine weitere Fütterung brauchen…
• Behalt einen warmen Kopf! •
Nachdem Du Dir hoffentlich schon eine Fleecejacke mit Mütze gesucht hast, ist der wichtigste Schritt getan.
Andernfalls pack eine wärmende (aber leichte!) Wollmütze ein und achte darauf, dass sie zumindest an den Ohren winddicht ist und innen evtl. mit Fleece verstärkt ist.
Über den Kopf verlieren wir die meiste Wärme, auch wenn es uns nicht immer bewusst ist, also solltest Du hierauf wirklich Wert legen!
An windigen Tagen lohnt es sich also Mütze und Kapuze Deiner Regenjacke übereinander gut verschlossen zu tragen und Du wirst Dich wundern, wie viel wärmer Dir sofort wird…
• Bleib trocken! •
Ich habe sie schon ein paar Mal erwähnt, hier nun näher dazu:
Deine Regenjacke!
Hierbei solltest Du nicht sparen, Du wirst es bloß bereuen und dann vielleicht gezwungen sein an Deinem Reiseort nochmal neu zu suchen und wahrscheinlich viel mehr Geld auszugeben als nötig gewesen wäre.
Ich kann Dir daher nur zu einer Markenjacke raten.
Normalerweise gebe ich nicht viel auf Namen, aber hierbei steht es (oftmals) einfach für gute Qualität.
Mittlerweile gibt es auch viele Damenmodelle, die auch ihren Namen verdienen, so wie meine. Sie sehen nicht mehr so plump und unförmig aus, haben schöne Farben und nette Schnitte, die sie fast als normale Jacke durchgehen lassen.
Ich habe meine Regenjacke vor Beginn dieser Reise gewechselt. Mit meiner ursprünglichen Regenjacke von Northface, dem Standardmodell dass ich an jedem zweiten Alleinreisenden wiedergesehen habe, war ich eigentlich sehr zufrieden.
Mit dem kleinen Haken, dass sie a) jeder getragen hat und b) eben auch wie eine Regenjacke aussah.
Ich persönlich halte auch nichts mehr von den zweiteiligen Jacken in denen die innere Fleecejacke abtrennbar und separat tragbar ist. Hab ich früher auch genutzt, bin ich heute einfach zu eitel dafür. Aber das steht jedem selbst frei und ist absolute Geschmacksache! Nützlich und praktisch ist es auf jeden Fall!
Diese Punkte der Optik mögen viele nicht stören, aber ich komme langsam an den Punkt, an dem ich nicht immer und überall aussehen möchte wie, naja, ein Backpacker eben.
Deshalb habe ich dieses Mal nach einer Jacke gesucht, die ihren Zweck voll erfüllt und dabei trotzdem noch relativ neutral wirkt. Gesucht! Gefunden!
Sie ist zudem noch etwas länger geschnitten als die meisten Jacken (was sich ideal mit der Fleecejacke deckt), hat 4 Seitentaschen, genug also um zwei zu füllen und noch zwei für die Hände freizuhaben und hat sich im strömenden Regen über zwei Stunden ausgesetzt mehr als bewährt!
Noch dazu schick in einer dezenten Farbe und mit ganz leichtem streifigen Muster versehen, verträgt sie auch mal ein wenig Schmutz ohne das es gleich auffällt.
• Mein abschließendes Fazit •
So, nach dieser ganzen Tirade, hier nochmal zu mitschreiben:
- Eine gute Fleecejacke oder ein richtig dicker Pullover ist unabdingbar! Mit Mütze, Stehkragen, der richtigen Länge und Daumenschlingen dann ideal!
- Zwiebelprinzip – Trägertops, Longsleeves, Jacken
- Thermostrumpfhosen – mein Geheimtipp!
- Warme Wollsocken – Qualität statt Quantität
- Stiefelletten – Flach, knöchelhoch, glatt und in neutraler Farbe
- Evtl. eine zusätzliche Mütze – Winddicht ist am wichtigsten, aber leicht muss sie auch sein!
- Regenjacke (vorzugsweise ein Damenmodell) – Das wichtigste Utensil, also nicht daran sparen!
Welche Geheimtipps für warme Kleidung auf Reisen kennst Du noch?
Jede einzelne Packliste im Überblick:
Die komplette Packliste für Frauen
Packliste #1: Kleidung für jede Situation
Packliste #2: Die richtige Reiseapotheke
Packliste #3: Dokumente, die nicht fehlen dürfen!
Packliste #4: Laptop & Co (Die Digitale Nomaden-Packliste)
Packliste #5: Die (minimalistische) Kulturtasche
Bonus-Artikel:
Die Packliste für „kalte“ Reiseziele
Die Packliste für „nasse“ Reiseziele – Das Reisen in der Regenzeit
Packhilfen, die das Packen leichter machen!
Die besten Tools, um Deine Wertsachen auf Reisen zu sichern
Lydia (Black Cats) meint
Vielen vielen Dank du hast mir sehr geholfen. So langsam reduziert sich meine To-Do-Liste. Denn zum allgmeinen Chaos was Auslandsaufenthalte angeht, habe ich noch diverse Anträge fürs Auslandsbafög, Stipendium usw auszufüllen.
Danke Danke Danke 🙂
Carina Herrmann meint
Ohje…
Aber schön das ich Dir dann wenigstens beim Packen helfen konnte 😉
Steffi meint
Hihihi… Habe mir heute gleich bei DM diese Strumpfhose besorgt! Ich bin doch so eine Frostbeule 😀
Carina Herrmann meint
Sehr gut!! Und, hilft sie gegen die Frostbeulen? 😉
Pati meint
Hi,
ich habe vor wenigen Wochen deine Seite entdeckt und stöbere darin wahnsinnig gerne.
Gut gemacht. Tolles Layout. Schöne informative Artikel 🙂
Auch ich bin viel alleine als Frau unterwegs – ich brauch diesen Kick.
Die Packliste für kalte Regionen muss ich aber unbedingt ergänzen. Ich reiste letztes Jahr im August durch Island und muss sagen, dass Baumwolle „cotton kills“ mich bei den Witterungsbedingungen im Hochland (aber nicht nur) schlicht und ergreifend getötet, oder zumindest innerhalb kürzester Zeit in die Knie gezwungen hätte.
Das A&O ist eine leicht gefütterte, Wasser und Wind undurchlässige Softshellhose, das bereits erwähnte Zwiebelprinzip, Fleece und KEINE Baumwollunterwäsche am Körper. Ergänzt durch gute wasserfeste Wanderschuhe. Diese müssen auch nicht teuer sein. Ich habe meine Lowa-Dinger für knapp über 100 Euro ergattert.
Ich trug diese Kleidung 10 Tage am Stück. Mit Jeans hätt ich vll ein Mal um die Hütte laufen können.
Dein Tipp mit dem Rock und Thermoleggins, bzw Stumpfhose ist übrigens auch super. Hab ich in Reykjavik so gemacht. Das mehrtägige Trekking wird einem bei ner Club-Tour und Stadtbummel nicht sofort angesehen 😀
Carina Herrmann meint
Hi Pati,
vielen Dank für die tollen Komplimente! Das lese ich immer gerne 😀
Tolle Anregungen, vielen Dank für Deine Erfahrungen!
Das mit der Baumwolle hatte ich so intensiv noch nie erlebt, aber mein Maximum an Kältezone war auch Irland 😉
Toll, dass merke ich mir auf jeden Fall, sollte ich es endlich mal zu den Nordlichtern oder nach Island schaffen!
Vor allem die Empfehlung der Softshellhose…
Ich finde gerade Rock und Thermostrumpfhose tarnt einen Backpacker perfekt 😀 Ich bin gerade in Deutschland und hier trägt ja kaum jemand zwei Tage lang das gleiche Outfit. Da retten mich meine Röcke, die kann man super variieren und sehen nie langweilig aus!
Liebe Grüße,
Carina
Lena meint
DM Strumpfhosen? Standard! Ich kenne keine meiner Freundin, die nicht darauf schwört. Ein Muss beim Hamburger Wetter! Vllt sind sie deswegen immer alle ausverkauft… 😉
Carina meint
😀
vegantraveldreams meint
Super, dass du Röcke erwähnst, das gibt mir Hoffnung. 😀 Ich bin nämlich absolute Rock & Kleidträgerin und kann mir nicht vorstellen, wochenlang in Hosen unterwegs zu sein, uäh. Ich gehe im Rock auf wandern, radfahren usw. Auch im Winer finde ich einen Rock mit warmer Strumpfhose viel wärmer und bequemer als Jeans.
Doro meint
Mädels, der ultimative Geheimtipp ist „MERINOWOLLE“!!! Ich habe sie erst vor gut 1 1/2 Jahren entdeckt und bin immer noch hin und weg. Warm, pflegeleicht, geruchsneutralisierend und für alle Aktivitäten geeignet. Es gibt die verschiedensten Ausführungen: als Unterwäsche, T- & Longshirts oder in Jackenform. Ich habe von allem etwas und bin überglücklich damit und das zu jeder Jahreszeit.
Frohes Packen und Reisen euch allen 🙂
Carina meint
Haha – super, Doro. Merk ich mir 🙂
Liebe Grüße,
Carina
Monika Fuchs meint
Gerade Regenjacken finde ich wichtig, wenn man Reisen in nördliche Länder unternimmt. Und wie Du schon sagst, sollte man dabei nicht sparen. Wasserabweisende Jacken sind zwar normalerweise preiswerter als besser schützende Jacken. Sie haben mir allerdings schon so manche „irische oder schottische Erkältung“ eingebracht. Ich rate daher, eher etwas mehr Geld auszugeben für eine Jacke, die gegen Wind, Wetter und Nässe schützt.
Brigitte Dost-Tauschl meint
der Link zu deiner Regenjacke funktioniert leider nicht.
🙁
Liebe Grüße Brigitte