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*Ein Gastartikel von Gundel*
Im August 2012 bin ich für einen Monat nach Ecuador aufgebrochen. Je näher der Reisebeginn rückte, desto größer war die Vorfreude. Aber auch die Nervosität stieg ständig an. Immerhin war dies meine erste Fernreise und außerdem sollten die Mädels erst eine Woche später nachkommen.
Also 7 Tage ganz allein in Ecuador. WOW. Ich weiß, ich weiß, für die Profi-Alleinreisenden kein erwähnenswerter Gedanke, für mich Neuling allerdings damals sehr beunruhigend.
Vor allem, da ich von einigen Bekannten wahre Horror-Storys gehört habe. Die Geschichten reichten von bewaffneten Überfällen auf Touristen über sexuelle Belästigung bis hin zum Einbruch im Hostel.
Und damit ihr euch von solchen Storys nicht von einer Ecuadorreise abschrecken lasst, hier meine Erfahrungen und einige Tipps zum Thema Sicherheit. Den gesamten Reisebericht könnt ihr auf meiner Webseite http://www.thoringi.info/ lesen.
• 7 Tage Ecuador – alleine •
Vornweg gesagt sind die Altstadt- Bereiche von Quito sehr gut gesichert. Vor allem abends und nachts begegnet man auf den öffentlichen Plätzen zahlreichen Sicherheitsleuten, welche offensichtlich von der Stadt angestellt sind.
Diese sind nicht bewaffnet und auch keine Polizisten, man bemerkt jedoch das wachsame Auge, welches vor allem Touristen und Ausländer beschützt. Offensichtlich bemüht, dem schlechten Image Südamerikanischer Städte bezüglich Sicherheit entgegen zu wirken. Trotzdem sollte man keineswegs leichtsinnig werden, die Gassen Quitos bergen einige Risiken für Touristen, und das nicht nur nachts.
• Gepäck schützen •
Wer Quito erkunden möchte, muss zuerst eine meist abenteuerliche Busfahrt überstehen. Immerhin erstreckt sich das Stadtgebiet über 30 Kilometer Länge und nicht immer hat man das Glück, ein gutes Innenstadt Hostel zu finden.
Zunächst einmal: Busfahren in Quito ist toll! Zwar ist die Enge erdrückend und der Geruch meist schwer zu ertragen, jedoch ist es um einiges spannender als eine geführte Stadtführung. Man kann herrlich die Menschen beobachten und Stadtteile außerhalt der Innenstadt erkunden. Außerdem kostet eine Fahrt nur wenige Cent.
Neben der ganzen Faszination solltet ihr trotzdem immer auf euer Gepäck achten. In dem Gedränge sind die Rucksäcke viel zu schnell aufgeschlitzt ohne dass man etwas merkt. Darum im Bus immer die Tasche/ den Rucksack auf der Körpervorderseite tragen und gut im Blick haben.
Wenn ihr dann durch die Stadt wandert, wäre es reichlich hinderlich das Gepäck auf der Vorderseite zu tragen. Trotzdem sollte man auch hier nicht unachtsam werden, schon am ersten Tag war mein Rucksack offen und ich habe nichts gemerkt. Glücklicherweise haben die nur das große Fach geöffnet, hier war nur mein Pullover drin, der hat sich als Beute scheinbar nicht geeignet.
Folgende Idee hat wunderbar funktioniert: Einfach den Regenschutz für den Rucksack drüberziehen und gut festgurten. So kommt keiner an eure Reißverschlüsse ran und auch beim Aufschlitzen der Taschen macht ihr es eventuellen Dieben schwerer.
Kleiner Bonus-Tipp: Wenn ihr im Restaurant / Cafe sitzt, schnallt den Rucksack mit den Brustschnallen einfach am Stuhl fest. Simpel und effektiv.
• Ausweispapiere und Geld •
Größter Horror jeder alleinreisenden Frau: der Reisepass ist weg! Um dem vorzubeugen habe ich zusätzlich meinen Ausweis mitgenommen. Mit diesem kann ich zwar nicht einreisen, sollte der Pass jedoch wirklich abhandenkommen, hat man immerhin ein Original Ausweisdokument an der Frau.
Außerdem habe ich vom Pass Kopien angefertigt, welche an unterschiedlichen Orten verstaut wurden: Im Rucksack, im Geldbeutel und beim Hostel-Betreiber meines Vertrauens. Zusätzlich hatte ich jeweils ein Foto des Reisepasses mit dem Handy und der Kamera gemacht. Vielleicht ein wenig zu viel des Guten, aber lieber einmal mehr als einmal zu wenig.
Thema Geld: Selbstverständlich solltet ihr nicht all euer Bargeld an einem Ort verwahren. Auch hier habe ich sowohl einen kleinen Vorrat im Rucksack als auch im Hostel gehabt.
Mein Tipp für den Umgang mit Bargeld in der Stadt: zu eurem normalen Geldbeutel nehmt euch einen kleinen Geldbeutel mit, in dem nur wenige Dollar verstaut sind. Diese reichen locker zum Bezahlen von Essen/ Getränken oder sonstigen.
Wenn der kleine Geldbeutel leer ist, einfach ungesehen, zum Beispiel auf Toilette, nachfüllen. Ein prall gefüllter Geldbeutel und größere Mengen Bargeld könnten andere zu schnell auf dumme Gedanken bringen, und das wollen wir doch nicht.
Abgesehen vom Bargeld würde ich immer mindestens 2 EC- oder Kreditkarten unterschiedlicher Banken dabei haben. Einfach zu Sicherheit, falls eine verloren geht, ihr den Pin falsch eingebt oder die Karte beschädigt wird.
• Nachts unterwegs – als Frau •
Als ich allein unterwegs war, habe ich aufgrund meiner relativ dunklen Hautfarbe und den schwarzen Haaren wenig Aufmerksamkeit erregt (was auf eine blonde Frau in Ecuador zukommt, habe ich erst eine Woche später erlebt und war sehr dankbar, der braune Typ zu sein.)
Natürlich haben mich aber mein Rucksack und allem voran mein furchtbares Spanisch schnell geoutet. Wie gesagt ist es tagsüber relativ ungefährlich, wenn man sich an einfache Sicherheitsmaßnahmen hält.
Ein ganz anderes Thema ist es, in Quito nachts unterwegs zu sein.
Zuallererst: Nachts fahre ich kein Bus! Egal, wohin ich wollte, ich bin im Dunkeln nur mit dem Taxi unterwegs. Die meisten Taxifahrer hatten einen rührenden Beschützerinstinkt mir, als Europäerin und außerdem als Frau allein, gegenüber. Egal wohin ich gefahren bin, die Taxifahrer haben immer gewartet, bis ich sicher angekommen bin. Sei dies im Hostel oder in einer Kneipe.
Dieses Gefühl der Sicherheit ist mir die 2 Dollar Fahrtkosten durchaus wert gewesen!
Wer Nachts in Quito unterwegs ist, hat sicherlich nur ein Ziel: Mariscal Sucre! Das Nightlife Zentrum der Stadt beherbergt zahllose Restaurants, Clubs und Kneipen. Auch das Mariscal hat einen Mainstream und einen Insider Bereich.
Im Mainstream Bereich, gleich an der Hauptstraße gelegen, sind nicht nur die Preise, sondern auch die Angebote und Musik, eher europäisch. Eindeutig nur auf Touristen ausgelegt. Hier kann man sich auch als Frau allein einigermaßen sicher bewegen.
Wer jedoch richtig feiern gehen will und in die Party-Welt Quitos eintauchen, der muss sich durch die kleinen Gassen des Mariscal wagen. Hier sind die Straßen weniger belebt und auch die Gestalten um einiges zwielichtiger. Bei aller Emanzipation: hier würde ich als Frau NIE allein rumlaufen!
Hier gilt Stärke durch Zahlen, bevorzugt mit männlichen Begleitern.
Hat man dann unbescholten den Wunsch-Club erreicht, gilt es vor allem auf die Getränke zu achten.
Europäische Frauen, allen voran blonde Frauen, werden automatisch als wohlhabend angesehen und sind somit ein beliebtes Ziel der männlichen Flirtversuche. Gemäß der südamerikanischen Art können diese durchaus ungestüm und belästigend sein.
Auch wenn die meisten der Kerle harmlos sind und sich von einem (sehr) bestimmten NEIN zurückhalten lassen, wurde ich durchaus mehrfach vor Drogen in Clubs gewarnt. Und ich meine hier nicht die vermeintlich lustigen Drogen, sondern K.O Tropfen und ähnliches. Also immer das Getränk in der Hand behalten. Solltet ihr euch mal nicht sicher sein, ob jemand Zugang zu eurem Drink hatte: lieber einen neuen bestellen!
Ich weiß, das klingt alles ganz furchtbar Paranoid, aber Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste.
Lisa meint
Hi Carina,
vielen Dank für diesen informativen text und all die wertvollen Tipps deiner schönen Website.
Ich fliege in ein paar Tagen nach Ecuador (zum ersten mal so richtig allein) und bin schon ganz aufgeregt)!
Ich wohne inzwischen schon fast 2 Jahre in Schottland und hoffe sehr, ein bisschen Sonne tanken zu können 🙂 Das fehlt hier leider manchmal…
Liebste Grüße
Lisa
Frederic Nyffenegger meint
Hallo Carina
Ich bin zwar keine Frau, trotzdem habe ich deine Tipps durchgelesen. Ich bin momentan mit meinem Kollegen unterwegs durch Südamerika und machen auch einen Halt in Ecuador. Wir sind immer froh um solche Beiträge und werden deine Tipps in Erinnerung behalten.
Danke und Gruss aus Panama
Frédéric
Lisa meint
Ich persoehnlich habe Ecuador (vorallem Quito) nicht als unsicher angesehen. 3 wundervolle Wochen habe ich dort verbracht und trotz hellblonder Haaren und heller Haut (Europaeisches Klischee) keine schlechten Erfahrungen mit Maennern oder sonst wem gemacht.
Vorsichtichtig sollte man immer sein, aber diesen Artikel scheint mir estwas paranoid. Es mache den Anschein, dass es recht unsicher fuer Frauen ist und das man es als europaeische Fraue es immer besonders schwer hat.
Ecuador ist sehr sicher und mit gesundem Menschenverstand ein tolles Erlebniss.
Andrea meint
Hi
hast du dich für Educador impfen lassen? Gelbfieber oder Dengue oder so?
Gruß
Andrea
ralf meint
Hi ich finde deinen Blog eigentlich ganz gut , mit der Kriminalität ist es eigentlich nicht so schlimm. Ich selber war in einem boutique hotel , dass City Art Hotel hieß und genau neben der plaza Foch war. Da musste man sich tagsüber eigentlich vor nichts fürchten. Ich hoffe du schreibst noch weiter tolle blogs.
Gruß
Ralf
Jenni meint
Danke Gundel für den schönen Gastartikel! Da waren einige nützliche Tipps dabei. Mir geht es immer so, dass ich bestens auf alle Möglichkeiten vorbereitet bin, mir gleichzeitig relativ viele Gedanken mache ob denn alles gut geht und im Endeffekt dann alles easy peasy klappt! Vorsicht ist allerdings besser als Nachsicht. Für alleinreisende Frauen ist meiner Meinung nach Ecuador eines der sicheren Länder in Südamerika.
Carina, warst du eigentlich auch schon in Ecuador? Falls ja, was war denn dein Eindruck?
Susanne meint
Hallo,
ich war 2015 in Ecuador. Auch ich wurde vor nächtlichen Streifzügen alleine durch Quito gewarnt bzw. es wurde mir direkt davon abgeraten. Allerdings war ich auch nur 2x 1 Nacht in Quito untergebracht. Es war meine erste Reise so weit weg und allein in einem Land, wo es nicht selbstverständlich ist, dass die Einheimischen englisch sprechen. Ja, ich habe mich einschüchtern lassen. Obwohl ich wenigstens an einem Abend nochmal gern auswärts gegessen hätte, weil das Hotel kein Restaurant hatte.
Glücklicherweise hab ich den Großteil der Reise (eine organisierte Rundreise durch einen deutschen Veranstalter) auf Galapagos und im Regenwald verbracht. Städte sind nur bedingt was für mich.
Auch wenn es sicherlich ängstlich erscheint, würde ich es heute vermutlich wieder so machen bzw. Quito meiden. Egal wie oft man mir versichert, dass die Stadt bzw. gewisse Bereiche sicher sind, bei mir würde sich das Sicherheitsgefühl nicht einstellen. Und so könnte ich einen abendlichen Spaziergang nicht geniessen.
(Auf Galapagos habe ich mich sehr sicher gefühlt und im Regenwald sowieso, weil wir total abgeschnitten von der Außenwelt waren.)
Viele Grüße
Susanne
Saskia meint
Hallo zusammen
Auch wenn mein Kommentar ein Jahr zu spät kommt, habe ich eine Frage an euch. Hoffentlich bekomme ich noch eine Antwort darauf!
Ich möchte gerne im Sommer für 3 Wochen nach Ecuador reisen. Nun würde ich alleine als Frau dahin reisen und möchte nicht wirklich die touristischen Orte besuchen, also eher irgendwo im nirgendwo! 🙂 Die Reise ist schon geplant und müsste nur noch gebucht werden. Dazu fehlt mir im Moment aber noch der Mut. Habt ihr Erfahrungen als Alleinreisende Frau in den abgelegenen Gegenden gemacht?
Liebe Grüsse,
Saskia