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Nordlichter, endlose Weite, Lavagestein und Wollpullover. Das stellte ich mir unter Island vor, als ich vor drei Monaten spontan eine Woche in meinem Kalender dafür blockte.
Aber Island ist groß, leider nicht billig und bietet weit mehr zu sehen und zu erleben, als auch nur annähernd in eine Woche passen würde.
Meine Woche musste also bestmöglich gefüllt und bestückt werden.
Nach Recherche, Pinterest-Stalking und vielen, hilfreichen Tipps hätte ich rückblickend meine Woche in Island nicht besser verbringen können.
Um Dir zu einer ebenso schöne Island-Reise zu verhelfen, habe ich hier all meine Erkenntnisse und Tipps für Dich gesammelt:
• Roadtrips vs. Touren – Die Vor- und Nachteile •
In Island hast Du im Grunde zwei Optionen die Insel zu erkunden: Entweder Du nutzt die vielen Tourangebote, die durchaus nicht zu verachten sind und meiner Meinung nach auch gar nicht so fürchterlich teuer sind oder Du mietest Dir ein eigenes Auto.
Komplette Unabhängigkeit
Keine Frage, die Unabhängigkeit und Spontanität ist mit einem Mietwagen unschlagbar. Und vor allem wenn Du nicht alleine unterwegs bist, ist das eine bezahlbare Version der Island-Erkundung.
Preis-Beispiel: Ein Mietwagen (Kombi) von Sixt für drei Tage, inklusive Tankfüllungen und geteilt durch zwei kosten Dich etwa 220€
Das bekommst Du natürlich mit einem Kleinwagen günstiger, ist aber bei den Wetterverhältnissen im Winter in Island absolut nicht zu empfehlen.
Stressfreiheit
Dabei verliert der Mietwagen leider, denn entspannter sind in jedem Fall die vielen Touren die Du überall angeboten bekommst.
Du musst Dir um Wetter- und Sturmvorhersagen keine Sorgen machen (denn dann finden die Touren einfach nicht statt) und kannst Dich im Bus gemütlich zurücklehnen und die Aussicht genießen, statt zu fahren.
Vor allem wenn Du unterwegs von einem Schneesturm überrascht wirst, brauchst Du Dir keine Gedanken machen, ob es sicher ist zurück oder weiter zu fahren.
Die Busfahrer sind diese Wetterverhältnisse gewohnt und fahren selbst in Situationen, in denen Du vielleicht überfordert wärst noch sicher.
Preis-Beispiele:
- Golden Circle Tour = ca. 65€
- Northern Lights Tour = ca 43€
• Die Unterkünfte •
AirBnB
Ich hatte das Glück von AirBnB bei meiner Reise unterstützt zu werden und konnte mir auf der Plattform eine Unterkunft für eine Woche aussuchen.
Ich hätte es nicht besser treffen können! (Stichwort: Nordlichter-Ausblick aus meinem Zimmer…)
Da ich aber selbst mittlerweile seit fast einem Jahr zum Großteil meine Unterkünfte dort buche, gibt es zu AirBnB als Unterkunftsart für alleinreisende Frauen nächste Woche noch einen ausführlichen Artikel!
Falls Du AirBnB selbst mal testen willst, schenke ich Dir hier 35€ für Deine erste Übernachtung!
Hostels
Es gibt einige Hostels in Reykjavik, die zwar nicht günstig sind (was aber in Islands Natur liegt), aber von Bewertungen und Bildern her einen guten Eindruck machen.
Trotzdem habe ich mich für ein eigenes Zimmer bei AirBnB entschieden. Ich wachse wohl langsam ein wenig aus dem Hostelleben heraus…
• Kulinarische Highlights in Reykjavik •
Café Laundromat
Mein absoluter Lieblingsort in Reykjavik!
Wahrscheinlich durch die farblich sortierten Bücherregale (ich bin so leicht zu beeindrucken…) schon voreingenommen, hat dann der Veggie-Burger vollends mein Herz erobert.
Ich schmachte jetzt noch, wenn ich nur daran denke…
Das Internet ist stark und kostenlos, es lohnt sich also auch einfach mal für einen heißen Chai Latte hier abzusteigen und ein wenig zu recherchieren.
C is for Cookie
Für eine Schokoladen-Schock-Infusion bist Du hier genau richtig. Der Schokoladenkuchen in der Tasse bringt Dich fast um, ist aber auch zum Sterben gut. Das ergänzt sich also prima.
Ich habe es besonders genossen hier am Fenster in einem der alten Sessel zu entspannen und den Menschen auf der Straße zuzuschauen.
Café Babalú
Kurz vor oder nach dem Aufstieg und dem Ausblick von der wunderschönen Kirche, Hallgrímskirkja kannst Du Dich hier in eine kuschelige Ecke verziehen und Dich mit dem vegetarischen Chilli und den Nachos stärken.
Nur musst Du aufpassen, dass Du hier dann nicht versackst.
• Von A nach B – Transporte & Kosten •
Flüge
Ich bin mit WowAir geflogen und habe dort Flüge ab 99€ gefunden (ohne Gepäckaufgabe), habe mir aber auf Facebook sagen lassen, dass es das auch deutlich günstiger gibt.
Dafür am besten eine Flugsuchmaschine mal einige Tage beobachten und dort nach Schnäppchen Ausschau halten.
Airport-Shuttle
Der Flybus fährt vom Flughafen Kevlavik bis ins Zentrum oder sogar bis zu Deiner Unterkunft (wenn sie gelistet ist).
Kosten: 1.950 ISK (ca. 13€)
Abfahrtszeiten und Buchungsmöglichkeit findest Du hier.
Busse in Reykjavik
Die Stadtbusse hatten zwar die unangenehme Art an mir vorbeizufahren (was aber vermutlich eher an mir lag, weil ich mich in den roten Bushäuschen in die Ecke verkrochen hatte) aber dafür sind die Busfahrer sehr nett.
Kosten: Eine Busfahrt kostet hier 450 ISK (ca. 3€) wenn Du aus dem Zentrum heraus fährst. Vorsicht: Hier wird passend gezahlt! es gibt kein Rückgeld im Bus.
Alle Buslinien und Zeitpläne findest Du hier.
Bonus-Tipp: Hier habe ich eine tolle Umrechnungstabelle gefunden, die ich mir gleich zu Anfang einfach als Screenshot auf mein Handy gespeichert hatte.
• Die Packlisten-Extras für Island •
Wind- und wetterfeste Jacke
Sofort als ich im Februar zurück nach Deutschland kam, stürzte ich mich auf Winterjacken-Suche, wohl auch schon mit Island im Hinterkopf.
Statt für eine Super-Funktionsjacke habe ich mich stattdessen für eine dicke Kapuzen-Jacke entschieden und den Kauf keine Sekunde bereut.
Egal welche Jacke Du auswählst, achte auf folgende Punkte:
- Sollte es regnen oder schneien, sollte sie Dich nicht gleich nass bis auf die Haut hinterlassen
- Eine gute Fütterung, die Dich mollig warm hält (meine hat innen Teddy-Fell – unschlagbar)
- Gute Abschlüsse und Bündchen an den Händen und am Mantel-Ende, sodass der Wind nicht durchpfeifen kann
- Im Idealfall eine gute, warme und gefütterte Mütze, die sich ebenfalls gut zuziehen lässt (Ich brauchte durch das Teddy-Fell in meiner Jackenmütze keine zusätzliche Mütze einpacken. Das schont die Packliste und das Handgepäck-Limit!)
Zwiebelprinzip
Bedenk bei allem was Du einpackst, dass Du Dich sehr wahrscheinlich ständig an- und ausziehen musst.
Rein ins Auto, zwei Schichten weniger. Raus zum Fotografieren, alle wieder an.
Rein ins Café, fünf Schichten runter.
Ich hatte meist ein T-Shirt oder Longshirt an, meine dicke Sweatjacke mit Kaputze darüber und dann die dicke Jacke.
Wenn Du das noch optimieren möchtest, lohnt sich Funktionsunterwäsche, eine Softshell-Jacke und eine Funktions-Winterjacke.
Bei langen Reisen durch den Winter macht das absolut Sinn, für mich und eine einzelne Woche, hat sich der Kosten-Nutzen-Faktor nicht wirklich gezeigt.
Thermo-Unterwäsche
Ich habe mir zwar keine Funktions-Unterwäsche gekauft, aber ich hatte die Thermo-Strumpfhosen von dm dabei. Sie sind unschlagbar!
Innen weich angerauht und außen glatt und windabweisend. In Island habe ich sie immer unter den normalen Hosen getragen, aber in Herbst und Frühling sind sie dann auch ideal unter Röcke.
Gefüttertes, wasserdichtes Schuhwerk
Hier willst Du auch auf keinen Fall sparen!
Such Dir ein paar gut passende, gefütterte Schuhe, mindestens über Knöchel-Höhe die Regen, Schnee und Pfützen gut aushalten.
Nichts ist schlimmer als nasse, kalte Füße. Ich möchte behaupten, besonders für uns Frauen…
Vergiss nicht sie einzulaufen oder als Plan B und für leicht Verpeilte (wie mich) zumindest gute Fersen- und Blasenpflaster einzupacken.
Funktionssocken
Nachdem ich sie lange Zeit in heißen Ländern nicht mehr gebraucht habe, war nun der erste Gang wieder zum Falke-Socken-Stand. Ich hatte die Falke Damen Trekking-Socken schon mehrmals (und habe sie bereits in Paris und in Irland leider in der Unterkunft liegen lassen) und kaufe sie mir immer wieder.
Der Preis schreckt mich jedes Mal ein wenig, aber sie sind unverwüstlich und wenn ich sie nicht ständig immer wieder verlieren würde, hätte ich wohl immer noch mein erstes Paar.
Mütze & Handschuhe
Solltest Du keine Mütze an Deiner Jacke integriert haben, such Dir eine winddichte (!) Mütze, idealerweise mit Fleece-Innenteil an den Ohren.
Wir verlieren die meiste Wärme über den Kopf, also achte hier auf Qualität. Es könnte Deine wichtigstes Utensil bei dem Versuch nicht zu frieren sein.
Gleiches gilt für die Handschuhe. Achte darauf, dass sie Dir soviel Bewegungsfreiheit wie möglich geben! Ich bin mit meinen daran gescheitert, dass ich die kleinen Knöpfe der Kamera nicht bedienen konnte und war schnell genervt.
Wenn Du viel fotografieren willst, nimm zum Handschuhkauf die Kamera mit und teste sie.
Solltest Du mit dem Handy fotografieren wollen, bieten sich vielleicht die neumodischen Handschuhe an, die sogar TouchPad-sensible Patches an den Zeigefingern haben.
• Wie steht es um die Sicherheit als Alleinreisende? •
Ein paar letzte, aber wichtige Worte zum Sicherheitsfaktor als Alleinreisende:
Es könnte kaum an einem anderen Ort so angenehm für uns Alleinreisende sein, wie in Island!
Die Isländer lassen Türen und Autos unverschlossen und die Kriminalitätsrate ist minimal. Es mag am Inselfaktor liegen, aber man spürt förmlich wie entspannt es hier zugeht.
Ich war abends in den Straßen alleine unterwegs und habe mich absolut sicher gefühlt (wohl aber auch mit dem Wissen darum, dass so viele weibliche Solo-Reisende davon schwärmen).
Damit habe ich die gesamte Organisation meiner Island-Woche in diesen Artikel gepackt und Dir hoffentlich Deine damit ein wenig erleichtert!
Welche Fragen hast Du noch zu Deiner Island-Reiseplanung?
Liebe Carina,
ich bin noch immer ganz begeistert, dass es Island tatsächlich geschafft hat Dich in den Bann zu ziehen. Trotz Kälte und Schnee! Falls es Dich doch mal in den Norden verschlägt, ich habe meinen veganen Roadtrip-Guide aktualisiert, damit Du noch leckerer schlemmen kannst:
http://gogirlrun.de/vegan-island-roadtrip
Alles Liebe,
Mandy
Hallo Carina,
deine Berichte sind immer spannend und schön. Auf Island bin ich schon besonders neidisch. Das ist ein Land, das mich auch schon lange reizt und lockt, wo aber bisher irgendwie Zeit und Gelegenheit gefehlt haben. Aber Nordlichter und Einsamkeit…wunderschön.
Liebste Grüße aus Olang
Hallo Carina, super artikel!
Ich lese deinen blog sooo gerne und der gerade erschienen Australien artikel hat mir noch mehr lust auf meine reise gemacht, aber erstmal island orga 😉 könntest du den im letzten satz angekündigten Bericht zu deine besuchten orten vllt hier verlinken? Find ihn über die Suche leider nicht wieder :-/ vielen dank und alles alles liebe für dich weiterhin!!
Äh… ha! Ertappt. Den hab ich tatsächlich nie geschrieben.
Asche auf mein Haupt! Ich setz den mal für nächsten Monat gleich mal auf die To-Do-Liste.
Danke für’s Nachhaken!
Liebe Grüße,
Carina
Ich verrate es niemandem 😉
Danke und liebe Grüße
Gibt’s den Artikel vielleicht in Zwischenzeit? Ich werde auch im Winter da sein und mich würde interessieren was man da so anschauen kann, trotz Schneemassen 🙂
Nein, leider nicht 😀
Ich hab zu lange gewartet und nun wäre der Artikel vermutlich nur noch Halbwissen :-/
Hallo Carina,
vielen Dank für die super Infos. Ich plane eine Woche jetzt im Dezember in Island und da war dein Artikel genau das richtige.
Eine Frage habe ich aber noch zu den beiden Touren: Kannst du mir den Anbieter oder vielleicht sogar einen Link geben?
Hi Sandra,
ich hab in Island keine Touren gemacht?!
Liebe Grüße,
Carina
Hi,
hast du denn inzwischen einen Artikel geschrieben mit den von dir besuchten Orten? Konnte ihn leider nicht finden.
LG!
Hi Bianca,
nein, hab ich ehrlich gesagt nicht… :-/
Liebe Grüße,
Carina
Hi Bianca,
ich war vor 3 Wochen dort. Stell doch deine Fragen als Kommentar vllt kann ich ja weiterhelfen 🙂
Hallo Carina,
ich werde die kommende Woche für eine Woche nach Island fliegen und habe mich bei der Vorbereitung schon gut an deinem Atikel orientiert 🙂 Warst du denn die ganze Woche in der Hauptstadt? Ich habe doch schon einigen Respekt davor, mich mit den Bussen alleine Fortzubewegen. Welche Touren vor Ort hast du denn genau gemacht?
Viele Grüße und jetzt schon Danke,
Constanze
Hallo Carina,
erst mal toller Beitrag und super Blog!
Spontan habe ich gestern einen Flug nach Reykjavik gebucht, da es schon ewig mein Traum war. Samstag geht es schon los für 5 Tage 🙂 Mit meinem Mann zusammen habe ich den Blog SneakerYourLife und wir berichten über unsere gemeinsamen Reisen. Doch diesmal bin ich mal wieder alleine unterwegs und total aufgeregt 🙂 Hab gelesen,dass du über Airbnb Unterkünfte hattest. Kannst du evtl. für Reykjavik jemanden empfehlen für alleinreisende Frauen 🙂
Hi Polli,
leider hat die Dame, bei der ich gewohnt habe, ihr Apartment kurz darauf verkauft. Also leider nein…
Aber ich wünsch Dir trotzdem eine tolle Zeit dort!
Liebe Grüße,
Carina
Danke, liebe Carina für diesen Beitrag über Island.
Ich bin wirklich am Überlegen ob ich im Februar für ein paar Tage hinfliege. So wie du, versuche auch ich jedes Jahr aufs Neue meinen Geburtstag irgendwo im Ausland zu verbringen. Da kam der nicht ganz ernst gemeinte Vorschlag von meiner Schwester nach Island zu reisen ganz recht.
Zuerst gleich mal abgelehnt, weil ja sowieso viiiiieeeel zu kalt und nass… pfui….. aber… Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr reizt es mich. Die Chancen stehen ganz gut. Dein Beitrag hat mir ein paar schöne Anregungen gegeben. (Vor allem die Thermostrumpfhosen bei DM, ich wusste gar nicht, dass es dort so was gibt).
Ich freue mich schon auf ganz viele neue und spannende Reiseziele von Dir.
Katharina
Hallo Carina,
wirklich toller Blog mit tollen Bildern und echt hilfreichen Informationen.
Wir fahren in 2 Wochen auch nach Island.
Darf ich mal fragen, von welcher Marke Du Dir diese „dicke Kapuzen-Jacke“ gekauft hattest? Ich suche auch noch ganz dringend nach einer dicken Jacke für Island (und ich friere hier schon immer total …….)
Danke und liebe Grüße,
Elena
Hi Elena,
die war von Naketano, aber die Marke wird gerade eingestellt. Ähnliche Jacken gibt es auch von Khujo, wenn Du mal bei Peek & Cloppenburg schaust, solltest Du sowas sicher finden.
Liebe Grüße,
Carina
Wir haben zwei Monate auf Island verbracht und können auf jeden Fall auch die Übernachtung in Guest Houses empfehlen (buchbar über Airbnb und Booking). Die Gästehäuser sind immer super ausgestattet, auch für Familien geeignet (wir machen eine Weltreise mit zwei Kindern) und kostengünstiger als eine Ferienwohnung. Liebe Grüße Jenni