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Gerade nach den letzten zwei Jahren, in denen viele von uns das „alleine sein“ zwangsläufig lernen und erleben mussten, habe ich viel an diesen Artikel zurückgedacht. Oder besser gesagt: an die Zeit, in der ich darüber geschrieben habe, als Dauerreisende die meiste Zeit alleine sein zu können – und zu wollen.
Ich saß in einem balinesischen Café und genoß es geradezu allein zu sein, während ich diese Zeilen tippte. Neben mir stand ein frischer Wassermelonensaft und in den Ohren hatte ich das Brausen der vielen Motorroller, die durch Ubud düsten.
Mein Ausblick von der offenen Lounge ging ins Grüne. Auf der großen Wiese nebenan spielten vier Jungs Fußball. Und an der Straße daneben versuchten Indonesier, den einen Touristen zu erwischen, der ein Taxi brauchte.
Das Leben auf Bali war entspannt, und auf einer tiefen Ebene war ich es auch.
Trotz des wuseligen Verkehrs. Trotz der vielen Menschen auf einer viel zu kleinen Insel. Aber aus irgendeinem Grund machte ich mir in dieser speziellen Woche viel mehr Gedanken über mich, das alleine sein, meinen Lebensstil und die Art, wie ich lebte.
Vielleicht lag es daran, dass in der Woche zuvor eine Freundin zu mir stieß und wir einige Charakterzüge und Gedanken teilten, die viele andere nicht nachvollziehen können.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass der ehrliche Artikel, den ich derzeit auf Um 180 Grad veröffentlichte, viele Kommentare brachte, die die Rädchen in meinem Kopf ankurbelten.
Wahrscheinlich war es eine Kombination aus alldem.
Vor allem aber eines machte mir Kopfzerbrechen:
Ob ich Dich unbewusst und unabsichtlich lange Zeit in die Irre geführt habe, was das alleine sein angeht.
Dich ein wenig beschummelt und betrogen habe.
Aber lass mich ein wenig ausholen…
Als ich vor sieben Jahre vorher auf meine Weltreise aufbrach, war ich genau wie viele meiner Leserinnen:
Ich war ein nervliches Wrack.
Ich hatte vor jedem einzelnen Schritt, den ich machen musste, die Hosen voll. Mir machte einfach alles Sorgen und jeder Angst.
Das Neue, das Unbekannte – es war eine Qual, sich durch all das durchzuwerkeln.
Aber mein Traum war größer. Ich wollte unbedingt nach Australien, ich wollte unbedingt reisen, also überwand ich mich, nahm das alleine sein dabei in Kauf und jeden einzelnen Schritt, der mir Angst machte.
Und es hat sich gelohnt. Mehr als das. Es hat mich zu einem Leben geführt, das ich acht Jahre lang liebte und genoß.
Aber in diesen Jahren hat sich auch viel verändert. Vor allem ich.
Die Ängste vor dem Unbekannten sind nicht weniger geworden.
Vor jedem neuen Land hatte ich immer wieder und immer noch die Hosen voll. Ich vermute auch nicht, dass sich das jemals ändert. Aber in einem entscheidenden Punkt bin ich ehrlicher mit mir geworden.
Alleine sein steht mir.
Ich brauche nicht zwangsläufig andere Menschen um mich.
Im Gegenteil. Zu viele Menschen oder zu lange mit jemandem zusammen zu sein, erdrückt mich. Abgesehen heute vielleicht von meinem Partner. (Aber da ich das auch von anderen Frauen höre, vermute ich, dabei spielen bei uns allen unsere Hormone eine große Rolle…)
Aber mit allen anderen Menschen? Ganz egal, wie gern ich sie habe? Läuft irgendwann die innere Eieruhr ab. Dann kann ich nicht mehr denken, werde gereizt und ungeduldig und mutiere zu jemandem, den ich nicht besonders gut leiden kann. Ich nenne sie liebevoll Carzilla.
Also ziehe ich mich dann wieder zurück. Mir und allen anderen zuliebe.
Ich bin mit dem alleine sein glücklich.
Ich bin zufrieden so, und ich fühle mich höchst selten einsam.
Wenn ich also auf Pink Compass oder auf meinen Social-Media-Kanälen davon geschwärmt habe, wie toll das Reisen alleine ist und wie einfach sich Mitreisende, neue Freunde und Bekanntschaften finden lassen, dann waren das alles Erfahrungen und Erkenntnisse aus einer lang vergessenen Zeit.
Die letzten Jahre auf Reisen habe ich mehr und mehr alleine verbracht. Selbst von den 10 Monaten, die ich in Lola gelebt habe, war ich 8,5 davon komplett alleine.
Mich besuchte mal für ein paar Tage eine Freundin in Florenz, ich traf eine liebe Freundin und ihre Familie für ein Wochenende in Barcelona und einen Monat lang hatte ich eine weitere Vanliferin am Strand neben mir, mit der ich mich gut verstand.
Den Rest? Konnte ich glücklich und zufrieden mit Lola alleine sein. (Und falls Du neu hier aufgeploppt bist: Lola war mein Campervan.)
Macht mich das zur Schummlerin?
Ich habe nie gelogen, ich habe nur manchmal verschwiegen, dass ich die meiste Zeit sehr gut alleine sein kann. Selbst wenn ich davon gesprochen habe, dass Du keine Angst davor haben musst alleine sein zu müssen, wenn Du es nicht willst.
Das ist eben einfach nur bei mir nicht der Fall. Wenn ich reise, kann ich nicht nur sehr gut alleine sein, ich bevorzuge es sogar.
Als ich in einem Interview zu meiner Zeit als Dauerreisende mal sagte, dass ich 95% meiner Zeit alleine verbringe, kam ein erstauntes „Wirklich??“ zurück.
Ja, wirklich.
Und damit oute ich mich zum zweiten Mal:
Ich bin ein absoluter Einsiedlerkrebs. Ich bin eine introvertierte Reisende und absolut glücklich und zufrieden mit dem alleine sein. (Falls Du diese Erkenntnis noch nicht für Dich hattest, aber stark vermutest, dass Du introvertiert bist, kann ich Dir wärmstens Sophia Demblings Buch „The Introvert Way“ empfehlen.)
Bisher habe ich auch noch niemanden getroffen, der genauso gern allein ist wie ich. Die meisten Menschen würden gern weniger alleine sein. Würden gern mehr Menschen kennenlernen.
Und damit kommt die große Frage auf:
Wie viel alleine sein verträgt ein Mensch eigentlich?
Ich bin jahrelang konstant gereist und wechselte ständig den Ort. Ich knüpfte kaum neue Freundschaften, Bekanntschaften oder Beziehungen.
Wirklich, in den ganzen 8 Jahren als Dauerreisende kann ich die neuen Freundschaften, die ich geschlossen habe und die bis heute gehalten haben (also nicht nur oberflächlich waren) an einer Hand abzählen. Und ich war die gesamte Zeit davon Single.
Die Frage ist also, wie viel alleine sein verträgt ein Mensch eigentlich, ohne seltsam zu werden? Das habe ich mich tatsächlich sehr oft gefragt:
Wann würde ich zur Katzenfrau mutieren? Zu der Frau, die am Nachbartisch sitzt und vor sich hin murmelt.
Wann wird das alleine sein zu einem festen Charakterzug?
Der Vorteil lag bei meinem Lebensstil ganz klar auf der Hand: Bevor irgendjemand merken würde, dass ich komisch bin, wäre ich schon wieder weg. Und selbst heute, als nach außen hin Sesshafte (dieses Wort fühlt sich für mich immer noch seltsam an), in einer französischsprachigen Stadt lebend, fällt es nicht weiter auf.
Dass ich gut alleine sein kann, wenn ich in Cafés gehe, in die Bücherei, in Restaurants, am See spazierend, ins Fitnessstudio…
Aber wie viel alleine sein ist eigentlich gesund?
Sollte ich mir selbst mehr Bekanntschaften verordnen? Mich zwingen, mit mehr Menschen Kontakt aufzunehmen, auch wenn es eigentlich nicht meiner Natur entspricht? Habs versucht. Besonders nun hier in der Schweiz. Mein Urteil bleibt das Gleiche, wie das, welches ich als Dauerreisende gefällt hatte:
Ich weiß es nicht.
Aber ich wollte, dass Du es zumindest weißt.
Dass ich diese Königsdisziplin Königinnendisziplin meistere. Die im alleine sein.
Denn das lässt manche meiner Artikel und Aussagen vielleicht in neuem Licht erscheinen.
Auch wenn ich in keinem Artikel gelogen habe und immer noch fest davon überzeugt bin, dass es selbst als schüchterner, zurückgezogener Mensch auf Reisen einfach ist, Kontakte zu knüpfen, wenn Du Dich in belebten Gegenden aufhältst (eben weil ich mich oft experimentell dazu gezwungen habe), solltest Du die Wahrheit kennen.
Und Dir vielleicht auch einmal die gleiche Frage stellen, sie beleuchten und Deine ganz eigene Antwort darauf finden:
Wie viel alleine sein verträgst Du eigentlich?
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Quellen dazu, die Dir weiterhelfen könnten:
16Personaltities – Kostenloser Persönlichkeitstest (Myer-Briggs)
Focus online – Alleinsein kann glücklich machen: Wie Sie lernen, Einsamkeit zu genießen
Andrea meint
Liebe Carina,
mir geht’s da ganz ähnlich wie Dir.
Ich habe 2008 angefangen, alleine zu reisen. Meine Eltern sind 1000 Tode gestorben aber für mich war es ein absoluter Befreiungsschlag.
Ich bin auch so gerne alleine und kann mich wunderbar mit mir selbst beschäftigen.
Schwierig empfinde ich es nur dann, wenn ich allzu lange in Großstädten bin. Das wird mir leicht zu viel. Vor allem wenn ich dann noch in einem Hostel schlafe und die anderen Reisenden mich nicht in Ruhe lassen können.
Irgendwie fällt das echt vielen Leuten schwer. Mit anderen im gleichen Zimmer zu sein und nicht mit ihnen zu reden. Letzten März hatte ich zwei Schwäbinnen und zwei Französinnen im Dorm. Ich dachte, ich werd verrückt 😉
Meinem Freund geht’s zum Glück genauso. Jeder arbeitet an seinen Projekten und wir sehen uns über den Tag immer mal wieder.
Auch wenn wir gemeinsam reisen, machen wir immer mal wieder was unabhängig voneinander.
Wir brauchen das und ich bin da echt froh drüber.
Wenn ich so drüber nachdenke, sind auch meine Freunde ähnlich gestrickt. Gibt’s aus Deinem „alten“ Leben noch Freunde/ Bekannte, die ganz anders sind als Du? Hältst Du sie aus? 😀
Liebe Grüße
Andrea
Karina meint
Hey Carina,
vielen Dank für diesen tollen Post.
Ich bin nicht ganz so gerne alleine wie du, aber mal 2 1/2 Wochen allein zu sein, sei es in der WG oder auf reisen ist für mich eindeutig angenehmer als unangenehm. Es gibt mir viel Zeit mich noch mehr mit mir auseinanderzusetzen und weiterzuentwickeln. Dinge zu erledigen, die ich unter normale Umständen nicht schaffen würde.
Ich glaube solange man sich nicht einsam fühlt kann man sehr gut 99% allein sein. Ich gehöre zu den Menschen, die sich eindeutig eher einsam fühlen wenn sie sich in einer Menschenmenge befinde als wenn ich allein bin.
Liebe Grüße
Karina
Vanessa meint
Ich bin auch ein introvertierter Typ und bin auch gerne mal alleine. Ich habe öfters das Gefühl, das Leute das eher seltsam finden… aber wie du fühle ich mich zu sehr eingeengt, wenn ich zulange mit jemandem zusammen bin. Und auch in größeren Gruppen fühle ich mich fast immer unwohl. Früher kam mir das „falsch“ vor, ich mache mir auch immer noch ab und an Gedanken darüber, aber beginne viel mehr zu akzeptieren, dass es so ist und zu merken, dass das nicht falsch ist. Es ist nunmal jeder Mensch anders. Dennoch ist es nochmal schön zu lesen, dass es auch anderen ähnlich geht. Vielen Dank für deinen Beitrag 🙂
marie meint
Sterben tut man auch alleine..Lieber alleine sein,als falsche Freunde zu haben und ausgenutzt zu werden,in der heutigen Zeit, ist das ganz normal und so viele Freunde hat man eh nicht,viele belügen sich, nicht jeder ist gleich ein guter Freund, auch der Satz, ich liebe dich,wird viel zu schnell gesagt..Der Mensch gewöhnt sich an vieles…Für nichts gibt es eine Garantie, auf Lebenszeit..
Marcus meint
Hey Carina,
Toller blogsport und ich bin beeindruckt von deiner Ehrlichkeit! Weiter so!!
Ich selbst habe auch angefangen die Welt zu bereisen und einen Blog zu schreiben! In den letzten Jahren habe ich auch immer mehr das Gefühl lieber für mich allein zu sein, wobei ich schon sehr gern auch unter Menschen bin! Jedoch genieße ich es immer mehr für mich zu sein und dein Post motiviert mich ein wenig mehr drüber nachzudenken, danke dafür!!!!
Mach deinen weg und lass dich nicht aufhalten……
Good vibes aus der dominikanischen Republik!!!
Nicole meint
Liebe Carina!
Vielen Dank für diesen Artikel!
Ich empfinde mich keineswegs von Dir in die Irre geführt oder gar betrogen – im Gegenteil:
ich empfinde genauso wie Du. Auch ich bin introvertiert und verbringe bestimmt auch 90% meiner Frei- und Reisezeit allein und dies ganz freiwillig und glücklich. Nur so kann ich entspannen, Kraft tanken, kreativ werden, Entscheidungen überlegen und dann auch wohl überlegt fällen.
Ich habe überhaupt nicht das Bedürfnis andere Leute kennen zulernen.
Mich nervt dann immer nur die Frage von Kollegen und Familie: und? Mit wem warst du da unterwegs?
Und ihre Mitleidsmiene , wenn ich wieder nur antworte: na allein!
Ich bin überwältigt! Diese vielen Kommentare von Frauen, die im Prinzip genauso ticken wie Du und ich. Ich freue mich! Ich dachte nämlich, ich bin ziemlich verschroben und komisch in meiner Allein-und glücklich-sein Art, hihihihi
Sehr schön!
Danke Carina und alle vorherigen KommentatorInnen!
Alles Gute und weiterhin viel Spass und Freude beim Alleinreisen – das ist schon richtig so!
Viele Grüsse!
Britta meint
Sehr, sehr schön….
Ich habe nämlich manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich die meiste Zeit GERN allein bin.
Es gibt wirklich nur alle 2 oder 3 Monate mal einen Tag, wo ich es nicht so gern bin, aber dann mache ich meinen Laptop auf und schreibe eine email, oder chatte per WA mit meinem Bruder oder so.. .und am nächsten Tag ist das auch schon wieder vorbei.
Ich bin gern allein, ich genieße es und ich freue mich zu lesen, dass ich nicht allein damit bin
Liebe Grüße
Britta
Jacky meint
Hallo Carina,
auch wenn ich noch nicht reise, weil mein Business noch nicht so weit ist, weiß ich, wie es dir get und wie du dich fühlst. Ich habe ständig Phasen, wo ich sehr gerne alleine bin und die Zeit auch genieße alleine zu arbeiten und für mich zu sein und ab und an habe ich auch Phasen, wo ich Menschen um mich umzu brauche, aber diese Phasen werden immer weniger, weil es wie du auch sagst, manchmal sehr anstrengend sein kann, immer funktionieren zu müssen, zu tun als ob und so weiter. Alleine hat man diese Probleme nicht oder zu mindest andere.
Ich finde es momentan immer wieder spnannend, was „normale“ Menschen für Probleme haben. Sich zu motivieren, raus zu gehen, Entscheidungen zu treffen…
Wie bei dir dreht sich in meinem Leben eigentlich alles gerade eher darum, wie ich mein Online Business mehr zum Laufen bekomme, welche Optionen habe ich, wer kann mir bei X helfen. Für mich gibt es einfach keine Probleme, sondern nur Lösungen zu Problemen. Fehler sind für mich keine Fehler mehr, sondern ein Anspron, es besser zu machen und zu optimieren.
ich glaub, du weißt, was ich meine. Seit unserem Treffen bei Rock the Blog hat sich einiges getan.
Alles Liebe, Jacky
Carina Herrmann meint
Hi Jacky,
ja, ich weiß genau was Du meinst 😉
Gerade beim Start in die Selbständigkeit ist man auch mehr mit Selbstzweifeln beschäftigt und will sich gar nicht so viel mit anderen Menschen darüber unterhalten, aus Angst, von ihnen genau die Punkte vorgehalten zu bekommen, an denen wir selbst zweifeln.
Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst!
Liebe Grüße,
Carina
Mandy // Movin'n'Groovin meint
Hallo Carina, ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen.
Ich reise auch sehr gerne alleine, weil ich dann die Zeit und die Umgebung viel bewusster wahrnehmen und genießen kann. Und das gilt nicht nur für’s Reisen.
Ein passendes Zitat dazu: „Wer gut allein sein kann, ist nie einsam.“ – Andreas Tenzer
Ich hatte mir zu dem Thema alleine reisen auch schon mal Gedanken gemacht: http://maraa.de/2014/warum-ich-gerne-allein-reise/
Ich weiß auch nicht, warum das „Alleine sein“ immer so negativ gesehen wird von vielen, oftmals wird einem dadurch unbewusst der Drang nach einem Erklärungsversuch aufgezwungen. Aber eigentlich ist es doch jedem selbst überlassen, wie er/sie sein Leben gestaltet. Ich verurteile ja auch niemanden, der mit seinem Partner oder Freunden verreist.
Ich wünsche dir eine schöne Zeit weiterhin beim Erkunden dieser Welt! 🙂
Liebe Grüße,
Mandy
Anja meint
Hallo Carina,
erst einmal vielen Dank für den Einblick in dein Denken und Fühlen, deine Artikel helfen mir auf meinem Weg zu mir Selbst. Ich bin auch gerne allein, aber genau so gerne bin ich mit Menschen zusammen die mich so nehmen wie ich bin, mit dennen ich mich austauschen und lachen kann, eben alles zu seiner Zeit und da du dein Leben mit der Welt teilst, bist du meiner Meinung nach weniger alleine als du schreibst 😉 ich finde es kommt immer auf den Blickwinkel an und Qualität ist mir persöhnlich wichtiger, als Quantität.
Viel Spaß bei dem zusammensein mit dir selbst (miau)…
Liebe Grüße nach Bali
Anja
Manuela meint
Hallo, das ist ein sehr schöner offener Artikel. Auf meinen Reisen bin ich auch öfter mal allein. Besonders bei den Reisen nach Innichen Südtirol, da ich sie nutze, um mir eine Auszeit von … allem zu nehmen. Einfach nur wandern und um mich herum die Natur, der Himmel und die Berge. 🙂
sabrina meint
Also ich reise viel und das am liebsten allein! wenn ich allein bin, kann ich wirklich machen, was ich möchte. ich kann meinen bedürfnissen nachgehen und muss nicht funktionieren. denn auch wenn ich mich mit jmd. gut verstehe, muss ich in der regel irgendwann kompromisse eingehen und bin irgendwie eingeschränkt. das liegt in der natur der dinge. allein kann ich besser wahrnehmen und lerne mich selbst mehr kennen. außerdem bin ich oft menschen im alltag ausgesetzt und liebe es somit allein sein zu können, einfach ich.
wenn mich leute fragen, was ich im urlaub mache und wohin es geht, ist das gleich mit fragen verbunden wie mit „wo übernachtet IHR“ „ALLEIN, hast du nmd. zum Reisen?“ usw.
und selbst wenn ich leute kennenlernen möchte, geht das meiner erfahrung nach allein schneller und einfacher.
sabrina
Kati meint
Liebe Carina,
ich habe zur praktischen Umsetzung deines Alleinreisens bzw. deines Allein-Übernachtens eine Frage:
Ich reise selbst auch lieber alleine, das heißt für mich auch, dass ich 25-Bett-Zimmer in Hostels meide und auch Couchsurfing mit anwesendem Gastgeber für mich nicht in Frage kommen. Air B’n’B habe ich noch nicht probiert, das wäre vielleicht was. Für mich heißt das entweder Einzelzimmer in Hostels oder in Hotels, so günstig wie möglich.
Nun sind Mehrbettzimmer doch erheblich angenehmer für die Reisekasse, allerdings mag ich nicht von einem Tagesausflug zurückkehren und mich unterhalten/arranieren müssen. Wie handhabst du das?
Carina Herrmann meint
Hi Kati,
nun suchst Du die eierlegende Wollmilchsau 😀
Da musst Du einfach eine Entscheidung treffen: Budget oder Luxus des alleine seins?
Ich nutze hauptsächlich Einzelzimmer bei Gastgebern von Airbnb.
Vieel Grüße,
Carina
Lena meint
Hallo Carina,
Ich versteh dich total! Ich bin auch am liebsten allein nur ist dass meistens für mich nicht möglich da ich noch zu Hause wohne und in die Schule gehe. Morgens wenn ich aufwache weiß ich schon dass ich jetzt in die volle, laute Schule gehen muss um mich selbst zu „spielen“, da man sofort von seinen Mitmenschen ausgeschlossen wird sobald man zu viel von sich preisgibt. Nur weil man nicht jedes Wochenende auf eine viel zu laute Party geht um sich zu besaufen sondern man stattdessen mit einem Tee und einem guten Buch das Wochenende genießt. Und wenn ich dann nach Hause komme (wo meine Familie nur Stress macht) bin ich meistens so geschafft vom Tag dass ich es kaum schaffe mich aufzuraffen und die Hausaufgaben zu machen. Ich freue mich schon auf mein eigenes Auto in dem ich allein überall hin fahren kann wo ich will und meine eigene Wohnung in der ich mein Leben allein genießen kann.
Liebe Grüße, Lena
P.s. Seit vielen Jahren habe ich Katzen <3 Also beste Voraussetzungen für ein Leben als "Katzenfrau" 🙂
Claudia meint
Schöner Artikel! Und schön zu hören, dass du zu 95% alleine bist. So geht es mir nämlich beim Alleinreisen auch immer und ich dachte schon, ich wär komisch! Ich kann auch locker 2 Wochen am Stück gar nix reden. (Allerdings war ich noch nie länger als 4 Wochen am Stück auf Reisen… ich arbeite noch dran).
Was „normal“ ist, muss jeder selbst entscheiden. Wenn man introvertiert ist, so wie du offensichtlich, und wie ich auch, dann regeneriert man sich, indem man alleine ist. Wenn man eher extrovertiert ist, entspannt man auch gut in Gesellschaft anderer.
Komisch fühle ich mich eigentlich eher dann, wenn ich alleine bin, wo viele andere Leute (nicht alleine, sondern paarweise oder in Gruppen) sind. Dann fühle ich mich manchmal einsam und komisch („hat die denn keine Freunde?“). Wenn ich irgendwo in der Natur ganz alleine bin, fühle ich mich dagegen gar nicht einsam, sondern besser als in Gesellschaft.
Gabriele Campbell meint
Ich lese mich gerade durch das Archiv der Artikel hier. 🙂
Ich bin auch gern allein. Manchmal wünsche ich mir eine einsame Insel irgendwo in der Ostsee oder an der schottischen Küste. Mit Amazon-Lieferservice per Drohne. 🙂 Ein paar Schafe oder Kühe dürfen da gern rumlaufen, aber keine Menschen.
Ausserhalb der Reisen freue ich mich schon immer auf die Wochenenden, wo ich allein sein kann, ob wandern in der Umgebung, oder zuhause mit einem guten Buch, meinem Blog oder was auch immer. Manchmal gehe ich auch mit meinem Vater wandern, weil wir uns wirklich gut verstehen – das ist dann aber etwas anderes als ‚andere Menschen‘.
Bine meint
Wie viel Alleinsein gut tut, merkt jeder früher oder später bei sich selbst.
Ich für mich merke, um so mehr ich mich zurück ziehe, um so schwieriger werden für mich zB Abende in Gesellschaft, in denen man sich unterhält, weil ich jedes Mal irgendwann gerne mal eine Pause hätte, da ich gerade nichts zu sagen habe oder das, was ich am liebsten aussprechen würde, dann doch lieber nur denke, um nicht seltsam zu erscheinen.
Was ich mich manchmal frage, wenn ich auf Blogs oder Beiträge von Alleinreisenden stoße, die wirklich viel alleine reisen und machen und damit auch happy scheinen; wie würde es ihnen mit den Reisen ergehen, wenn sie zb den Blog nicht hätten, es also nicht teilen würden (frei von Wertung, das kam mir einfach nur mal in den Sinn).
Liebe Grüße
Marie meint
Hallo Carina,
ich finde deine Schilderung sehr interessant.
Ich kann es gut nachvollziehen, dass du gut alleine sein kannst und es sogar genießt, ohne dich im Geringsten dabei einsam zu fühlen. Ich empfinde das als sehr stark und mutig, du scheinst einfach in dir selbst und der Welt einen Anker gefunden zu haben. Das ist etwas, wonach viele ihr Leben lang suchen. Unheimlich schön.
Mir kommt andererseits bei einem Text wie diesem (oder auch den Kommentaren) immer noch ein anderer Gedanke. Nämlich, dass der Rückzug zu sich selbst auch oft zu einem Teil eine Flucht ist. Für mich selbst ist es das – ebenso, wie das alleine reisen und das alleine bleiben. Es ist leicht, es ist frei, es ist unkompliziert. Es ist maximal erfüllend und intensiv. Natürlich gibt es schlechte Tage, aber die muss man dann nur mit sich selbst ausfechten – nicht noch mit der ganzen Umwelt.
Dabei sind wahre Freundschaften so unbezahlbar. Freunde, die dich eben genau so lieben, wie du bist – ob da Freiheitsliebe oder Bindungssehnsucht dazu gehört. Und ich glaube, dass es sich auch lohnt, heraus zu finden, weshalb man sich ohne andere manchmal so viel besser fühlt, als mit anderen. Das heraus zu finden wird einen wachsen lassen. Vielleicht ist das nicht leicht, vielleicht ist der Satz „Wieso sollte ich denn? Mir geht es doch gut so, wie es ist“ auch schnell gedacht. Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen, die mir gezeigt haben, dass Bindungen einzugehen eine Rebellion gegen die eigenen Ängste ist (und unsere Ängste sollten echt einfach mal häufiger die Klappe halten :D!). Dass allein sein zwar einfach gesagt und getan ist (und wirklich auch wunderschön), aber man damit auch schlicht und ergreifend Verletzungen entgeht, Kompromissen, Ängsten, sich selbst zu verlieren, Ängsten, nicht für sich einstehen zu können, Ängsten, von anderen weniger geliebt zu werden als von einem selbst usw. Man begibt sich damit in Sicherheit, und das passiert glaube ich wirklich oft unterbewusst.
Dabei ist es so schön und wundervoll, zu erfahren, dass man sich mit all dem irrt. Und dass es einige Menschen gibt, bei deinen es einen heilt, das Alleinsein aufzugeben. Und am Ende beides vollkommen okay ist – Gesellschaft und für sich sein.
Danke für deine persönlichen Einblicke!
Kerstin meint
Vielen Dank für den ehrlichen Artikel! Ich genieße es auch, allein zu sein und liebe es, single zu sein. Ich verstehe nicht, wieso so viele Menschen nichts mit sich selbst anfangen können. Ich muss mich sooft rechtfertigen, weil niemand versteht, dass ich tatsächlich freiwillig Single bin. Ich finde es toll, wenn man einfach den Zauber der Augenblicke genießen kann, unabhängig und frei.
Kasia Oberdorf meint
Im Grunde geht es mir genauso. Ich vertrage das alleine sein ziemlich gut, auch (oder gerade) auf Reisen und wenn ich merke, dass ich doch gerne jemanden um mich hätte, bin ich auch schon wieder zu Hause (Urlaub zu ende, grins…).
Wieso magst du dir Bekanntschaften „verordnen“, obwohl du nicht das Bedürfnis danach verspürst? Sich zu Kontakten „zwingen“, wie klingt das denn bitte? Ist das „sich zwingen“ besser oder gesünder? Wer sagt, dass wir dauernd jemanden um uns brauchen? Die gesellschaftlichen Konventionen?
Ich denke, dein Bauch wird dir schon sagen, was du brauchst (war das bisher nicht immer so?). Ich würde mir da nicht zu viele Gedanken machen. Du bist doch glücklich, oder?
Liebe Grüße
Fräulein_ich meint
Hallochen,
und schon wieder ein wunderbarer Beitrag, den du da verefasst hast. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich auch nur sagen, dass ich auch eher der Eigenbrötler bin, der vor sich hin wurschtelt und eigentlich lieber allein ist. Zu große Menschenmassen kann ich nur schwer ertragen. Ab und zu geht das schon, merke ich aber nach einiger Zeit, dass es mir einfach alles zu viel wird.
Manchmal wird mir dann aber auch das alleinsein zu viel und ich brauche in Maßen, dann doch mal den Kontakt zu anderen.
In diesem Sinne
Liebe Grüße