Dieser Artikel enthält Werbe-Links* und/oder werbende Inhalte. Mehr dazu liest Du hier!
*Ein Gastartikel von Caroline*
Ich habe 2008 ein Semester in Buenos Aires studiert. Direkt als ich ankam, wurde mir klar:
Machismus ist kein Gerücht.
Da gab es Männer, die auf der Straße penetrant neben mir herliefen und mich im 5-Sekunden Takt fragten, ob ich Sex will.
Familienväter mit ihren vier Kindern, die mich einluden, sie abends in den Club zu begleiten. Ein Mann, der plötzlich neben mir stand und sich einen runterholte, als ich in einem Park voller Menschen saß.
Und einmal überholte mich ein Auto, aus dem mir ein Vater mit seinem Sohn gleichzeitig hinterher pfiffen. Schämen die sich nicht voreinander, Vater und Sohn? dachte ich. Aber wenig später erklärten mir meine Mitstudenten, dass viele Väter dem Sohn zum 15. Geburtstag seinen ersten Besuch bei einer Prostituierten schenken.
Jungs werden in Argentinien gezielt zu Machos erzogen.
Ich habe eine Gesellschaft erlebt, in der Sex überall präsent und Treue ein nettes Wort ist, an das sich niemand halten muss. Argentinische Frauen nehmen sich genau wie die Männer das Recht, regelmäßig fremd zu gehen. Viele haben statt einem festen Freund auch mehrere „Projekte“, mehrere Männer, mit denen sie hin- und wieder schlafen.
Ich will das gar nicht werten, das kann jeder für sich entscheiden.
Mein Problem war nur, dass ich für einige Argentinier, die ich für Freunde gehalten hatte, plötzlich die „spießige, unterkühlte Deutsche“ war, wenn ich sagte, dass ich schon einen Freund habe und mir das völlig reicht.
Das ist nicht selten verletzter Stolz, von dem argentinische Männer reichlich besitzen. Wenn sich abends jemand neben mich an die Bar setzte, tat er das in einer Art und Weise, die sagte: Was bist du für ein Glückspilz, dass ich mich zu dir geselle. Wer bist du, mein Angebot abzulehnen?
Aus der Körperhaltung und den Blicken dieser Männer sprach ein Selbstbewusstsein, das kein Nein akzeptierte. Die Leichtigkeit, die Flirten angenehm unverbindlich macht, wurde hier ganz schnell Verbissenheit.
Immer wenn ich abweisend wurde, wurde mir Schüchternheit, Sprachlosigkeit oder Arroganz unterstellt aber NIEMALS Desinteresse, das konnten sie sich einfach nicht vorstellen.
• Viele argentinische Frauen sahen mich dagegen als Konkurrentin. •
Als Europäerin unterstellten sie mir, nur nach Argentinien gekommen zu sein, um Männer zu finden und ich wurde zum Feindbild, ohne dass wir je ein Wort gewechselt hätten.
Nicht alle, ich hatte auch andere, großartige Studienkolleginnen, die mir mit der Sprache weiterhalfen und ehrlich interessiert waren. Genauso gab es oft Männer, die nichts wollten, als mir helfen, wenn ich mich verlaufen hatte oder den Bus in die falsche Richtung genommen hatte.
Trotzdem erinnere ich mich im Rückblick vor allem daran, wie unangenehm ich die Männer in vielen Situationen fand.
• Allein als Frau in Argentinien reisen? •
Grundsätzlich fand ich das Alleinreisen nicht gefährlich und möchte hier keinem davon abraten.
Sicher gibt es auch Frauen, die blöde Anmachen einfach wegstecken, man sollte sich nur bewusst sein, dass es sie sicher geben wird. Es kann helfen, sich einen Ehering zuzulegen, das kann ruhig einer aus dem Kaugummiautomaten sein, denn man sollte nie mit teurem Schmuck auf der Straße rumlaufen.
Wenn man gefragt wird, ist man natürlich immer verheiratet und hat einen deutschen Ehemann, der einen bald besuchen kommt. Das ist zwar keine Garantie, dass man in Ruhe gelassen wird (Deutschland ist ja weit weg), aber es hilft hin und wieder.
Auf Parties bin ich irgendwann nicht mehr ohne männliche Begleitung gegangen.
Es hat mir keinen Spaß gemacht, mich beschimpfen zu lassen, weil ich nur tanzen will. Ich habe Männer erlebt, die es nichtmal für nötig hielten, mit mir zu reden, bevor sie mich abknutschten.
Ich bin irgendwann viel mit anderen Austauschstudenten aus Europa weggegangen und hatte in solchen Situationen immer einen Mann, den ich schnell zu mir ranziehen konnte und der sich als mein Freund ausgab.
Mädels, die allein losreisen, können in Hostels leicht Gruppen finden, denen sie sich anschließen können. Am besten eine Gruppe mit Männern, das hilft sehr. Ich habe manchmal mit anderen reisenden Frauen gesprochen, die meinen Ärger gar nicht verstehen konnten, weil sie mit ihrem Freund reisten und völlig in Ruhe gelassen wurden.
Wenn ich selber nochmal nach Argentinien fahre, möchte ich nicht mehr alleine reisen.
Warst Du schon in Argentinien?
Welche Erfahrungen hast Du gemacht?
Über die Gastautorin:
Hallo, ich bin Caroline! Süd- und Zentralamerika sind meine absoluten Lieblingsdestinationen geworden, obwohl ich anfangs große Sicherheitsbedenken hatte.
Auf shavethewhales.net schreibe ich über alles, was mir dort passiert ist. Schau doch mal vorbei!
Corinne meint
Wow, da hab ich ja echt was verpasst! Nächstes Mal lass ich Laurens einfach zuhause. 😉 Heißt soviel wie: ich kann das mit dem Freund nur bestätigen. Bin nicht ein einziges Mal angesprochen worden. Oder einfach eine Kurzhaarfrisur zulegen. Funktioniert bei Latinos auch ganz gut 😉
Johanna meint
Na Gott sei Dank hab ich schon immer kurze Haare, dann kann ich mich auf meiner Reise ja in Sicherheit wiegen 🙂
Carina meint
😀
Steffi meint
Das ist eine sehr treffende Beschreibung des Machismus, der leider in vielen Ländern Lateinamerikas vorherrscht, wenn auch sicher nicht überall so krass. Ich stimme aber auch zu dass das keine Frau von einer Reise nach Lateinamerika abhalten sollte. Für patzige Anmachen muss man sich schon ein gewisses Fell zulegen, aber zumindest in meinem Fall war der Großteil der Anmachen nur ein anzügliches „¡Hola! – sowas kann man einfach ignorieren, oder freundlich aber bestimmt zurückgrüßen, aber sich auf keinen Fall davon den Tag verderben lassen 😉
Caroline meint
Ach, schade, dass ich mit Kurzhaarfrisuren ganz furchtbar aussehe, aber sonst ein super Tipp, Corinne.
Und Steffi, das seh ich auch so, man darfs mit der Vorsicht nicht übertreiben und am besten ist es immer, selbst hinzufahren und sich sein eigenes Bild zu machen. Das Land ist ja auch groß und in anderen Gegenden mag es viel gesitteter zugehen…
Sarah Althaus meint
Ich bin durch weite Teile Südamerikas gereist, allerdings fast immer in männlicher Begleitung. Ich hatte keine Probleme in dem Sinne, wurde aber auch oft angemacht. Die Latinos sind unglaublich stolz und lassen ein Nein selten einfach so gelten. Auch das Argument mit dem Freund/Mann ist eigentlich nutzlos, ganz nach dem Motto: „Das ist ein Grund, aber noch lange kein Hindernis.“
Ich wurde nach einer klaren Absage auch oft als „unterkühlte Schweizerin“ betitelt, dass ich emotionslos wäre usw.
Andererseits war ich auch eine zeitlang alleine in Brasilien unterwegs, wo die Anmache sich im (Latino)Rahmen hielt.
Die Lebens- und Liebensart der Latinos weicht jedenfalls sehr von der unseren europäischen ab – wobei ich keine als besser oder schlechter hinstellen will. Aber hier treffen definitive zwei Kulturen aufeinander.
Als Reisende in Lateinamerika sollte man seine europäische Zurückhaltung so gut es geht ablegen und sich der Kultur öffnen. Körperkontakt gehört hier viel mehr zum Alltag als in Europa. Allerdings ist ein klares und lautes Nein nie fehl am Platz, besonders wenn es um Männer geht. Denn der Machismo ist kein Märchen, sondern Alltag.
Nichts desto trotz bleibt Südamerika mein Sehnsuchtskontinent – der Machismo gehört eben einfach dazu.
Liebe Grüsse,
Sarah
Caroline meint
Hey Sarah, wie beruhigend, dass es mir nicht allein so ging:-) und klar, bei jeder Reise ist ein Wehmutstropfen dabei, ich fand Argentinien trotz allem wunderschoen!
Mandy // Movin'n'Groovin meint
Ich habe drei Jahre in Buenos Aires das Macho-Dasein er- bzw. überlebt. Und ja, es ist nervig. Kurze Haare helfen da auch nicht wirklich, glaube ich. Sobald man anders aussieht als die Durchschnitts-Argentinierinnen, ist man interessant. Aber ich fand es jetzt nicht soo schlimm, hab das eher mit Spaß hingenommen und konnte nach einiger Zeit auch verbal ganz gut kontern. 🙂
Zurück in Deutschland hab ich diese Direktheit der Männer dann tatsächlich etwas vermisst… 😉
Petra meint
Ich bin damals mit 19 alleine für 7 Monate nach Argentinien gereist und hatte in den ganzen Zeit nie so krasse Anmachen erlebt wie oben aufgeführt. Aufgefallen ist mir natürlich, auch bei Frauen, dass sie automatisch Körperkontakt suchen und eine ganz andere Norm von „Nähe-Distanz“ haben. Als kühle Schweizerin werde ich aber sogar in manchen europäischen Ländern angesehen, daran habe ich mich gewöhnt 😉 Stimmt aber irgendwodurch auch ein wenig:-D
Julie meint
Ich war vor eingen Jahren mal in Spanien, ist nicht Südamerika, ich weiß:-)
Jedenfalls war ich dort mit einer Freundin unterwegs, wir haben uns irgendwann als Pärchen ausgegeben. Natürlich haben die Männer dann schon mal komisch geguckt aber ich hatte den Eindruck dass es half
Katja meint
Hallo:-) ich habe gerade aus voller Vorfreude auf meine Argentinienreise im Internet nach Blogs gestöbert (und weil ich nicht für Klausuren lernen will;-)) und bin bei deinem hängen geblieben… macht total Spaß deine Beiträge zu lesen und dieser hier hat mich natürlich besonders interessiert, weil ich auch alleine reisen werde und zum ersten Mal nach Südamerika. Ich bin wirklich gespannt was mich dort erwartet.. vielen Dank in jedem Fall für deinen hilfreichen Beitrag. Mach weiter so 🙂
Kristina meint
Ich fliege in zwei Tagen für 5 Wochen alleine nach Buenos Aires um einen Spanisch-Kurs zu besuchen.
Ich war bereits in USA und Kanada für 6 Monate alleine unterwegs und hab damit sehr gute Erfahrungen gemacht und schnell Freunde gefunden. Denn wirklich allein sein will ich bei meinen Reisen auch nicht…
Immer wieder sind Leute schockiert dass ich alleine nach Argentinien gehen noch dazu mit langen blonden Haaren.
Es ist schön zu hören dass du Carina auch alleine dort warst und ebenfalls lange blonde Haare hast 🙂 Ich bin eigentlich gar nicht der ängstliche Typ aber mittlerweile ists mir doch etwas mulmig da ich mich nun besser über das Land informiert habe. Ich hoffe mal es geht alles gut 🙂
Carina Herrmann meint
Hallo Kristina,
ich war leider noch nicht in Argentinien – das ist ein Gastartikel von Caroline 😉
(Sie ist die Brünette von beiden)
Aber ich glaube, Du wirst in der Sprachschule schnell Anschluss finden und kannst Dich ja auch dann erstmal in Gesellschaft an die Kultur gewöhnen!
Lass Dich nciht abschrecken – selbst ein Bild davon machen!
Ich bin gespannt wie es wird!
Liebe Grüße aus Chiang Mai,
Carina
Carmen meint
Liebe Kristina
Ich habe gerade deine Zeilen gelesen und musste jetzt einfach schreiben. Mir geht es nämlich genauso. Ich fliege in drei Wochen alleine nach Buenos Aires. Habe auch lange, blonde Haare und nun plötzlich ein etwas mulmiges Gefühl bekommen. Vor allem auch, weil ich kein Spanisch kann.. 🙁 Wie waren dennd eine Erfahrungen?
Liebe Grüsse
Carmen
Martin meint
Hallo, ich hoffe, ich darf als Mann ebenfalls meine Meinung dazu äussern. Mich macht zwar keiner an, aber ich sehe ja was läuft. Ich bin seit 12 Jahren im Nachbarland Uruguay und da läuft es nicht viel anders. Doch von einem Macho Gesamtbild kann man auf keinen Fall reden. Diese Deppen gibt es überall. Wer von euch ist denn mal allein durch die Türkei gereist? Kann ich keiner Frau empfehlen. Selbst als ich mit meiner Freundin damals am Schwarzen Meer war,, das hat die Kerle nicht abgehalten zu baggern wie die Geistesgestörten. Diese dummen Anmachen gibt es auch in Deutschland. Ein paar Bier in der Birne und schon setzt der Verstand aus. Frau sollte sich nicht so viele Gedanken darüber machen. Ein guter verbaler Konter oder die blosse Ignoranz des Pseudo-Machos und der Käse ist gegessen.
Es stimmt übrigens mit dem Fremdgehen der Mädels. Ich wollte das auch nicht glauben, wurde aber eines Besseren belehrt. Selbst in den abgelegenen Dörfern machen die das. Andererseits kann es dann mit dem Machismo wieder nicht so weit her sein, wenn der Ehemann Hörner aufgesetzt bekommt oder????
Grüsse aus Uruguay
kommt mal vorbei,,, sieht hier so aus https://www.youtube.com/watch?v=A61uoP1o4lo
Martin meint
Als Mann bin ich jetzt doch etwas enttäuscht. Was war an meinem Beitrag so schlecht, dass er nicht veröffentlicht wurde? Nur weil ich ein Mann bin? Hm… das gibt mir dann zu denken.. Dennoch Grüsse, denn ich bin kein Latino und nicht nachtragend … das sind sie nämlich auch
Carina Herrmann meint
Ungeduldig bist Du dafür aber scheinbar 😉
Da das Dein allererster Kommentar hier war, musste er erst freigegeben werden.
Schade allerdings, dass hier auch in den meisten Fällen nur dann Männer hier kommentieren, wenn sie gleich mal einen Link zur Eigenwerbung einbauen können und dann nie wieder auftauchen.
Just saying…
Mina meint
Mein Erlebnis mit dem Macho-ismus aus Südamerika hatte ich in Paris also ich dort zum studieren war. Ich lernte einen Kolumbianer kennen der mich unbedingt küssen wollte und ich meinte das ich kein Interesse hätte, da wurde ich aus als prüde Europäerin bezeichnet, so als wäre es unmöglich kein Interesse zu haben *kopfschüttel*
Lg
Mina
Carina Herrmann meint
😀 Nicht möööglich, dass Du nicht interessiert warst! 😉
Pamela meint
Ich habe gerade mit sehr viel Sehnsucht nach diesem tollen Land den Artikel und die Kommentare gelesen. Damit sich aber niemand davon abhalten lässt, aufgrund des Machismus auch alleine nach Argentinien zu reisen, wollte ich kurz meine Erfahrungen mit euch teilen.
Ich bin letztes Jahr (Feb/März 2014) zwei Monate alleine durch Argentinien gereist und ja, ich habe auch einen ziemlichen Unterschied zu deutschen Männern festgestellt. Die argentinischen Männer, die mir begegnet sind, waren alle sehr von sich überzeugt und wesentlich offensiver als ich es gewöhnt war. Eine Freundin / Ehefrau daheim wurde auch nicht als Hindernis angesehen, es mal bei der Europäerin zu probieren 🙂 Wenn ich aber höflich und bestimmt zweideutige Angebote abgelehnt habe, wurde dies immer problemlos akzeptiert.
Dass frau sich evtl. anzügliche Kommentare gefallen muss…darauf sollte frau vorbereitet sein.
Was mir dennoch positiv aufgefallen ist: argentinische Männer waren mir gegenüber immer wahre Gentlemen. Noch nie bin ich so zuvorkommend behandelt worden wie von ihnen!
Ceci meint
ich denke genauso wie Pamela und ich bin selber argentinierin,
ich glaube, dass ihr ein bisschen übertreibt . Man sollte sich nicht so viele Sorgen machen… nur auf der Straße aufpassen und kein teuren Schmuck tragen.
Die Männer sind nicht mehr die Machos wie vor 200 Jahren. Die Männer pfeifen hübsche Frauen und sagen „piropos“ auf der Straße und sie gucken auch gerne hübsche Frauen an. Es kann sein, dass Sie die Ausländer besonders sehen, aber das heißt nicht, dass in Argentinien keine blondinen gibt oder dass Sie die Frauen blöd behandeln.
Außerdem gibt es in Argentinien und vor allem in Buenos Aires viele blondinen, blaue Augen und auch sehr hübsche Mädchen.
Ich wünsche euch viel Spaß auf der Reise!
Anne meint
Hallo
Also ich war letztes Jahr für 4 Wochen in. Argentinien/Chile und bin ich alleine durchs ganze Land mit dem Bus gereist. Das Jahr davor war ich für 3 Wochen in Ecuador. Während beider Reisen wurde ich nett angesprochen oder habe ein Pfeifen gehört mehr jedoch nicht. Klar sind sie etwas offensiver, aber solche Erfahrungen wie oben beschrieben habe ich nie gemacht. Vor meiner Reise wurde mir empfohlen meine Haare braun zu färben und so ein quatsch, das war alles nicht nötig. Vielleicht kommt es auch darauf an wie man damit umgehen kann oder auch was für Ausstrahlung man hat. Was nicht heißen soll das man etwas dafür kann, wenn man so angemacht wird wie oben beschrieben. Man sollte nicht zu viel darüber nachdenken, sondern wie bei jeder Reise egal wohin die „Grundregeln“ beachten, die einem überall gegeben werden.
Die andere Seite ist, dass ich einige Südamerikanerinnen getroffen habe, die immer von den gut aussehenden europäischen Männern gesprochen haben 😉 sie konnten auch offensiv werden. Was ich sehr interessant fand, man interessiert sich immer für das was man nicht so häufig sieht.
Südamerikanerinnen sind auch sehr hübsch und gerade in Argentinien gibt es viele Frauen die aussehen als wären es Europäerinnen. Liegt auch an der Geschichte der Länder.
Wie oben auch schon gesagt, musste ich mich daran gewöhnen, dass es so etwas wie einen Gentleman wirklich noch gibt.
In dem Sinne sollte man unbefangen mit einem paar Grundregeln reisen und sich nicht verunsichern lassen. Ich hatte früher auch immer Zweifel, aber mittlerweile liebe ich auch das Reisen alleine! Aber es gibt auch Programme, in denen man spanisch lernt und gleichzeitig das Land bereist. Das wäre etwas für den Anfang wenn man sich nicht so recht ganz alleine traut. Das war mein Einstieg, mittlerweile möchte ich das nicht mehr. Man ist alleine freier und lernt viel mehr über sich und lernt viel mehr neues kennen.
Liebe Grüße
Anke meint
Hallo zusammen, nachdem ich 2014 für ein Jahr alleine durch Südamerika gereist bin und u.a. rund 7 Monate in Argentinien war, fühle auch ich mich gerade verpflichtet das pauschale „Macho-Vorurteil“ meiner zweiten Heimat ein wenig gerade zu rücken. Auch ich habe vor meiner Reise von ähnlichen „Problemen“ gehört und mich vorsichtshalber mit einem Fake-Ring bewaffnet. Vor Ort war aber alles halb so wild. Es stimmt, dass man an der Theke nicht mal eben unbefangen zwei, drei Wörter mit einem fremden Mann austauschen sollte, wenn man kein Interesse an einem darauffolgenden Flirt hat. Auch sind kumpelhafte Freundschaften unter Männern und Frauen eher unüblich. Ausnahmen bestätigen aber die Regel. Ich habe beispielsweise einen guten Freund gewonnen mit dem ich ohne Hintergedanken um die Häuser ziehen konnte. Allerdings habe ich ihn zuvor im Freundeskreis verschiedener Mädels kennengelernt und nicht mal eben zwischen Tür und Angel. Ansonsten habe ich mit Leuten aus den Hostels was unternommen. Sie waren meistens aus vergleichbaren Kulturkreisen oder es waren reiseerfahrene, weltgewandte Südamerikaner, die den Umgang mit Europäerinnen gewohnt waren, sodass es gar nicht zu „Macho-Missverständnissen“ kam. Last but not least möchte ich wie meine Vorgänger darauf hinweisen, dass ich insbesondere in Bs. As. auf der Straße oftmals nicht als Ausländerin wargenommen wurde. Durch den italienischen und spanischen Hintergrund der Porteños ähnelt man ihnen optisch sehr stark. Ach ja und etwas Schönes hat der Machismo auch: Ich persönlich fand’s schön die Tür geöffnet zu bekommen, zu warten bis ich als erste hindurch gehe und, und, und. Aber das ist natürlich alles persönliche Grschmacksache 😉 Also Koffer packen und sich auf ein wunderbares Land freuen, das man eigentlich gar nicht mehr verlassen will!
Caroline meint
Freut mich, dass euch die Argentinier positiver aufgefallen sind. Trotzdem sind das meine persönlichen Erfahrungen, die ich hier weitergebe, ich glaub von „pauschalen Macho Vorurteilen“ kann da keine Rede sein. Auch möglich, dass mich sowas mehr stört als andere aber Erfahrungsberichte sind wohl immer etwas subjektiv. Mir haben vor meinem Aufenthalt viele von Buenos Aires vorgeschwärmt und ich hätte mir im Nachhinein jemand gewünscht, der mir auch von den schlechten Seiten erzählt
Alexander meint
Encantado!
Ich selber bin Deutsch-Argentinier und zugegebener Maßen passionierter und überzeugter Macho 🙂
Nicht falsch verstehen! Das heißt für mich um Himmels Willen nicht Frauen despektierlich oder gar schlecht zu behandeln, es heißt allerdings sich als Mann auf sein Mannsein zu besinnen und dieses auch zu leben.
Gerade in Europa verweichlichen die Männer zunehmend, da sie a) den Kontakt zu jedweder Natur und Natürlichkeit verlieren und b) allen möglichen seltsamen bis offensichtlich lächerlichen Ideenkonstrukten ausgelierfert werden.
Macho, heißt letzten Endes eben bewusst männlich und davon braucht Europa mehr, sonst wird es die Herausforderungen der Zukunft nicht stemmen können.
Du sprichst hier von einer gewissen Vulgarität im Umgang mit Frauen die letztlich auf inkonsequente Erziehung zurückzuführen ist. Ein bisschen Casanova ist nicht schlecht und stößt meiner Auffassung nur an seine Grenzen wenn die Frau vergeben ist – siehe 9. Gebot 😉
Meine deutsche Mutter war Anfang der 80er Jahre Studentin in den USA und hat sich irgendwann mit Ihrer besten freundin entschieden eine Panamerika-Reise zu machen. Dabei ist Sie in Buenos Aires auf meinen Vater gestoßen. Er hat Sie verführt und die beiden sind zusammengekommen. Und mein Vater ist ein alter Großmeister im Frauen verführen:) Später kam ich.