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„Indien ist das siebtreichste Land der Welt.“
Ich höre Kushs Worte durch die Lautsprecher in unserem lilafarbenen Bus, während wir uns durch die staubigen Straßen Delhis pressen. Der Verkehr ist das reinste Chaos und ein Konzert an verschiedenen Hupen der vielen, hauptsächlich weißen, stark verstaubten Autos und der Motorräder, die sich zwischen ihnen durchschlängeln.
Selbst die Busse scheinen in wilden Schlangenlinien durch die Stadt zu wuseln.
Ich schaue aus dem Fenster und sehe neben mir auf den Bürgersteigen Frauen und Kinder im Staub sitzen, in abgewetzten, schmutzigen Kleidern. Das Bild, das ich sehe, passt so gar nicht zu den Worten, die ich gerade von unserem Guide gehört habe, und lässt sich schwer damit vereinen.
Die Realität ist, wie mir später Google mitteilt, dass Indien es in 2017 sogar auf den sechsten Platz geschafft hat, mit 119 Milliardären und über 20.000 Multimillionären unter seinen Bewohnern.
Die restlichen 1,3 Milliarden Menschen Indiens gehören eher nicht zum Wohlstand.
Tatsächlich ist Indien auf Platz 167 der Rangliste, wenn wir das Vermögen des Landes auf die pro Kopf Einheit umlegen – und ich möchte mir gar nicht erst ausrechnen, wo es liegen würde, wenn ich das Guthaben der Milliardäre einfach abziehen würde.
Nirgendwo sonst auf der Welt habe ich bisher so deutlich die Armut von so vielen Menschen gesehen. Wie in den meisten Entwicklungsländern trifft sie auch hier am stärksten die Frauen und Kinder. Während 81% der Männer in Indien lesen können, sind es nur 61% der Frauen.
Statt in die Schule zu gehen, verdienen sich Kinder oft ihren Lebensunterhalt auf der Straße.
Während unserer Reise versuchen wir, sie zu unterstützen, indem wir Trinkgelder an die verteilen, die sich auf besondere Gaben spezialisiert haben, statt zu Taschendieben zu werden. Wie zum Beispiel Jamahl, der bei einem Stopp an einem Straßenmarkt in unseren Bus klettert und uns ein paar Zaubertricks vorführt. Zwei Münzen zieht er aus meinem Ohr hervor und wird ganz schüchtern, als wir ihm zum Abschluss applaudieren.
Frauen sehe ich nur selten Geld verdienen.
Die Märkte hier im Norden Indiens sind männerdominiert. Im ersten Markt, an dem wir ankommen, sehe ich Frauen an Obstständen sitzen, aber überall, wo mir an Ständen und in Geschäften Chai, bunte und klimpernde Armreifen, Tonkrüge oder Essen angeboten werden, sehe ich ausschließlich Männer.
Auf den ersten Blick ein eher abschreckendes und deprimierendes Bild, das die Statistiken und Medien von diesem Land zeichnen. Und trotzdem… schon nach wenigen Tagen hat Indien mich völlig in seinen Bann gezogen.
Wir streifen in Jaipur durch die Straßen der Märkte, und völlig ohne Scheu werde ich immer wieder von fremden Inderinnen angestrahlt, angesprochen und angehalten. Sie wollen sich mit mir unterhalten, um ihr wackeliges Englisch zu üben, und strahlen über das ganze Gesicht, wenn man sich selbst darüber freut.
Sie werfen sich freiwillig und begeistert in Pose, wenn man ihre bunten Saris und Dekorationen bewundert und fotografieren möchte. Ein für mich sehr ungewohntes Bild, wenn ich sie mit den westlichen Frauen vergleiche, die selten ein Kompliment annehmen, ohne dabei rot zu werden, oder verlegen abwinken. Wann habe ich mich das letzte Mal so wohl in meinem Körper gefühlt wie sie? Ganz egal, welche Form mein Körper aktuell hatte?
Diese Frauen sind der Grund, weshalb ich mich auf den zweiten Blick unendlich in Indien verliebe. Etwas, das ich definitiv nicht erwartet hatte. Und das mich noch Wochen nach meiner Reise grübeln lässt.
Auf vielen verschiedenen Wegen hat mich diese Reise durch Indien und Nepal aus meiner Komfortzone gerissen:
Ich wollte nie nach Indien.
Ich wollte nie auf eine Gruppenreise.
Und nur wenige Tage, nachdem ich meine Gruppenreise mit G Adventures in Indien gestartet habe, beiße ich mir auf die Zunge für diese Worte. Dabei ist es nicht nur die Gruppenreise an sich, die mir überraschend viel Spaß macht, sondern auch die Art, wie dieser Tour-Anbieter Einfluss auf die Länder nimmt, in denen die Reisen angeboten werden. Wie zum Beispiel hier in Indien und Nepal.
G Adventures versucht, das starke Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich etwas auszugleichen. Nicht nur im Alltäglichen, sondern auch mit vielen unterschiedlichen Projekten ihrer eigenen Planeterra Foundation.
Als ich zum Beispiel in Delhi vom Flughafen abgeholt werde, treffe ich auf zwei Frauen von den Women on Wheels, die dafür sorgen, dass ich sicher in meinem Hotel ankomme, und mich selbst dorthin fahren. Insgesamt knapp 20 von ihnen gibt es mittlerweile in Delhi. Ein sicherer Transport für mich und ein sicherer Job für sie. Dabei verdienen sie durch die Beauftragung von G Adventures etwa das Dreifache von dem, was ein normaler Taxifahrer verdient – und bekommen so die Möglichkeit, mit ihrer Arbeit ihre Familien zu ernähren.
Jede, die bei den Women on Wheels arbeitet, stammt aus sozial schwachen Regionen und entwickelt sich mit dieser Aufgabe zu einer selbstbewussteren und selbständigeren Frau, in einem Land, in dem beides noch viel zu oft von den gesellschaftlichen Normen unterdrückt wird.
Während wir von Delhi über Orchha und Agra bis nach Varanasi reisen, halte ich immer wieder Ausschau nach arbeitenden Frauen, aber es ist weiterhin selten. Sämtliche Tuktuks, Fahrrad-Rikschas und Taxis sind mit Männern besetzt. In einer riesigen Weberei, die wir besuchen und in der mehrere Hundert Webstühle wunderschöne Stoffe verarbeiten, sehe ich ausschließlich arbeitende Männer.
Erst in Orchha landen wir nach dem Besuch des Palastes im kleinen Restaurant Ramraja, das von einer Familie betrieben wird, in der die Frau klar erkennbar die Chefin ist. Sie spricht kaum Englisch, aber ist deswegen keineswegs eingeschüchtert.
Als wir am folgenden Tag zurückkommen, durch die liebevolle Bewirtung und ihrem immer gefüllten Eisschrank zurückgelockt, gibt sie uns zum Abschied ihre Visitenkarte. Ihr Sohn übersetzt für sie, dass sie mit ihrem Restaurant auch auf Tripadvisor sind, und sie strahlt uns an, als er uns bittet, ihr eine Bewertung dort zu hinterlassen. Moderne Technik, moderne Geschäftsführung in einem Land, das mitten in der Entwicklung von beidem steckt.
Als wir schließlich am Abend Rajni, eine junge Inderin mit zwei Kindern, in ihrem eigenen Zuhause für einen Kochkurs besuchen und uns von ihr zeigen lassen, wie wir indische Gerichte authentisch zu Hause nachkochen können – etwas, das sie nun seit über 11 Jahren als ihr eigenes Business betreibt –, bestätigt es wieder einmal den Eindruck, den ich hier in Indien von arbeitenden Frauen bekommen habe.
Sie arbeiten im Hintergrund. Sie hinterlassen Eindruck, wenn auch nicht offensichtlich.
Als ich in Jaipur an den Ständen des Bazars entlangschlenderte, hielt mich eine Frau in einem bauchfreien, pinkfarbenen Sari an und zeigte klar und deutlich auf meine Kamera und dann auf sich. Sie wollte, dass ich ein Foto von ihr mache. Als ich ihr anschließend ihr Porträt auf dem Display meiner Kamera zeigte, nickte sie zufrieden und stolz.
Mit einer vehementen Handbewegung winkte sie ihren deutlich weniger motivierten Ehemann heran, und er gehorchte. Sie signalisierte mir nun erneut, ein Foto zu machen, und wirkte sehr selbstzufrieden, als sie es anschließend auf dem digitalen Display meiner Kamera sah. Zaghaft deutete ihre Hand an, dass sie seine hält.
Dieses Bild regt eine starke Diskussion an, als ich es auf Facebook teile, mit diesem Eindruck der Situation. Die Frage danach, ob es den Stand einer kompletten Gesellschaft verharmlost, wenn wir einzelne Frauen hervorheben, die anders sind, kommt auf.
Aber geht es nicht auch genau darum? Frauen aufzuzeigen, die anders sind? Die stark sind? Die sich gegen die Norm richten? Es kommt mir sinnvoller vor, die positiven Aspekte der Entwicklung in Verbindung mit dem aktuellen Stand aufzuzeigen, statt in das Horn von negativen Medienberichten zu blasen. Es ist wichtig, zu erkennen, wo die Probleme liegen, und dann aktiv das Positive darin zu stärken.
Sie zu unterstützen, hervorzuheben und sie damit zu Vorbildern für uns und andere zu machen.
Ich kann in den Tagen danach, als wir weiter durch Indien reisen, nie ganz einordnen, welchen Stand Frauen wirklich in dieser für mich fremden Kultur haben. Das Bild, das in meinem Kopf entsteht, besteht aus vielen Grautönen.
Kush erklärt mir immer wieder, dass Frauen, die die Kinder bekommen und früher oder später fast alle zu Müttern werden, dadurch einen sehr ehrenwerten und hohen Stand haben. Trotzdem nimmt er Emily, eine Engländerin aus unserer Gruppe, freundlich beiseite, bevor wir den Nachtzug nach Varanasi besteigen, und rät ihr, ihr Kleid gegen eine lange Hose und ein schlichtes Shirt einzutauschen, damit sie nicht angestarrt wird. Zum Selbstschutz.
Ich bin in der Gruppe deutlich abgeschirmter, als ich es als Alleinreisende wäre, das merke ich schnell. Aber trotzdem merke ich auch, dass, während mich Frauen oftmals anstrahlen und Fotos mit uns machen wollen, die Blicke von Männern oft anderes als nur bloße Neugier ausstrahlen. Und bin dankbar um den Kokon an bekannten Gesichtern, in dem ich hier reise.
Es muss schwer sein, sich hier als indische Frau durchzusetzen und zu etablieren. Ohne einen gewissen Dresscode, der Schultern, Dekolleté und Knie bedeckt, ernst genommen zu werden, ist nicht leicht. Und in einem männerdominierten Land gleich zweimal so schwer.
Als wir einige Tage später die Grenze nach Nepal überqueren, beginnt das Bild sich ein wenig zu wenden.
Frauen in Tuktuks tauchen auf. An der Rezeption in einem der Hotels, in dem wir übernachten. Frauen, die das Bild im Barauli Community Homestay prägen – ein weiteres familien- und gemeinschaftsunterstützendes Projekt der Planeterra Foundation – das unter anderem auch Frauen stärkt. Hier übernehmen sie deutlich mehr Aufgaben vor den Kulissen und nicht nur dahinter. Trotzdem sind auch hier Ehen zwischen einem Mann und zwei Frauen noch etwas völlig normales.
In Pokhara besuchen wir einen Abend lang die Frauen von SASANE, einer Organisation, die aus dem Menschenhandel befreite Frauen und Mädchen dabei unterstützt, wieder Fuß zu fassen. Abgesehen von einem kurzen Vortrag über die Situation dieser Frauen und der Realität des Menschenhandels in Nepal (dank eines fehlenden UN-Abkommens sind die Zahlen der Betroffenen in Nepal besonders hoch) verbringen wir den Abend eher untypisch, was dieses Thema angeht: mit Lachen und viel Spaß!
Eine Gruppe von sechs jungen Frauen weiht uns in das Geheimnis der Momos ein, kleine gefaltete Teigtaschen, gefüllt mit Gemüse und Gewürzen. Das Nationalgericht in Nepal und eine Kunst für Menschen und Köchinnen mit einer Feinmotorik, die mir definitiv fehlt.
Das ist der Sinn und Zweck von SASANE. Frauen einen Ort zu geben, an dem sie sich wieder sicher fühlen. Einem Beruf nachgehen und sich weiterbilden lassen können. SASANE bildet die Frauen als Tourguides, Sozialarbeiterinnen und sogar als Rechtsanwaltsgehilfinnen aus, die wiederum anderen Frauen beistehen. Überlebende unterstützen hier Überlebende und geben ihnen den Raum und die Möglichkeit, ihr altes Leben hinter sich zu lassen.
In meinen letzten Tagen in der Gruppe und in Nepal streife ich durch Kathmandus Straßen und kann immer noch nicht alle Eindrücke und Erfahrungen aus den letzten 15 Tagen fassen. Mädchen in Schuluniformen, die aus schicken Anzügen mit langen Hosen und Krawatten bestehen, laufen an mir vorbei, und ich muss bei diesem Anblick schmunzeln. Genauso wie über die ältere Frau, die mich immer wieder verschmitzt über ihre Schulter hinweg anlächelt und sogar für ein Foto posiert.
Beide Länder bewegen sich langsam in der Entwicklung zu einem Ort, an dem Frauen freier und selbstbestimmter leben können. Aber wenn Du genau hinschaust, kannst Du diese Entwicklung sehen und – noch viel wichtiger – sie unterstützen. Du kannst die Tour von Indien nach Nepal über G Adventures nutzen, um Dich freier und unbedarfter zu bewegen, Fragen zu stellen und, vor allem, Frauen nachhaltig zu unterstützen.
Du kannst mit offenen Augen durch Indien und Nepal reisen und selbst Einfluss darauf nehmen. Unternehmen von Frauen, egal wie klein, sind im Norden Indiens extrem selten und verdienen deswegen ganz besonders Deine Aufmerksamkeit. Wenn Du eine siehst, besuch ihr Geschäft statt dem nebenan. Geh in ihr Restaurant statt in das nebenan. Es kommt Dir vielleicht so vor, als wäre das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber für sie macht es einen riesigen Unterschied.
Bücher, die Du zum Thema lesen kannst:
Verkauft* – Patricia McCormack (ein Roman über eine Überlebende des Menschenhandels)
Pink Sari Revolution*: Die Geschichte von Sampat Pal, der Gulabi Gang und ihrem Kampf für die Frauen Indiens – Amana Fontanella-Khan
Looptail*: How one Company changed the World by reinventing Business – Bruce Poon Tip (der Gründer von G Adventures)
Werbehinweis: Ich war in 2018 Markenbotschaftern von G Adventures. Welche Reise ich aus ihrem Angebot nutzen wollte, wurde mir dabei selbst überlassen, und ich habe mich für die Tour „Von Delhi nach Kathmandu“ entschieden.
Dieser Artikel entstand aus meinen Erlebnissen, Eindrücken und Erfahrungen auf der Reise. Nach meiner Erfahrung kann ich Dir meine Tour durch Nordindien und Nepal wärmstens empfehlen!
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Magdalena meint
Hallo Carina,
was ein toller Beitrag! Indien steht bisher nicht auf meiner Buketlist, warum kann ich gar nicht genau sagen. Aber deine Reise und deine Eindrücke ergeben in meinem Kopf doch ein ganz anderes Bild.
Vielen Dank, dass du deine Reise so persönlich mit uns teilst und damit auch mir Mut machst, Indien und seiner doch so anderen Kultur eine Chance zu geben.
Grüße
Magdalena
Carina meint
Liebe Magdalena,
wirklich – auf meinem Schirm war es auch nicht. Aber nach dieser Reise kann ich Dir nur sagen: setz es auf Deine Liste. Es ist eine Erfahrung wie keine andere. Wenn man nur Zeit für Urlaub hat, bieten sich andere Ziele definitiv besser an. Wenn Du lernen, Blickwinkel erneuern und den Horizont erweitern möchtest, ist Indien ein Muss, meiner Meinung nach. Trotzdem würde ich es ohne Gruppe (zum ersten Mal) definitiv nicht bereisen. Kommt aber natürlich auch immer auf den eigenen Typ an.
Ganz liebe Grüße,
Carina
Andrea Daniel meint
Liebe Carina,
danke für diesen ausgewogenen schönen Bericht! Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Indien mich damals an meine Grenzen gebracht hat mit seinen vielen Eindrücken und eben auch den furchtbaren sozialen Unterschieden, die einem als Reisende ja nicht verborgen bleiben. Genau deswegen finde ich es gut und wichtig, dass Du davon erzählst. Reisen, ohne dies zu sehen/sehen zu wollen, hieße lediglich, seine Komfortzone zu erweitern. Ich will aber gerade deswegen reisen, um die Welt zu sehen, wie sie ist – nicht nur so, wie ich sie gerne hätte.
Umso wichtiger finde ich es aber auch, dass Du auf die Projekte, aber auch die kleinen Dinge im Alltag hinweist, die aufzeigen, dass an Veränderungen gearbeitet wird! Sie haben Vorbildfunktionen und sollten auch so wirken. Das verschleiert nicht, vor welch großen Problemen das Land steht. Im Gegenteil, die Notwendigkeit solcher Projekte zeigt sie erst recht auf.
Deswegen ist Dein Bericht ausgewogen, aber ich kann verstehen, dass es nicht einfach war, da den richtigen Weg zu finden. Gerade als Frau ist man ja noch mal auf ganz eigene Weise von diesen Themen berührt.
Alles Gute weiterhin!
Carina meint
Danke Andrea, für die lieben Worte!
Marie-Claire meint
Hallo Carina!
Ein schöner Beitrag über deine Reise nach Indien.
Ich muss sagen, dass meine allererste Reise als Alleinreisende (nachdem ich durch deinen Blog und deine Bücher ermuntert wurde) nach Indien ging. Seither bin ich in dieses Land vernarrt und bin schon einige Male dorthin zurück gekehrt.
Es ist das Land in dem mich immer wieder dieser Unterschied zwischen Arm und Reich erschüttert und nachdenken lässt. Trotz allem finde ich ist es definitiv eine Reise wert und ich habe mich wirklich wahnsinnig gefreut dass du dieses Land nun auch kennen lernen durftest. 🙂
Liebste Grüße,
Marie-Claire
Carina meint
Hi Marie-Claire,
wirklich Respekt, dass Du dort als erste Solo-Reise warst! Wirklich, Hut ab! Das hätte ich vermutlich nur sehr verstört gepackt 😀
Aber beim Rest Deiner Eindrücke geht es mir genauso. Im Englischen würde man so schön „humbling“ sagen, was es mit einem macht. Ich suche im Deutschen immer noch nach dem richtigen Wort dafür… „demütig“ und dankbar, wäre wohl annähernd das gleiche.
Liebe Grüße,
Carina
Tamara meint
Wow! Ein toller Beitrag liebe Carina!!
Carina meint
Danke Tamara! 🙂
Christina meint
Huhu Carina,
sehr schöner Beitrag, ich hab mich da in vielem wiedererkannt!
Ich war letztes Jahr in Nordindien – auch eher ungeplant und mit enormem Respekt vor dem Land – und habe mich innerhalb von wenigen Tagen schockverliebt. Es ist für mich immer noch schwer in Worte zu fassen, was Indien in mir ausgelöst hat, weil mir alles was ich schreiben könnte viel zu profan vorkommt und irgendwie ungewollt westlich-arrogant. Ich habe für mich das Gefühl, dass ich mir als „Außenstehender“ da gar kein Urteil drüber erlauben darf, einfach weil mein Leben so anders und in vielen Fällen auch privilegierter ist.
Ich kann es aber auch nur jedem empfehlen (wie du sagst, auf jeden Fall erst mal in einer Gruppe), selbst wenn man danach nie wieder hin will ist es die Erfahrung wert! Ich glaube es gibt kaum ein Land, was einen mehr zum Nachdenken bringt und einem klar macht, wie anders das Leben im Rest der Welt aussieht im Vergleich zu unserer kleinen „Insel“ Europa.
Was ich auch noch empfehlen kann: auch mal aus den Städten raus und von den großen Touristenrouten weg (gibt ja auch Wander-Gruppenreisen o.Ä.). Das ländliche Indien sieht nochmal ganz anders aus und die Menschen sind einfach unglaublich gastfreundlich. Ich war unter anderem eine Woche zu Pferd in der Nähe von Udaipur unterwegs und habe ein ganz anderes Indien kennengelernt als in der anschließenden Rundreise – man hat auch nicht so diese Distanz zu den Leuten, wenn man langsamer unterwegs ist 🙂
Danke dir, für den schönen Pro-Indien-Bericht!
Liebe Grüße,
Christina
Carina meint
Hi Christina,
ich hab bei der ersten Hälfte Deines Kommentars nur genickt. Danke, für Deine Eindrücke und Blickwinkel. Vieles sehe ich ganz genauso.
Liebe Grüße,
Carina
Heike Wand meint
Hallo Carina,
Das ist ein Beitrag, den ich mit Begeisterung gelesen habe (vielen Dank dafür), vorallem, weil ich selbst schon Indien gesehen habe ( Kalkutta und Sikim). Aus Deinem Blickwinkel betrachtet ist es hoch interessant. Ich kann Dir da noch Bhutan und Iran empfehlen. Zwei Länder, in denen auch eine Menge an Wandel passiert. Bhutan war ja in den letzten Jahren viel in den Medien, aber auch nicht aus Deinem Blickwinkel betrachtet. Ein Land, in dem meiner Meinung nach die Frauen schon etwas emanzipierter sind, das aber auch strenge Regeln hat. Und Iran….das hat man als Reiseland nicht unbedingt auf der Agenda, aber es lohnt sich. Dort kann man die Klüfte zwischen medialer Berichterstattung und tatsächlichem Alltag erfahren, wie niergends sonst (meiner Meinung nach). Ein Land, das mich total geflasht hat. Die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen allgemein, aber vorallem auch der jungen Frauen, hat mich schwer beeindruckt und ist mir bisher noch nirgends so begegnet.
Ich freue mich auf Deine nächsten Berichte. Lg Heike
Carina meint
Hallo Heike,
ja, spannend – die beiden Länder stehen noch auf meiner Wunschliste. Gerade wegen dem Wandel, von dem ich eben immer nur lese. Werde ich früher oder später auf jeden Fall angehen und dann auch berichten!
Ganz liebe Grüße,
Carina
Stefanie Schwarz meint
Hallo Carina,
danke für diesen differenzierten Artikel! Ich war selbst 6 Wochen lang alleine in Indien unterwegs und kann es gut verstehen, wenn man eine Gruppenreise bevorzugt.
Du hast mit dem Facebook-Post alles richtig gemacht. Egal ob in Indien oder beispielsweise Iran: es geht vielen einheimischen Frauen auf den Senkel, dass sie im Westen kollektiv als unterdrückte und rechtlose Opfer dargestellt werden.
Durch meine Arbeit bei einer internationalen Software-Firma durfte ich viele starke und unabhängige Inderinnen kennenlernen. Diese Frauen brauchen nicht unser Mitleid, sondern unsere Anerkennung für Ihren Mut und Ihre Leistungen, die sie trotz oft widrigen Umstände erbringen.
LG Steffi
PS. Bei der Einwohnerzahl Indiens fehlen ein paar Nullen – es sind über 1,3 Milliarden 😉
Carina meint
Hi Steffi,
danke für Deine Worte! Ich geh da auch lieber den Weg des Stärkens, als des Bemittleidens oder darüber meckern, wie schlimm es ist. Von letzterem hat eigentlich niemand etwas.
Und danke für den Hinweis – im Kopf hatte ich nur „Billion“ und bin dann bei der Übersetzung abgerutscht. Hab das gleich mal korrigiert.
Liebe Grüße,
Carina
Dani meint
Namaste Carina,
ein wundervoller Artikel, über ein großartiges Land.
Auch ich habe mich – vor ein paar Jahren dem Norden und letztes Jahr auch dem Süden – als Teil einer Gruppenreise genähert.
Ich kann Deine Gefühle hierzu sehr gut nachvollziehen…
Ich finde es schade, wenn Leute versuchen über ein Land zu urteilen, das sie nie bereist haben und sich dabei auf Literatur, oder Erzählungen stützen.
Zugegeben hatte ich vor meiner ersten Indien-Reise nach all den negativen Geschichten auch ein wenig „Respekt“, aber dann hat mich Indien einfach in seinen Bann gezogen und umgehauen.
LG
Dani
Carina meint
Hi Dani,
ging mir ganz genauso!
Ich kann leider nicht behaupten, dass ich absolut kein Bild im Kopf hatte, bevor ich nach Indien gereist bin – und vieles hat sich auch bestätigt. Aber es ist einfach so viel mehr, als einfach nur dieses zweidimensionale Bild, das man aus Büchern und den Medien kennt.
Liebe Grüße,
Carina
Elisabeth meint
Hallo Carina
Ich war ja nur ein paar Wochen vor dir in Indien aber im Süden. Kerala ist der Vortgeschrittnigste und Gebildester Staat der Indien hat, gewisse arbeiten werden nur von den Armen Nordindern oder von Tamilen gemacht was auch echt komisch rüber kommt. Ganze zwei mal habe ich in den 14 Tagen das Betteln erlebt einmal in Kochi als eine Frau ans Autofenster kolpfte und einmal im Dorf wo ich war und die war ein deutig keine Arme person.
Ich war auch in einem geschützten Rahmen da aber anderst als du, der einer Indischen Familie. Eine meiner besten Freundins Eltern kommen aus Indien. Während meine Freundin zwischen 16 und 22 Jahre für ihre Rechte kämpfen musste „ich bin in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Daher will ich auch leben wie die Schweizerinen da ich auch eine bin“, hat sich ihre Schwester entschieden nach der Kultur ihrer Eltern zu leben (kein Ausgang, kein Sex vor der Ehe und die Ehe wurde arrangiert mit einem Mann den Sie nicht kannte).
Da durch das ich mit meiner Freundin da war, war ich an einem Katholisch-Orthotoxen Indischen Polterabend und Hochzeit. Interessant kann ich nur sagen 😉
Die Eindrücke waren enorm auch wenn ich sicher nicht die krassen unterschiede zwischen Arm und „Reich“ erlebte wie du. Für mich ist klar das ich wieder nach Indien gehe und zwar alleine. Zu mindest im Süden fühlte ich mich nie bedohrt oder belästigt.
Soviele Fotos ich von Personen machte so viele wurden auch von mir gemacht. Ein Foto mit einer Weissen, keine Ahnung was das Wert ist. Aber es ist ja nur Fair, wir machen ja auch viele Bilder von Ihnen. Wie war das bei dir?
Ich könnte dir noch viel mehr erzählen vor allem von den Frauen die ich getroffen habe, aber dann wäre ich noch morgen nicht fertig mit schrieben 😉
Liebe Grüsse
Eli
Carina meint
Hi Eli,
den Süden möchte ich mir als Vergleich auch unbedingt mal anschauen. Danke, für Deine ganzen Eindrücke! Das klingt wirklich sehr spannend.
Ganz liebe Grüße,
Carina
Tanja meint
Hi Carina,
wundervoll informationsreicher Post! Tausend Dank! Genauso möchte ich gerne reisen wenn ich Nepal besuche, was schon langer auf meiner Bucketliste steht. Ich möchte nicht nur reisen um meinen eigenen Blickwinkel und Erfahrungsschatz zu berreichern, sondern auch gerne einen positiven Einfluss nehmen im Gastland. Mehr geben als nehmen oder auch in Balance zumindest. Und gerade in einer Gruppe, ist es doch einfacher als alleinreisende, wo man vll doch eher etwas schüchtern ist, um aus seiner Komfortzone rauszukommen.
Viele liebe Grüße aus Kopenhagen 🙂
Carina meint
Ja, Tanja, da kann ich wirklich nur nickend zustimmen. Zumindest für mich hat es sich genauso angefühlt 🙂 Alleine wäre ich oft zu schüchtern gewesen, die Fragen loszuwerden, die ich so meinem Guide stellen konnte. Da wurde mir auch mal richtig bewusst, wie sehr einen Schüchternheit beim Reisen manchmal auch ausbremsen kann 😉
Liebe Grüße,
Carina
Marie meint
Hi Carina!
Das ist ein wirklich sehr interessanter Artikel, der ein Stück weit dabei hilft, das Leben und die Gesellschaft in Indien zu verstehen.
Ich muss sagen, mir sind sowohl Gruppenreisen als auch Indien suspekt.
Aber solch kritische Texte, die Fakten über die Gesellschaft dort nennen, sowohl positiv als auch negativ, helfen gleich, das Land zu verstehen und machen Mut auch selbst dort hinzureisen 🙂
Ich bin im Herbst alleine, ohne Plan und mit panischer Angst nach Nepal gereist und habe mich sofort in das Land verliebt, 2 Monate auf einem kleinen Dorf gelebt und viel Zeit mit Einheimischen verbracht.
Im Endeffekt bin ich statt 6 Wochen die maximal erlaubten 3 Monate dort geblieben 😀
Seit wenigen Tagen habe ich selbst einen Blog, auf dem ich bisher viel über meine Eindrücke der nepalesischen Mentalität und Gesellschaft geschrieben habe.
2 Artikel über Nepal sind schon fertig und ich würde mich riesig freuen wenn du (und natürlich jeder andere auch)die Zeit findest, mal vorbeizuschauen und mir deine Meinung dalässt.
Ganz sonnige Grüße aus Balkonien,
Marie
kati meint
schöner beitrag. diese reise schau ich mir schon lange an.
ich hab eine frage zum visum – hast du das für nepal schon in der heimat beantragt?
mit gadventures war ich schon mal in südamerika unterwegs und das war meine erste gruppenreise damals und es war der hammer. echt toll.
Carina meint
Hi Kati,
freut mich, dass es Dir so gut gefallen hat!
Nein, ich habe nur das Visum für Indien von Deutschland aus beantragt. Das Visum für Nepal habe ich dann beim Grenzübergang bekommen 🙂
Liebe Grüße,
Carina
Tinel meint
Hallo Carina,
toller Bericht 😁!
Hattest du deinen eigenen Schlafsack dabei und auch eine Trinkflasche?
Grüße Tinel
Carina meint
Hi Tine,
eine Trinkflasche hab ich immer dabei. Einen Schlafsack? Wofür?
Liebe Grüße,
Carina
Tinel meint
Danke für deine Rückmeldung! Das mit dem Schlafsack hatte ich bei den Reiseinfos gelesen und mich gewundert…
Liebe Grüße aus (derzeit 😊) Muscat
Carina meint
Ahh, nein, hatte ich nicht dabei 🙂
Alisa meint
So schöne Bilder! Ich war schon lange nicht mehr reisen. Dieser Blog inspiriert mich wieder öfters mal zu Reisen, wo die Zeit noch da ist und die Gesundheit noch mit macht.
Liebe Grüße Alisa