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Als ich auf Facebook den Artikel einer englischsprachigen Bloggerin teilte, in dem es um das Reisen mit Vorerkrankungen ging, und ich fragte, ob eine unserer Fernweh-Süchtigen und Betroffenen dazu gerne mal einen Einblick geben möchte, meldete sich Rachel bei mir – sie reist mit Hashimoto und Schilddrüsentabletten.
Dieses Interview soll also bei der Aufklärung helfen und allen anderen reisesüchtigen Frauen, die ebenfalls von Hashimoto betroffen sind, ein wenig die Sorgen und Ängste nehmen…
Liebe Rachel, Du sagst, Du reist mit Hashimoto (und daher auch mit Schilddrüsentabletten im Gepäck) und hast damit gewisse Einschränkungen beim Reisen. Aber was ist das eigentlich?
Richtig! Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse angreift.
Die Schilddrüse steuert mit ihren Hormonen einen großen Teil der Prozesse, die im Körper stattfinden. Dadurch, dass sie bei Hashimoto unter Dauerbeschuss steht, ist sie chronisch entzündet und kann nicht mehr die richtige Dosis Hormone produzieren, die für diese Prozesse enorm wichtig sind.
Die Folgen sind unter anderem extreme Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Motivationsmangel, depressive Verstimmungen, Gewichtszunahme, Muskelschwäche, Gelenkschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden und einige andere.
Hashimoto ist zurzeit noch nicht heilbar und wird durch die tägliche Einnahme des Schilddrüsenhormons Thyroxin in Form von Schilddrüsentabletten behandelt. Dieses soll in der Theorie alles regeln. So steht es zumindest in den Lehrbüchern geschrieben.
Es gibt Betroffene, die ihre Beschwerden damit tatsächlich relativ gut in den Griff bekommen, aber es gibt auch jene, die trotz guter Blutwerte und täglicher Einnahme mit erheblichen Beschwerden leben müssen. Ich gehöre eher der zweiten Gruppe an.
Es ist mir sehr wichtig, dies zu erwähnen, da in vielen (vor allem deutschen) Artikeln der Eindruck erweckt wird, dass Hashimoto durch die tägliche Einnahme einzig der Schilddrüsentabletten komplett unter Kontrolle gebracht werden kann.
Und wie macht sich Deine Erkrankung für Dich auf Reisen bemerkbar?
Du weißt sicherlich, wie das ist, wenn man in einem fremden Land, vor allem weit weg von zu Hause, ankommt. Man ist erst mal damit beschäftigt, die ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten, sich an die neue Umgebung, die Kultur, das Essen und das Klima zu gewöhnen.
Obwohl du gerade das machst, was dein Herz höherschlagen lässt, bedeutet es erst mal Stress für deinen Körper und kann dich gerade zu Beginn mit oder ohne Autoimmunerkrankung ganz schön umhauen.
Bei Hashimoto reagiert der Körper jedoch viel extremer auf Stress. Ich fühle mich daher öfter abgeschlagen, lustlos, müde und habe eine ganze Palette an anderen unschönen Beschwerden wie zum Beispiel Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Magen-und-Darm-Probleme.
Wie gehst Du dann damit um, und regelst Du das vorher oder auf Reisen?
Die goldene Regel ist in erster Linie, Stress zu vermeiden. Ich versuche zum Beispiel, immer eine nette Unterkunft für die ersten paar Tage zu buchen, damit ich einen Zufluchtsort habe, an dem ich mich wohlfühle, wenn die Symptome mich mal wieder umhauen. Das kann natürlich zu jedem Zeitpunkt der Reise passieren, aber gerade zu Beginn wird man doch ganz schön gefordert.
Ich habe lernen müssen, auf Situationen zu achten, die mich ganz besonders stressen, und diese dann so gut es geht zu vermeiden.
Was jede vorher auf jeden Fall regeln sollte, sind alle medizinischen Aspekte. Am besten bespricht man alles mit seinem Arzt. Ich habe mir zum Beispiel einen einjährigen Vorrat an Thyroxin, meiner Schilddrüsentabletten, verschreiben lassen, damit ich nicht darauf angewiesen bin, es mir im Ausland zu beschaffen.
Carinas Tipp dazu: Ich reise ebenfalls mit Schilddrüsentabletten und habe auch immer eine Bescheinigung meines Arztes dabei, dass ich diese Tabletten mitführen darf. Ich musste sie zwar noch nie zücken, aber es kann theoretisch am Zoll danach gefragt werden.
Der Arzt erklärt einem auch, worauf man achten soll, und empfiehlt regelmäßige Blutabnahmen, falls die Hormondosis angepasst werden muss. Ansonsten gelten die gleichen Tipps wie für alle: Reiseversicherung abschließen und an eine gut ausgestattete Reiseapotheke denken.
Gibt es Länder, Reisearten oder anderes, worauf Du deswegen verzichten musst?
Müssen nicht. Man sollte sich jedoch der möglichen Konsequenzen bewusst sein und sich immer fragen, ob sie es wert sind.
Wenn es um Reiseziele geht, versuche ich Länder zu vermeiden, von denen ich weiß, dass sie mich sehr wahrscheinlich zu sehr fordern oder stressen würden.
Ich habe öfter auf körperlich fordernde Aktivitäten verzichten müssen, weil einfach gar nichts mehr ging. Es gibt immer wieder Phasen, in denen mich der einfache Gedanke daran, das klimatisierte Hostelzimmer zu verlassen, komplett überfordert. Wie soll man es da schaffen, morgens um fünf Uhr aufzustehen, um einen Berg zu erklimmen?
Mehr als einmal habe ich die Gelegenheit, feiern zu gehen, sausen lassen, weil ich einfach zu müde war. Wenn man wie ich die Konsequenzen kennt, überlegt man sich zweimal, ob man seinem Körper Alkohol und/oder eine schlaflose Nacht antun will. Während die meisten nämlich nach einem Tag wieder fit sind, kämpfst du noch Tage danach mit den Folgen von Alkohol und Schlafmangel.
Welche Tricks hast Du für Dich gefunden, um auf Reisen damit besser klarzukommen?
Wie schon erwähnt, versuche ich Stress so gut es geht zu vermeiden, um die Entzündung nicht weiter anzukurbeln.
Das kann man leider nicht immer steuern, aber ich habe gelernt, besser damit umzugehen. Ich habe schnell gemerkt, dass ich entschleunigen muss, und reise seitdem langsamer. Zudem achte ich darauf, dass ich mir regelmäßig etwas Gutes wie eine Massage, ein Einzelzimmer in einer schönen Unterkunft oder einen Tag mit meinen Lieblingsserien im Hostelbett gönne.
Auch regelmäßige Ruhephasen sind für mich sehr wichtig. Nach sechs Monaten Südostasien habe ich mich zum Beispiel für ein paar Monate in Melbourne niedergelassen, um Kraft zu tanken.
Gesunde Gewohnheiten in den Reisealltag einzubauen, gibt dem Körper bei all den neuen Eindrücken eine Konstante. Für mich sind das morgendliche Meditation, Sport und gesunde Ernährung. Das klappt mal besser, mal schlechter… (Oh dear street food…)
Ansonsten einfach mal richtig bei den Freunden und der Familie, sorry, auskotzen. Einfach rauslassen, was grad nicht geht. Sobald man es sich einmal von der Seele geredet hat, geht es einem in dem meisten Fällen schon besser. Alternativ kann man es auch aufschreiben, Hauptsache raus aus dem System!
Hast Du eine Reise-Anekdote, bei der Deine Erkrankung eine große Rolle gespielt hat?
Puh! Mehr als eine! Die bedeutendste ist jedoch mein Aufenthalt im Bangkok Hospital.
Anfang Februar 2016 war ich in Myanmar unterwegs. Das war zu diesem Zeitpunkt die zweite Etappe meiner ersten Südostasien-Reise. Myanmar ist wunderschön, kann einen als Asien-Neuling aber ganz schon fordern.
Ich war dort als Volunteer in einem Meditations-Zentrum untergebracht. Alle waren sehr herzlich zu mir, ich machte genau das, was ich wollte, und eigentlich war alles perfekt. Dennoch war meine Laune total im Keller, ich war schlapp und fand irgendwann alles nur noch doof.
Dann wurde uns angeboten, in den Bergen an einem Meditations-Retreat teilzunehmen. Ich dachte mir schon, dass mich kein großer Luxus erwarten würde, doch trotz meiner körperlichen und seelischen Verfassung dachte ich mir: „Komm schon, stell dich nicht an. Das darfst du doch nicht verpassen!“
Meditations-Retreat heißt morgens um 4 aufstehen, stundenlanges Meditieren, kein Kontakt zur Außenwelt und kein Essen nach 12h mittags. Nach einer 12-stündigen Fahrt in einem schrottreifen Bus durch die Pampa erreichten wir endlich unser Ziel in den Bergen.
Was uns niemand gesagt hatte: Wir mussten bei 5 Grad Celsius Außentemperatur in einem leerstehenden Haus auf dem Betonboden schlafen. Da uns keiner vorgewarnt hatte, waren wir absolut nicht vorbereitet. Den Zustand der sanitären Anlagen möchte ich hier erst gar nicht erläutern.
Somit waren schon zwei Voraussetzungen für mein persönliches Wohlbefinden nicht erfüllt: guter Schlaf und Hygiene.
Nach ein paar Tagen habe ich abgebrochen und bin zurück in die Stadt gefahren.
Dadurch, dass ich in einem ohnehin schon fordernden Land auch noch auf meine Wohlfühlfaktoren gesch**** habe, habe ich meinen Körper unnötigem Stress ausgesetzt. Das hat dazu geführt, dass ich mich immer schlechter fühlte. Zwei Tage nach meiner Rückkehr in Bangkok war es dann so schlimm, dass ich mich selbst ins Krankenhaus eingewiesen habe.
Doch selbst da dachte ich noch eher an Dengue als an meine Schilddrüse.
Nach einigen Stunden kamen die Ärzte und erklärten mir, dass meine Hormonwerte eine Vollkatastrophe seien und dass es normal sei, dass ich mich so elend fühle. Mein Körper war so erschöpft, dass ich fünf Tage im Krankenhaus bleiben musste und 2–3 Wochen gebraucht habe, um mich davon zu erholen.
Ich bin jedoch ein sehr positiver Mensch und habe es als eine Art Lehre angesehen, und zwar: Ignoriere nie die Zeichen, die dein Körper dir gibt. Kein Erlebnis dieser Welt sollte mit der Gesundheit bezahlt werden.
Wenn ich nämlich ehrlich zu mir selbst bin, gab es da tatsächlich eine Reihe deutlicher Zeichen, die ich gekonnt ignoriert hatte, weil ich mich einfach nicht durch Hashimoto bremsen lassen wollte. Das will ich auch nach wie vor nicht, aber ich habe gelernt, Kompromisse mit der Krankheit einzugehen.
Was würdest Du anderen Frauen gerne empfehlen, die auch von Hashimoto betroffen sind und sich bisher noch nicht getraut haben, alleine zu reisen?
DO IT! Ganz einfach! Du wirst diese Krankheit bis ans Ende deines Lebens haben.
Du musst also lernen, deine Träume trotz und mit ihr zu verfolgen. Sieh sie als einen Reisepartner, mit dem du Kompromisse eingehen musst.
Wie du aus meinen Geschichten erkennen kannst, gibt es nichts zu beschönigen, aber wenn ich eines zu 100% sagen kann, dann dies: Ich habe es zu keinem einzigen Zeitpunkt bereut, mit Hashimoto und der Einnahme von Schilddrüsentabletten allein auf Reisen gegangen zu sein.
Ich mache das, was ich schon immer wollte, und das macht mich, trotz aller Hindernisse, glücklich. Ich fühle, wie ich immer mehr zu mir selbst finde, und das wirkt sich positiv auf mein Leben und somit auch auf meine Gesundheit aus.
Vielen Dank für Deine offenen Worte, Rachel, und die vielen nützlichen Tipps zum Reisen mit Hashimoto und Schilddrüsentabletten!
(Sämtliche Fotos im Artikel sind aus Rachels privater Fotosammlung
und ihrer Reise durch Südostasien!)
Linda meint
Hallo.
Auch ich reise alleine – mit Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion. Bei mir würde die Auto-immu Krankheit 2003 festgestellt, seitdem nehme ich Tabletten. Ich gehöre zu der Gruppe, die Dank Tabletten keine Beschwerden hat. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich generell – und auch auf Reisen – einen sehr gesunden und bewussten Lebensstil habe.
Letztes Jahr war ich 8 Monate in Malaysia, Singapur und Indonesien – und hatte keinerlei Beschwerden, die ich mit meiner Immunkrankheit in Verbindung bringe. Seit Ende August bin ich in Neuseeland , meine Mum hat eine gute Freundin die Apothekerin ist und somit könnte ich ein Rezept für einen Jahresvorrat an Thyroxin einreichen und bin somit versorgt. Nur: ich bin seit einem Jahr unterwegs, und muss meine Blutwerte checken und einen Schilddrüsen Ultraschall machen lassen. Und ob das die so tolle HanseMerkur – bei der ich den Premiumvetrag habe – übernimmt, weiß ich noch nicht, das ist ja bei Vorerkrankungen immer schwierig :-/ warte noch auf eine Rückmeldung.
Aber ganz egal : Man muss eben andere Vorbereitungen treffen und etwas mehr an bestimmte Dinge geklärt denken – aber eine Autoimmunerkrankung ist kein Grund sich vom Reisen abhalten zu lassen. Go for it 🙂
liebste Grüße aus Auckland, Linda
Rachel meint
Das freut mich sehr, dass du ohne Beschwerden reisen kannst! Viel Spaß noch bei deinen nächsten Abenteuern 🙂
LG,
Rachel
Constance meint
Auch ich reise mit Thyroxin Tabletten. Ich habe keinerlei Beschwerden. Tja, so bin ich eben beim Lesen doch ein wenig erschrocken, wie vielleicht naiv ich immer unterwegs bin. Tabletten genau auf die Urlaubstage abgezählt, nie eine Bescheinigung. Ich habe mir noch nie einen Kopf wegen der Schilddrüse gemacht. Ich merke überhaupt nichts von ihr. Zum Glück. Ich mache alles genau so wie immer sprich wie jeder gesunde Mensch. Ich hoffe, dass es doch den meisten Menschen so ergeht wie mir und die Reisen genießen können
Jessica meint
Wow, mit dem Artikel genau mein Thema angesprochen! Bei mir wurde vor zwei Jahren Morbus Basedow festgestellt, was mich ziemlich umgehauen hat.
Nach und nach habe ich mein Leben umgestellt und habe mir meinen größten Traum erfüllt: Australien. Ich komme gerade von der 4 Wochen Reise zurück und es ging mir noch nie besser. Habe ganz bewusst auch einfach mal ruhige Tage eingebaut, alles etwas ein wenig langsamer genossen. Mir ist klar geworden, dass dies genau das ist, was ich will. Reisen! Und der Artikel macht Mut. Man kann alles machen, auch mit Morbus Basedow.
Vielen, vielen Dank!
Carina meint
Liebe Jessica,
danke, für Deine Einblicke und die tollen Worte!
Freut mich riesig, dass Du Dir diesen Traum erfüllt hast – das ermutigt doch jetzt mal kräftig, auch den Rest der Welt anzugehen, oder? 😉
Viele liebe Grüße,
Carina
Rachel meint
Danke dir für deine Worte!!
Sehr schön zu hören, dass es noch andere Frauen gibt, die sich nicht davon unterkriegen lassen!
Ich bin sehr happy für dich, dass es dir gut geht und dass die Reise dir soviel Spaß bereitet hat! 🙂
Immer schön weitermachen 🙂
Kristin meint
Ich reise zwar nicht allein und bin auch kein Digital Nomad, aber Hashi habe ich seit 13 Jahren. Mittlerweile weitgehend beschwerdefrei, wenn auch durch meine aktuelle Schwangerschaft von den Werten her etwas durchwachsen.
So, jetzt aber zu meinen Tipps:
1. Selen-Tabletten (100 Mikrogramm pro Tag): Seitdem ich das zusätzlich nehme, sind fast alle Beschwerden wie weggeblasen und ich habe keine Schwankungen bei den Werten mehr. Selbst T3 und T4 sind schön stabil. Hab es zwischendrin mal abgesetzt….so schnell konnte ich gar nicht kucken, wie schnell da wieder unangenehmes Zeug da war.
2. Glutenfreie Ernährung
Seit ich Gluten weg lasse, sind meine TPO-Antikörper kontinuierlich runtergegangen. Startwert 1200, jetzt 44/100ml. Und ich hab es auch relativ schnell beim Wohlbefinden gemerkt. Meine Verdauungsprobleme sind z. B. komplett weg. Müdigkeit, Depression und Panikattacken ebenfalls.
3. Alkohol und Zigaretten vermeiden. Ich hab lange einen sehr….sagen wir mal….extensiven Lebensstil gehabt, halte mich aber mittlerweile auch daran.
4. Sport
Ohne dem gehts gar nicht, da ich massive Probleme mit meinen Gelenken hatte. Reha-Sport, Schwimmen, Rückenschule, Radfahren, Yoga, Pilates und regelmäßige manuelle Therapie. Da sollte man schauen, inwieweit das auf Reisen möglich ist.
Kurzum: Wenn ich aktuell nicht wüsste, dass ich jeden Früh Tabletten nehmen muss, würde ich das Hashi überhaupt nicht merken. Mich kann man stressen, fordern etc. und ich habe keinerlei Einschränkungen mehr. Und die o. g. Sachen betrachte ich als einfach als Gutes, was ich meinen Körper tue und nicht als Einschränkung.
Carina meint
Liebe Kristin,
danke für die vielen tollen zusätzlichen Tipps 🙂
Vielleicht kann sich davon eine Betroffene noch einen schnappen!
Viele liebe Grüße,
Carina
Linda meint
Hallo Kristin,
Danke für die Tipps, ich werde das mit dem Selen und dem glutenfrei ausprobieren !
Die anderen Dinge sind seit Jahren schon fest Elemente in meinem Leben .
Ich bin zwar meiner Meinung nach beschwerdefrei – bis auf Gewichtsschwankungen die ich nicht anders erklären kann da ich mich sehr gesund ernähre und so gut wie täglich Sport mache. Und manchmal habe ich so depressive Tiefs aber auch nicht ständig.
Alles Gute für Dich.
Liebe Grüße
Kristin meint
Schön, das freut mich.
Beide Sachen sind nicht wissenschaftlich belegt. Als ich damit angefangen habe, hat mich mein Endo darauf hingewiesen. Allerdings sprechen meine Blutwerte und die Entwicklung meiner SD für sich.
Gluten steht übrigens bis heute im Verdacht, eine Ursache für den Ausbruch von H-T zu sein.
Selen sollten wir eigentlich über unsere normale Ernährung zu uns nehmen. Da unser Obst und Gemüse (aus dem Supermarkt) i.d.R. echte Erde noch nicht mal von weitem gesehen haben und auch in unseren europäischen Böden kaum noch etwas von dem Spurenelement enthalten ist, leiden wir fast alle an einem Mangel, ohne es zu wissen. Und grade für Hashis ist das sehr subtoptimal.
Ich nehme das hier: Cefasel Nutri 100
Rachel meint
Helloo 🙂
Erstmal freue ich mich wie gesagt sehr darüber, dass du schwanger bist! Das ist bei Hashi ja nicht immer selbstverständlich.
Danke für deine ganzen Anregungen! Sport machen und Alkohol vermeiden etc steht bei mir auch an. Selen habe ich auch kurz vor der Reise eine zeitlang genommen aber dann ein bisschen aus den Augen verloren als ich unterwegs war. Ich habe es hier in Melbourne auch im Schrank stehen aber die Gründe gegen Selen gehen mir nicht wirklich aus dem Kopf, deswegen steht es auch schon so lange unberührt da rum.
Habe vor kurzem ein halbes Jahr auf Gluten verzichtet aber keinen Unterschied gemerkt, auch nicht als ich es wieder eingeführt habe. Das ist aber an sich vielleicht nicht die schlechteste Nachricht, da ich Vegetarierin bin und dann noch Gluten-frei… Das war die Nahrungssuche in manchen Ländern echt nicht einfach, wenn man nicht jeden Tag Reis mit Gemüse essen will.
Es freut mich jedoch jedes Mal zu hören, wenn jemand seinen Weg gefunden hat und dadurch beschwerdefrei leben kann!
Liebe Grüße,
Rachel
Anna meint
Hallo Rachel und Carina,
Schöner und sehr hilfreicher Artikel!
Eine Frage noch: Rachel, gab es schon mal Momente, in denen du aufgrund Magen-Darm etc. die Medikamente nicht bei dir behalten konntest? Und was hast du dann gemacht?
Ich möchte im November alleine losreisen und lebe mit Nebenniereninsuffiezienz, weshalb vor allem meine Eltern sich große Sorgen machen. Aber genau wie du sagst, will ich mich mein ganzes Leben deshalb nicht einschränken und es einfach versuchen.
LG Anna! 🙂
Rachel meint
Hallo Anna,
Sehr gerne!
Ich muss ehrlich zu dir sein. Wenn ich Magen-Darm Probleme habe, geht es mir ohnehin nicht wirklich gut, deswegen kann ich auch nicht sagen, inwiefern das dann zusätzlich noch daran liegt, dass die Wirkung der Hormone geringer ist.
Soweit ich weiß, ist es aber so, dass der Körper immer noch irgendwo was gespeichert hat, deswegen ist das bei 1-2 Tagen nicht so weiter dramatisch. Ich glaube, man muss schon eine Woche oder länger ohne Thyroxin sein, um da die direkten Effekte zu spüren. Aber vielleicht kann Carina als gelernte Krankenschwester mehr dazu beisteuern!
Ich kenne mich mit Nebenniereninsuffiezienz überhaupt nicht aus und weiß auch nicht wie da die Medis wirken aber das besprichst du am besten alles mit einem Spezialisten.
Meine Eltern waren auch sehr besorgt aber ich habe sie immer wieder beruhigt indem ich ihnen gesagt habe, dass es das ist, was mich glücklich macht und das dieses Gefühl überwiegt.
Wenn das Reisen wirklich das ist, was dich zum strahlend bringt, dann wirst du es immer schaffen, einen Weg zu finden und die Hürden auf dich nehmen. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: ja, ich hatte richtig beschissene Momente auf Reisen (gesundheitlich) aber die positiven Erlebnisse überwiegen extrem!
Anne meint
Danke für diesen Artikel! Bei mir wurde Hashimoto im Oktober 2016 festgestellt und ich bin seitdem noch nicht gereist. Interessante Sachen! Danke dafür.
Ich werde noch eingestellt, was die Tabletten angeht, aber bisher geht es eigentlich recht gut. Bis auf die Müdigkeit manchmal.
Ich bin gespannt, wie es sich noch entwickelt.
Liebe Grüße und frohes Reisen! <3
Rachel meint
Dann drücke ich dir mal ganz fest die Daumen, dass es auch so bleibt! 🙂
Lotte meint
Super Artikel, vielen Dank dafür!
Bin grade das erste Mal allein unterwegs für gut 4 Monate. Und das auch mit Hashimoto (vor 6 Jahren diagnostiziert, Werte mittlerweile stabil, Befinden meistens auch, manchmal aber auch eben nicht…). Hatte mir im Vorfeld ziemlich viele Gedanken gemacht… „Verträgt sich Reisen mit meinem Hashi? Was ist, wenn du mal wieder überhaupt nicht aus dem Bett aufstehen kannst und keine Motivation für gar nichts hast? Oder wenn du mit deinem Brain Fog irgendwelche wichtigen Sachen verschusselst? Sind die Tabletten lagerfähig bei bestimmten Temperaturen? Was sagt der Zoll, wenn du mit so vielen Tabletten ankommst?“ etc.
Bisher ist es ganz gut gelaufen und es ist erschreckend wie schnell die Zeit rum geht und ich wieder einen neuen Blister von den Tabletten aus den Tiefen des Ruckssacks befördern muss.
Das Wichtigste ist glaub ich wirklich, auf seinen Körper zu hören. Wenn andere möglichst schnell durchs Land reisen wollen, um wirklich alles zu sehen, bleib ich halt lieber an einem Ort für eine Weile, weil der Stress es mir nicht wert ist. Everyone travels at his own speed.
Ich versuche ausreichend zu schlafen und mich viel an der frischen Luft und Sonne zu bewegen. Und das tut mir gut. Und wenn ich mal einen Tag Pause oder ein Einzelzimmer oder was weiß ich brauche, dann ist das so und ich gönne mir das und das tut mir auch gut. Nur nicht unterkriegen lassen.
Schön zu hören, dass es anderen auch so geht!
Liebe Grüße und save travels 😉
Rachel meint
Hi Lotte,
Genau so ist’s bm auch!! 🙂
Toll, dass es so viele Hashis gibt, die sich nicht unterkriegen lassen <3
Kirsten meint
Danke für den tollen Artikel Rachel und Carina. … und für die vielen hilfreichen Kommentare.
Bei mir wurde im Januar 2017 Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Zwar ohne Hashimoto, Tabletten muss ich nun auch nehmen. Aktuell pendle ich mich so langsam ein, fühlte ich mich an den ersten Tagen richtig fit nach der Tabletten-Einnahme, bin ich aktuell recht schlapp. Aber vielleicht mutete ich mir einfach zu schnell zu viel zu. Ich werde es wohl langsamer angehen (müssen). Was mir nicht ganz so einfach fällt.
Abhalten vom Reisen wird mich die Erkrankung nicht, steht doch 2018 eine 5-Monatige Auszeit an. 😉
Rachel meint
Hi Kirsten,
Ich musste es auch auf die harte Tour lernen, einen Gang herunterzuschalten. Als ich damals protestierend bei meinem Arzt saß, meinte er nur „Rachel, du hast diese Erkrankung und du musst lernen damit zu leben. Hör auf dich mit deinem Nachbarn zu verlgleichen, der ist nämlich gesund! Du musst deinen Weg finden!“. 3 Jahre später fällt es mir immer noch manchmal schwer aber es stimmt, denn jedes Mal wenn ich Dinge tue von denen ich weiß, dass sie mir nicht gut tun, krieg ich relativ schnell die Quittung dafür.
Aber jetzt mal zu den 5 Monaten Auszeit: woooohooo!! Beste Entscheidung! Ganz viel Spaß 🙂
Franzi meint
Hallo 😊
erstmal vielen Dank für der Artikel und die Tipps !!
Ich lebe schon seit ich 11 Jahre alt bin mit meiner Hashi bzw. eig schon länger es hat nur etwa 3 Jahre gedauert bis man wüsste was ich habe! Es gibt aber immer noch Phasen wo ich keine Rücksicht auf meine Krankheit nehme und bekomme meistens auch relativ schnell die Quittung dafür! Mein Hauptproblem ist oftmals nur das ich normalerweise mit Freunden in der Welt unterwegs bin momentan sind wir in Auckland😍 und sie es dann manchmal nicht verstehen warum es mir gerade nicht so gut geht oder ich mich manchmal einfach nur hinlegen will!
Rachel meint
Genau das passiert mir auch oft! Deswegen finde ich es ja so wichtig darüber aufzuklären!
Meine richtig engen Freunde wissen jetzt was bei Hashimoto passiert und zeigen viel Verständnis dafür 🙂
Es ist nicht immer einfach aber wird werden damit leben müssen, dass es nicht jeder verstehen kann/will.
Viel Spaß in NZ!!! 🙂
LG,
Rachel
Sabine meint
Danke für diesen schönen und sicherlich für viele Betroffenen hilfreichen Artikel, liebe Rachel und Carina.
Ich finde, er greift ein sehr wichtiges Thema auf! Eine gute Gesundheit ist auf Reisen noch sehr viel wichtiger als in einem „geregelten“ Alltag, in dem man genau weiß, was man wo bekommt wenn es einem nicht gut geht. Und es ist toll und ermutigend zu lesen, dass wir Powerfrauen auch mit Vorerkrankungen die Welt erobern können!
Ich habe zwar keine Erkrankung, seit einer durch einen Sportunfall ausgelösten Thrombose aber ebenfalls eine chronische Kondition, auf die ich unterwegs besonders acht geben und die ich auf Reisen berücksichtigen muss.
Das war zuerst ein ziemlicher Schock, aber 2,5 Jahre Weltreise zeigen – es geht!
Herzliche Grüße,
Sabine
Rachel meint
Danke Sabine!! 🙂
Genau deswegen habe ich mich so auf die Veröffentlichung gefreut! Es soll anderen Mut machen und den den schon mutigen Frauen zeigen, dass sie nicht allein sind!
Viel Glück noch und das beste für dich! 🙂
Ganz liebe Grüße aus Melbourne!
Claudia meint
Ich habe jetzt schon 2-3mal nach Reisen einen erhöhten TSH-Wert gehabt, sprich ich war in der Unterfunktion, einmal war der Wert 32 und einmal etwa 10, normal ist 1-4.
Ich denke, daß es an den Temperaturen lag. Das eine Mal war ich 4 Monate in Südostasien und konnte die Tabletten nicht immer unter 25Grad lagern. Ich frage mich, wie das die Einheimischen machen. Im Kühlschrank lagern? Oder gibt es Tabletten, die höhere Temperaturen aushalten? Hat damit noch jemand Erfahrung?
Und zu der Frage, wenn man mal Magenprobleme hat: das ist nicht so tragisch, weil der Hormonspiegel im Körper nur langsam fällt oder steigt.
Liebe Grüße und gute Reisen 🙂