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Vor allem auf meiner ersten Langzeitreise habe ich zu gut 90% in Hostels gewohnt. Ausgenommen natürlich in Ländern, in denen es keine Hostels gibt oder die Unterkunftspreise für deutsche Maßstäbe selbst in Hotels oder Guesthouses schon spottbillig sind.
Und selbst jetzt gerade in Washington D.C. bin ich mal wieder in einem schicken Hostel untergekommen, weil ich das Gewusel, das gemeinschaftliche Gefühl der Reiseleidenschaft und der Hostelküche als Dreh- und Angelpunkt des Hostellebens doch manchmal vermisse.
In der langen Zeit des Hostellebens ist mir immer wieder aufgefallen, dass viele Mitmenschen leider nicht gerade die besten Manieren an den Tag legen und andere dafür umso rücksichtsvoller und zuvorkommender sind. Ist das ausgleichendes Karma?
Wenn Du also unterwegs bist, denk an ein paar schlichte, einfache Höflichkeitsformen, die Dir und anderen Reisenden in Hostels das Leben nicht nur erleichtern, sondern den ganzen Aufenthalt versüßen werden…
• Sei bitte höflich! •
Stell Dich kurz mit deinem Namen vor, wenn Du in einen neuen Schlafsaal kommst (ab 8 Personen aufwärts genügt die Ecke, in der Du einziehst) und sei nett gegenüber Neuankömmlingen.
Manche von ihnen sind vielleicht noch neu auf Reisen und freuen sich über ein Willkommen, das über ein Kopfnicken hinausgeht. Solltest Du auf der Suche nach Anschluss sein, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür, erste Kontakte zu knüpfen!
• Spül bitte Dein benutztes Geschirr ab! •
Nein, Deine Mama wohnt nicht hier. Und es scheint immer wieder Menschen zu geben, die glauben, es gibt selbstreinigendes Geschirr in Hostels.
Nur um das klarzustellen: Das ist ein Mythos!
Es ist ein Luxus, wenn ein Hostel den Reisenden eine vollausgestattete Küche zur Verfügung stellt, und keine Selbstverständlichkeit. Du solltest es dem Hostel und allen nach Dir kommenden Reisenden damit danken, dass Du zumindest hinter dir selbst aufräumst.
Die Hostel-Küche meines aktuellen Hostels, dem High Road Hostel DC
• Geben ist Nehmen! •
In den meisten Hostel-Kühlschränken gibt es das „Free Food Shelf“, die beliebteste Ecke eines Hostels unter Alleinreisenden und Budget-Reisenden.
Wenn Du also Essen übrig hast, das durchaus noch essbar ist, und Du es nicht mitnehmen kannst, stell es dort hinein, anstatt es irgendwo im Kühlschrank einfach liegen zu lassen. Der Nächste freut sich vielleicht darüber!
Ähnliches gilt übrigens auch für Bücher… Oft gibt es ein Regal zum Büchertausch. Gelesene landen dort und erfreuen den Nächsten.
• Beschrifte Dein Essen deutlich mit Namen und Abreisedatum •
Das ist eigentlich eher zu Deinem Besten als aus Rücksicht vor anderen, aber im Umkehrschluss solltest Du natürlich nie etwas aus dem Kühlschrank nehmen, das mit dem Namen eines anderen beschriftet ist.
Egal wie verlockend es aussieht!
Ich habe in Vancouver fast angefangen zu weinen, weil beim Auschecken jemand einfach meine Tüte mit verschiedenen Käsesorten mitgenommen hat. Wenn Du schon mal in Nordamerika Käse eingekauft hast, weißt Du warum…
• Bitte versuch, leise und rücksichtsvoll zu sein,
wenn Du nachts in einen Schlafsaal kommst •
Und nein, laut zu telefonieren oder sich mit der neuen Bekanntschaft lautstark zu unterhalten, gehört nicht dazu.
Irgendwann wirst Du vielleicht auch mal einen Job haben und darauf angewiesen sein, in einem Mehrbettzimmer zu schlafen. Dann wirst Du für solch rücksichtsvolles Verhalten dankbar sein.
Kleiner Tipp am Rande:
Eine Taschenlampe oder ein Handy mit solch einer nützlichen App kann dann auch mal den Lichtschalter entlasten.
• Steh bitte nicht 1 Stunde unter der Dusche,
wenn es nur 2 davon gibt •
Besonders bei uns Mädels ein heikles Thema.
Oder geh, wenn Du weißt, das sich die Zeit nicht verringern lässt, vielleicht nicht unbedingt zu den Stoßzeiten ins Bad.
• Überraschung: Handys sind tragbar! •
Stell bitte Dein Handy lautlos und geh nach draußen, wenn Du telefonieren möchtest, obwohl alle anderen noch oder schon schlafen. Es gibt nichts Uninteressanteres als Telefonate in einer fremden Sprache um 8 Uhr morgens.
Der Aufenthaltsraum des Hostels – perfekt zum Telefonieren… und Wohlfühlen!
• Lass Dein Hostel bei Deiner Abreise wissen, wenn es dir gefallen hat! •
Wir sind so eifrig dabei mitzuteilen, wenn uns etwas stört, da sollte es umgekehrt auch der Fall sein. Und jeder bekommt doch gerne mal ein Lob, oder?
• Dein Lebensraum und drum herum •
Wenn Du ein Bett in einem Mehrbettzimmer mietest, sind damit nicht automatisch auch die angrenzenden 4m² des Bodens inbegriffen.
Bitte behalte Deine Besitztümer (man möchte eigentlich meinen, die seien bei einer Reisenden sowieso eine eingrenzbare Anzahl), soweit es geht, in Deinem Rucksack und diesen, wenn möglich, in der Nähe Deines Bettes.
Natürlich ist es angenehmer, die wichtigsten Dinge gleich greifbar zu haben, aber dann versuch, sie wenn möglich auf deinem Bett oder dafür vorgesehenem Stauraum zu verteilen.
Das Leben in Hostels ist für viele nur mit unangenehmen Erinnerungen an überfüllte, laute Unterkünfte verbunden. Ich liebe das Hostelleben bis heute und buche mich auch trotz meiner tollen Airbnb-Erfahrungen immer mal wieder in Hostels ein.
Es gibt wunderschöne Design-Hostels, Flashpacker-Hostels und viele Hostelbesitzer, die den Aufenthalt dort zu einem echten Erlebnis machen.
Ich habe gestern Morgen zum Beispiel in der Küche meines Hostels frisch gebackene Brownies mit Nutella-Füllung entdeckt…
Was war die schönste Hostel-Erfahrung,
die Du bisher gemacht hast? Und wo?
(Hier findest Du übrigens eine Liste an Hostel-Perlen Australiens und hier meine Pink Hostels, verstreut auf der ganzen Welt!)
Ingo meint
Mmmh. Wenn ich das so lese, dann weiß ich, warum ich in der Regel um Hostels einen großen Bogen mache. Ist nicht böse gemeint, aber da gebe ich lieber ein wenig mehr Geld für ein Einzelzimmer in Hotel/Pension/B&B aus und hab meine Ruhe.
Eine Höflichkeitsregel hätte ich aber noch beizutragen (aus alten Jugendherbergs-Erfahrungen): Wascht Euch die Füße bevor Ihr ins Bett geht. Ich finde, es gibt nichts Schlimmeres als den potenzierten Geruch von mehreren Paar Käsemauken in einem Mehrbettzimmer.
Carina meint
Hallo Ingo,
soo schlimm ist es gar nicht 😀 Vielleicht sollte ich demnächst mal einen Post über die Vorteile einer Hostelübernachtung schreiben um dir das wieder etwas schmackhaft zu machen 😉
Ingo meint
Nur zu. Ich lasse mich gerne von guten Argumenten überzeugen. Vielleicht schaffst Du es wirklich, dass ich Hostels mal wieder eine Chance gebe bzw. als Übernachtungsoption in Erwägung ziehe,
Carina meint
Challenge accepted 😉
Tina meint
Ich schließe mich an. Meine letzte Hostelübernachtung ist schon lange her…
Manuela meint
Achja, und die lieben Schnarcher.
Hätte ich ein Hostel würde ich ein Schnarcherzimmer anbieten 🙂
LG
Carina meint
Hahahaaa… soo cool!! Das wäre doch mal eine neue Geschäftsidee 😀
Grüße zurück 🙂
Patrick meint
Das sind in der Tat ein paar wichtige Benimmregeln!
Ich bin erst vor ein paar Wochen zu den Hosteln zurückgekehrt und bin überwiegend positiv überrascht. Wenn man nicht gerade die Hostels in den Partyzonen wählt, kommt man meist mit einer ruhigen Nacht davon und die Leute sind auch rücksichtsvoll.
Dies schreibe ich übrigens gerade aus einem Hostel-Bett und leider habe ich heute eher ein Partyhostel erwischt 😉
Carina meint
Das stimmt. Ich habe mal in einem irischen Hostel ÜBER einem Pub übernachtet. Noch dazu ging mein Fenster nur IN das Pub zu öffen… DAS war mal ein Partyhostel 😀
medizynicus meint
Ach ja… ist mir zwar peinlich, aber sollte eigentlich selbstverständlich sein:
Wenn Du zu zweit bist und…. äh… also so Sachen machen willst, die man zu zweit macht… äh… dann mach das doch bittebitte nicht in einem Zehn-Bett-Schlafsaal sondern gönnt Euch ein eigenes Zimmer… Eure Mitbewohner finden das nämlich in der Regel gar nicht irgendwie anregend oder so sondern nur mega, mega peinlich… (leider alles schon erlebt)
Jenny T. meint
Von solchen hostels habe ich auch schon gehört!! Furchtbar. Ich würde in so nem moment einfach aufstehen, das licht anknipsen und mich mit laufender kamera vor das pärchen stellen. Wenn man jetzt noch kommentare wie in einer tierdoku abgibt (das männchen versucht gerade unter zugedeckter decke das weibchen zu begatten), ist man der clown!!
Carmen meint
Ich habe zwei Hostels, die ich nur jedem weiter empfehlen kann.
in Malmö:
https://www.hihostels.com/de/hostels/malmo-city
Die Atmosphäre in der Küche und auf der Terrasse war für mich einzigartig. Außerdem gibt es das beste Eis gleich gegenüber. Malmö war überhaupt eine Stadt, die mir sehr gut gefallen hat.
in New Orleans:
http://indiahousehostel.com/
Das ganze Haus hat einen einzigartigen Stil, der mich sehr beeindruckt hat. Abends wurden dort regionale Speisen in einer Outdoor-Küche gekocht, die mir sehr gut geschmeckt haben.
Einziges Manko: In New Orleans selbst war ich als Mädel alleine sehr vorsichtig und habe mich nicht immer 100% sicher gefühlt, habe aber einfach darauf geachtet, zeitiger zurück zu kommen oder mich an andere Hostelbewohner anzuhängen.
Carina meint
Oh, toll, das in New Orleans werde ich mir auf jeden Fall mal merken!
Danke für die Tipps!
Liebe Grüße,
Carina
Jana meint
Hi an alle,
ich bin schon ganz am Anfang als ich das Reisen angefangen habe, ziemlich schnell auf den Geschmack von AirBnb gekommen und habe nicht wirklich viel Erfahrungen mit Hostels gemacht. Die, die ich gemacht habe, waren aber meistens nicht so positiv. Hässliche Zimmer, vollgestopft mit Betten bis zum Anschlag, eklige Badräume und dann oft viel zu teuer. Dazu waren bei mir auch immer nur große Gruppen von Freunden im Zimmer, die garkein Interesse hatten mit mir in Kontakt zu kommen. Und wenn ich alleine reise, dann möchte ich abends auch wohin kommen, wo ich mich zurückziehen kann, sonst werde ich irgendwann ganz gestresst. Wenn man sich allerdings in seinem Hostel und mit den Zimmerbewohnern wohlfühlt, dann kann ein Hostel meiner Meinung nach aber auch ein ganz wundervoller Platz sein… nur weis man das vorher immer nie und daher buche ich mich meist lieber gleich bei AirBnb ein.
Trotzdem hätte ich mal wieder Lust es auszuprobieren und ein paar neue und gute Erfahrungen mit dem „hosteln“ zu machen 🙂 Vor allem der Kontakt zu Leuten bleibt bei AirBnb oft auf der Strecke. In Tralee, Irland hatten wir ein wunderbares, kleines Hostel mit süßen kleinen Lämpchen und Oma-Sofas überall, sowie einem ganz süßen, lieben, alten Mann, dem es gehört hat 🙂
Liebste Grüße von Jana
PS: Carina, ich lese grade dein Buch und kann nicht mehr aufhören 😉 Sehr gut geschrieben!
Carina meint
Danke Jana, für die lieben Worte <3 Viel Spaß noch beim Schmökern!!
Jana meint
Ich habe es in 2 Tagen durchgelesen!! Vor allem auch nachdem ich dich in Frankfurt kennenlernen durfte und deinem Blog schon eine Weile folge, hat es mich interessiert noch ein bisschen mehr über dein Leben zu erfahren und daher hab ich das Buch verschlungen. Sehr inspirierend und ermutigend für Leute wie mich, die grade erst in den Anfängen stecken ihre Träume wahrzumachen (bin grade dabei alles aufzulösen was ich hab ohne einen richtigen plan, weil mein herz es eben so will) und ich konnte sehr vieles sehr gut nachvollziehen was du beschreibst!! es tut gut zu wissen, dass andere da draußen genauso fühlen wie ich! Thanks for the inspiration!! <3
Kathi meint
Oh ja, also das mit dem Abspülen kann ich wirklich überhaupt nicht verstehen! Ist für mich grundlegende Höflichkeit, aber viele sehen das wohl anders… und Telefonate sind besonders auf Französisch oder Spanisch echt nervtötend, weil die Franzosen und Spanier auch noch so laut sprechen. Alles in Allem bin ich aber wirklich immer sau gerne im Hostel, weil man so coole neue Leute kennen lernt!
Wer in Südafrika auf der Garden Route unterwegs ist, dem kann ich das Oasis Shanti in Oudtshoorn empfehlen – ist sowieso eine gute Gegend wegen dem Swartberg Pass. Die Besitzer waren super nett und haben uns zum Braai eingeladen (südafrikanisches Grillen) 🙂
Liebe Grüße,
Kathi