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*Ein Gastartikel von Christina*
Du willst alleine verreisen? Vielleicht zum ersten Mal? Du freust dich bestimmt darauf, und wahrscheinlich wirst du dich noch lange gerne daran erinnern. Es kann aber gut sein, dass Menschen in deinem Umfeld – Familie, Freunde, manchmal auch vollkommen Fremde – eine ganz andere Meinung dazu haben.
Spielt das für dich überhaupt eine Rolle? Ich denke ja. Denn Sorgen oder negative Bemerkungen von anderen sind uns meistens eben nicht gleichgültig, manchmal können sie einen sogar richtig demoralisieren und die Vorfreude dämpfen.
So kannst du darauf reagieren, je nachdem, aus welchem Grund die Bemerkungen gemacht werden:
MANche MACHen SICH SORGEN UM DICH
Vor allem, wenn du noch ziemlich jung bist, könnte sich deine Familie Sorgen um dich machen.
Von außen sehen Dinge oft gefährlicher aus, als sie tatsächlich sind. Allein in Mexiko City unterwegs sein zum Beispiel. Ich habe es auch gemacht und weiß, dass es nicht so schwer und abenteuerlich ist, wie man vielleicht von außen denkt.
Aber die Vorstellung von dir allein in einer fremden Großstadt, abends alleine durch die Straßen spazierend, ist vielen Eltern (oder lieben Freunden) unangenehm. Das muss nicht heißen, dass sie kleingeistig sind, es sind ganz normale Gedanken.
Sich „Einmischung“ zu verbitten, würde ich in diesem Fall ziemlich lebensfern finden – Menschen, denen man wichtig ist, dürfen sich auch mal Sorgen um uns machen. Und das auch sagen.
Du kannst aber etwas dafür tun, damit sie sich mit deinen Plänen wohler fühlen und dich unterstützen. Umso unbeschwerter kannst du dich dann auf dein Abenteuer freuen…
1. Sei nicht leichtsinnig!
Abenteuerlust und Vernunft sind kein Widerspruch! Wenn es für dich selbstverständlich ist, dass du neben der Vorfreude auf deinen Trip auch an deine Sicherheit denkst, wird das auch dein Umfeld beruhigen.
Du hast z. B. vor, in Südamerika zu trampen? Das ist dein „Recht“, wäre aber nicht clever, denn dein Recht bringt dir in gefährlichen Situationen leider gar nichts! Tatsächliche Gefahren zu ignorieren und kleinzureden, bringt deine Familie wahrscheinlich noch mehr dazu, sich Sorgen um deine Sicherheit zu machen. Und du wirst dadurch gestresster sein.
Zeig, dass du Verantwortung für dich übernehmen kannst, und sie können davon ausgehen, dass du nur mit schönen Erinnerungen heimkommen wirst.
2. Gib ihnen ein paar Informationen
Mach dir und deiner Familie das Leben leichter, indem du ihnen zur Sicherheit ein paar Informationen gibst. Vielleicht möchtest du ihnen sagen, wohin du reisen und in welchem Hotel du übernachten wirst.
3. Erzähl nicht alle Details
Ja, das klingt widersprüchlich. Aber du kannst bestimmt einschätzen, wen manche Details unnötig beunruhigen werden. Vielleicht willst du über manches lieber mit deiner Schwester oder mit einer Freundin reden statt mit deiner Oma.
MANche STAUNen ÜBER DEIN Vorhaben (ODER BEWUNDERn Dich)
Deutschland, das Land der Neider, sagt man. Vielleicht. Aber auch: Das Land, in dem anderen gerne Neid unterstellt wird, und oft zu Unrecht.
Nicht jeder, der dich beeindruckt anspricht auf deine Pläne, alleine zu verreisen, missgönnt dir deinen Spaß. Und neugierige Fragen müssen nicht unbedingt heißen, dein Gegenüber platzt vor Neid und hofft insgeheim, dass deine Pläne schiefgehen.
Ich staune manchmal über die Heftigkeit und Gereiztheit, mit der manche Menschen auf harmlose Fragen reagieren. Auch wenn es dich nervt, wenn es in deinem Freundeskreis viele erstaunte Fragen an dich gibt: Es ist vielleicht einfach Neugierde. Oder sogar Bewunderung, auch wenn die Worte ungeschickt gewählt sind.
Als ich vor Jahren einer Bekannten erzählte, dass ich alleine verreisen wollte, hatte sie kopfschüttelnd einen Zweiwortsatz für mich:
„Keine Freunde?“
Es hat mich geärgert, ich habe es mir aber nicht anmerken lassen. Heute würde ich sagen, sie meinte wahrscheinlich nur:
„Willst du ohne Freunde verreisen?“
Lass dir deinen Spaß nicht dadurch vermiesen, dass du hinter jedem Busch Neid und Missgunst vermutest. Die Menschen haben ihr eigenes Leben, und die wenigsten wollen dich ärgern. Im Zweifel denke lieber, dass eine Bemerkung interessiert statt hinterhältig ist (außer es ist offensichtlich). Lieber gutgläubig und gut gelaunt als ganz schlau und miesepetrig, wenn du mich fragst.
MANche WÜRDEn SELBST GERNE, TRAUen SICH ABER NICHT – ODER HAben EINFACH KEINE LUST DARAUF
Deine Freunde/Kollegen/Bekannten hätten selbst überhaupt keine Lust, alleine zu verreisen. Oder würden gern, trauen sich aber (noch?) nicht. Es gibt Menschen, die alleine nicht einmal ins Café gehen möchten. Das ist in deinen und meinen Augen vielleicht schade, aber man muss sie nicht unbedingt umstimmen.
Es gibt reiselustige Menschen, die viel von der Welt sehen möchten. Andere haben es lieber, im Garten zu sitzen und zu lesen. Kein Grund, ihnen gegenüber überheblich zu werden. Wenn man Kleingeistigkeit beklagt, kann man mit gutem Beispiel vorangehen und die anderen auch so sein lassen, wie sie gerne sind.
MANche sind EINFACH FRECH UND UNVERSCHÄMT
Und das gibt es natürlich auch: Menschen, die alles kleinreden wollen und unverschämt werden, einfach weil sie andere Vorlieben haben. Vielleicht auch, weil sie es dir nicht gönnen, etwas zu tun, was sie sich selbst nicht trauen.
Ich habe z. B. mal in einem Forum, in dem ein Artikel über Langzeitreisende diskutiert wurde, Kommentare gelesen, die mich sprachlos machten:
„Wegen solcher Leute haben wir solch eine horrende Staatsverschuldung … diese Leute bzw. Drückeberger sollten sich schämen … pfui Teufel …“
„… wenn man sein Arbeits- und Privatleben schlecht sortiert hat, können solche Fluchtgedanken schon mal kommen. Titulierungen wie „Aussteigen“, „Auszeit“ etc. sind nur Versuche … das Scheitern positiv umzulackieren.“
Bäh!
Wieso sind die Leute so wütend – und auf wen?
Natürlich will man solche Aussagen nicht gerne so stehen lassen. Aber meiner Meinung nach braucht man sich nicht auf anonymes Gezanke im Internet einzulassen – außer dir fällt etwas Sinnvolles ein.
Aber was ist, wenn dir jemand ähnliche Unverschämtheiten ins Gesicht sagt – „Frauen, die alleine reisen, sind eigentlich traurig und geben bloß nicht zu, dass keiner freiwillig mit ihnen verreisen möchte, mal ganz ehrlich.“
Gekränkt reagieren, sich rechtfertigen oder aufregen usw. bestätigt den anderen in seiner kleinkarierten Meinung. Und überhaupt: Wieso sollst DU dich rechtfertigen, wenn dein Gegenüber frech wird?
Wenn dir spontan keine humorvolle Antwort einfällt, kannst du den Ball einfach zurückgeben. Falls nicht, bewahr Dir deine Leichtigkeit (auch wenn es schwerfällt) und frage ruhig (!):
„Wie meinst du das?“
Dann kann dein Gegenüber anfangen, zu erklären, und sich selbst beim Humbug sprechen zuhören. Fast immer merken die Leute dann nämlich schnell, welchen Unsinn sie jetzt verteidigen müssen. Und wenn es passt, hak ruhig noch mal nach:
„Ich verstehe dich immer noch nicht. Was genau meinst du damit?“
Du wirst nicht gemein, setzt Grenzen und verdirbst dir nicht die Laune. Case closed. Zumindest für dich. Und kannst Dich dann wieder der Vorfreude auf Deine Reise widmen!
Kennst Du solche Situationen auch? Wie gehst Du damit um?
Über die Gastautorin:
Christina von ColibriBiz ist freie Texterin und liebt es, Dinge einfach und exakt auszudrücken.
Auf ihrem Blog schreibt sie über einen leichteren und unkomplizierten (Business-)Alltag.
Magdalena meint
Hallo Christina und Carina,
toller Beitrag! Ich selbst bin gerade mitten in der Planung von einem 1-jährigen Aufenthalt in Südostasien und habe das große Glück, dass ich diesen Plan noch nicht verteidigen musste. Zumindest ins Gesicht hat mir noch keiner vorgeworfen, ich würde „weglaufen“ oder eben mein „Scheitern“ verschleiern wollen. Aber ich habe von einigen in meinem Umfeld gehört, dass sie ähnliche Erfahrungen machen mussten (eine Freundin hat es sogar doppelt abbekommen: Gescheitert, weil für einige Zeit gereist und dann noch als Frau alleine!). Deshalb sind solche Artikel wie deiner immens wichtig. Denn da draußen sitzen sicher ganz ganz viele, egal ob Mann oder Frau, ob jung oder alt, ob mit Kids oder ohne, die gerne würden, sich aber zu viel von ihrem negativen Umfeld beeinflussen lassen.
Liebe Grüße
Magdalena
Christina meint
Hallo Magdalena,
vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich natürlich, wenn der Artikel andere in dieser Situation ermutigen wird.
Es gibt viele Gründe für eine längere Reise (auch) alleine – etwas erleben, etwas von der Welt sehen, Spaß haben wollen! Und auch wenn der Grund dahinter der ist, dass man mit der momentanen Situation nicht zufrieden ist – handeln und etwas daran ändern ist doch alles andere als Scheitern! Schade wäre es nur, sich zu arrangieren, obwohl man sein Leben verbessern könnte.
Ich wünsche dir eine tolle Zeit in Südostasien!
Liebe Grüße,
Christina
Saskia meint
Hallo Christina,
Hallo Carina,
vielen Dank für den Artikel. Ich reise auch gerne alleine und wurde auch bereits mit solchen Sprüchen konfrontiert. Die Zeit alleine nutze ich um wieder ganz bei mir zu sein und außerdem teilt nicht jeder meine riesige Reiseleidenschaft. Dafür haben ja noch einige Verständnis.
Bei meiner Weltreise war das oft anders. Die Menschen konnten einfach nicht verstehen, dass ich nicht lieber in ein Auto oder eine Immobilie investieren wollte. Schließlich hätte man nach der Reise nichts davon. Das stimmt allerdings nicht. Die Erinnerungen trage ich noch heute in meinem Herzen und die Reise hat mich geprägt und zu einem besseren Menschen gemacht.
Ich kann daher nur jedem raten, seine Träume zu leben und sich von niemandem reinreden zu lassen.
Liebe Grüße
Saskia
Christina meint
Liebe Saskia,
danke für deine persönliche Erfahrung, die du mit uns teilst!
Erstaunlich, dass man meinen kann, dass jemand nach einer Weltreise „nichts mehr davon hat“.
Schließlich ist das für viele Menschen die Erfüllung eines Traums, den sich eher wenige erfüllen. Und spätestens im Alter -wenn nicht schon jetzt- wird man sich bestimmt mehr über die vielen schönen Erinnerungen freuen, als über Gedanken über das neue Auto damals.
Aber das kann man offenbar auch anders sehen, Menschen sind eben sehr unterschiedlich.
Dir weiterhin noch viele schöne Erlebnisse!
Liebe Grüße,
Christina