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Ich sitze unruhig im Zug und schaue alle 5 Minuten auf die Uhr. Wir stecken fest. Irgendwo im Nirgendwo auf den Gleisen. Schon seit über einer Stunde.
Normalerweise bin ich hier die Ruhe selbst, aber ich muss einen Flug nach Mallorca erwischen zu meinem allerersten Yoga Retreat. Wenn die Bahn nicht langsam in die Gänge kommt, wird dieser Versuch, dem Yoga mal eine Chance zu geben, gleich wieder versacken.
Ich gehe mit schnellen Schritten zum Check-in und in noch schnelleren Schritten zum Gate. Dort komme ich völlig verschwitzt und mit verzottelten Haaren an, nur um der nächsten Verspätung in die Arme zu laufen.
Mein Flug startet ohne große Ankündigung ebenfalls eine Stunde später, und mein Geduldsfaden ist gespannt bis zum Anschlag, als ich in meinen E-Mails krampfhaft nach der Kontaktnummer der Finca suche, um sie wissen zu lassen, dass ich damit auch später abgeholt werden muss.
Endlich im Flieger angekommen, gehe ich in Gedanken noch mal durch, was nun auf mich zukommt:
Eine Woche lang werde ich mich auf ein Experiment einlassen. Mich Hund, Kobra und Katze stellen und meinen ungelenkigen, steifen Körper ein wenig verbiegen.
Yoga und ich teilen eine kleine Hassliebe.
Als ich das erste Mal bei einer Yoga-Stunde mitgemacht habe, bin ich nach zwanzig Minuten wieder gegangen.
Ich war in einem Raum, der sich mehr wie eine Sardinenbüchse angefühlt hat, die Yoga-Lehrerin zog ihr festes Programm durch, mit Begriffen und Posen, die ich nicht verstanden habe, und schon nach kurzer Zeit taten mir alle Gelenke so weh, dass ich einfach nur gefrustet aufgestanden und gegangen bin.
Das war mein erster Eindruck vom Yoga.
Und wie mit den meisten ersten Eindrücken hat sich auch dieser hartnäckig in meinem Kopf eingebrannt, und es war schwer, ihm eine zweite Chance zu geben. Yin Yoga konnte mich in den zwei Jahren danach gerade noch so für sich gewinnen, aber vom „richtigen“ Yoga habe ich, so weit ich konnte, Abstand gehalten. Durch den künstlichen Hype darum, ganz besonders auf Bali, fühlte ich mich nur darin bestätigt, dass das eine modernisierte Trendwelle einer Sache ist, die schon seit Jahrhunderten besteht. Abgehakt.
Als Indigourlaub mich dann vor ein paar Monaten auf ihre eigene Yoga Retreat Finca auf Mallorca eingeladen hat, war ich deshalb mehr als skeptisch. Aber so oft, wie ich euch erzähle und vorbete, ihr solltet euch von einer schlechten Erfahrung nicht abhalten lassen, konnte ich eigentlich gar nicht anders, als meinem eigenen Ratschlag zu folgen.
Und so bin ich nun hier. Auf Mallorca. Im Yoga Retreat.
Am Morgen nach meiner Ankunft wache ich nach dem anstrengenden Reisetag gestern leicht muffelig auf und begegne gleich meinem neuen Mitbewohner: meinem inneren Schweinehund. Er säuselt mir ins Ohr und bekommt mich fast rum, in meinem kuscheligen Bett mit dem traumhaften Ausblick zu bleiben – nach vorne durchs Fenster auf grüne Palmwedel und nach rechts auf meine Terrasse und die endlose Weite Mallorcas, mit dem strahlend blauen Himmel darüber.
Aber ich bleibe standhaft, krabbele ächzend aus dem Bett, werfe mich in meine bereitgelegte Leggins und T-Shirt, stolpere ins Bad und putze mir die Zähne. Selbst mein zerknittertes Spiegelbild zieht fragend eine Augenbraue hoch, ob ich es mir nicht doch noch mal anders überlegen möchte.
Knapp zwei Stunden später stehe ich am Frühstücksbuffet, vor einem Meer an Obst, Frischkäse-Aufstrichen, mallorquinischen Käsesorten, frisch gebackenem Brot und bin stolz auf mich. Die letzten eineinhalb Stunden mit meiner neuen Yoga-Lehrerin Heidi waren zwar quälend, aber ich fühle mich richtig gut und vor allem trotzdem seltsam entspannt.
Mit mir waren noch drei weitere Frauen in der Vinyasa-Stunde, und beim Frühstück beschnuppern wir uns nun ein wenig. Zwei Freundinnen sind zusammen hier, eine weitere alleinreisend und schon voller Vorfreude darauf, Mallorca zwischen unseren Yoga-Einheiten zu erkunden.
Innerlich atme ich jetzt erst so richtig auf.
Im Flugzeug schossen mir viele Fragen durch den Kopf – wie jedes Mal vor einer Reise: Gibt es dort ein festes Programm? Muss ich bei allen Stunden dabei sein? Werde ich auch genug Zeit für mich haben oder bin ich ständig von anderen Menschen umgeben?
Hier stelle ich jetzt schnell fest: Ich muss gar nichts.
Ich kann an den morgendlichen Vinyasa- und abendlichen Yin-Stunden teilnehmen oder schwänzen. Kann mich Helena, der zweiten Alleinreisenden, anschließen oder alleine die Insel erkunden. Genauso kann ich mich bei oder nach den Mahlzeiten abseilen oder die Gesellschaft suchen. Irgendwo ist immer ein ruhiges Fleckchen oder jemand zum Unterhalten zu finden.
Als ich am nächsten und übernächsten Morgen aufstehe, quatscht mein Schweinehund ins Leere. Solange ich keine Zeit habe, darüber nachzudenken, ächze ich weiter aus meinem Bett (nun dem Muskelkater zuzuschreiben, der mich gefühlt in sämtlichen existierenden Muskeln meines Körpers überfällt) und laufe schon fast automatisch ins Nachbarhaus zum Yoga.
Ich ertappe mich beim Gedanken, Yoga mit meinem oberflächlichen Urteil vielleicht doch unrecht getan zu haben.
Mein Körper fühlt sich jetzt ein bisschen stachelig an. Aber genauso merke ich auch, dass er und vor allem meine Muskeln sich endlich wieder gebraucht und genutzt anfühlen. Auf Reisen und in meinem wuseligen Alltag sind Sport und gesunde Ernährung leider oft das Erste, was hinten runterfällt, und gerade bei den stressigen Wochen und Monaten in letzter Zeit habe ich mich mehr und mehr unwohl in meiner eigenen Haut gefühlt.
Nicht, weil es wichtig ist, wie mein Körper aussieht, sondern weil es mir wichtig ist, dass er sich gut anfühlt.
Stark. Kraftvoll. Und gesund.
Schon am dritten Tag fühlt er sich definitiv mehr danach an als im ganzen letzten halben Jahr davor. Und das habe ich Heidi und ihren geduldigen Yoga-Stunden zu verdanken. Ganz ohne Druck fordert sie mit ihren sanften Anweisungen und Korrekturen meinen Körper heraus, und ich habe das Gefühl, ihn wieder zu benutzen. Auf eine gute Art.
Aber wenn ich ganz ehrlich mit mir bin, weiß ich auch, dass das nicht so wäre, wenn ich nicht jeden Morgen mit dem Wissen aufwachen würde, dass in unserem Yoga-Raum drei andere Frauen warten und Heidi mir ganz genau sagt, was ich zu tun habe. Ich weiß genau, ich hätte die Selbstdisziplin dafür nicht.
Umso mehr genieße ich diesen positiven Gruppenzwang und verpasse in der gesamten Woche keine einzige Stunde.
Zwischen den Einheiten morgens und abends und den anschließenden gemeinsamen Mahlzeiten (die dank des unglaublich leckeren Essens definitiv den Kalorienverbrauch wieder ausgleichen) genieße ich die unglaubliche Stille der Finca.
Ich spaziere während der Siesta in den nahen kleinen Ort Montuïri, besuche mit Helena zusammen einen Nachmittag lang Palma de Mallorca und verbringe sonst viel Zeit mit lesen, in den Himmel starren oder schreiben. Mal am Pool, mal auf meiner Dachterrasse. Und ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so zur Ruhe gekommen bin.
Als ich am letzten Tag meine Sachen zusammenpacke, überkommt mich deshalb die Wehmut. Ich spiele kurz mit dem Gedanken, einfach nicht auszuchecken. Ich bin sicher, das würde kaum auffallen…
Stattdessen schaue ich auf dem Weg aus dem Zimmer ein letztes Mal durch die Fenster auf Mallorcas Landschaft. Ich lausche der Stille, die ich hier so lieben gelernt habe. Aber als ich die Tür hinter mir schließe, bin ich mir sicher, es war vielleicht mein erster Besuch und mein erstes Yoga Retreat hier – aber definitiv nicht der letzte.
Die Eckdaten zum Yoga Retreat der Son Manera Finca:
An- und Abreise
Du kannst nach Palma de Mallorca fliegen und Dich dort abholen lassen. An- und Abreisetage sind immer samstags.
Die Yoga Retreat Finca Son Manera
Sie liegt auf einem kleinen Hügel, 5 Minuten von Montuïri entfernt. Es gibt Doppelzimmer, die Du Dir mit einer weiteren Alleinreisenden teilen kannst, oder Einzelzimmer. Teils mit Blick in die umliegende Landschaft, teils in den kleinen, gemütlichen Innenhof. Umgeben ist die Finca von Palmen, einem großen Pool, Garten mit Hängematte und vielen Terrassen auf verschiedenen Ebenen, auf die Du Dich jederzeit zurückziehen kannst. Hier findest Du noch mehr Fotos davon.
Yoga-Stunden
Sind immer morgens um 8 Uhr und abends um 17 Uhr für je 1,5 Stunden. Art und Stil sind dabei immer abhängig von der Yoga-Lehrerin, die gerade vor Ort ist. Entweder im kleinen oder großen Yogaraum in der Finca, auf der Dachterrasse oder auch auf einer großen Holzplattform mitten im Grünen.
Schlemmen pur
Das meiste ist vegetarisch und vegan, aber es gibt auch immer eine Fleisch- oder Fischoption. Morgens gibt es bis 11 Uhr ein traumhaftes Frühstück, mit Müsli, Obst, Porridge, Aufstrichen, Käse und Schinken. Mittags von 14 bis 15 Uhr gibt es Suppe und einen leichten Salat. Abends kannst Du den Tag mit einem warmen Abendessen und verschiedenen Variationen und Gerichten und einem Glas Wein ausklingen lassen. Oder zwei. Oder drei.
Ausflugsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene kleine Orte, zu denen Du hinlaufen oder wandern kannst. Nach Palma de Mallorca kannst Du von Montuïris Bushaltestelle aus (10–15 Minuten Fußweg) mit dem Bus fahren. Oder Du mietest Dir am Flughafen einen Mietwagen und erkundest damit die ganze Insel.
Nachhaltigkeit
Wird hier groß geschrieben. Das Wasser wird per Solaranlage erhitzt, die Lebensmittel werden, wenn möglich, aus lokalem Anbau bezogen, und auf Plastikflaschen wird ganz verzichtet. Stattdessen gibt es überall Trinkwasser-Spender, an denen Du Deine Glasflasche aus dem Zimmer oder Deine eigene Flasche wieder auffüllen kannst.
Programm
Neben einer normalen Yoga-Retreat-Woche, die Du selbst individuell gestaltest, gibt es auch Yoga Retreats mit einem Fokus-Thema. Schreibkurse, Achtsamkeit, Detox, Ayurveda… was auch immer Dich interessiert. Das komplette Programm der Finca findest Du hier.
Pin Dir diesen Artikel auf Deine Wunschliste für Dein erstes (oder nächstes?) Yoga Retreat!
Hinweis: Dies ist ein Werbeartikel und entstand nach einer Einladung von Indigourlaub auf ihre Yoga Retreat Finca Son Manera. Text und Meinung sind meine eigenen.
Christina meint
Schon wieder schreibst du mir aus der Seele, ich komme gerade vom Yoga-Retreat in Island. Unglaublich wie sehr man in nur einer Woche abschalten, Klarheit finden und sich neu ausrichten kann – das hätte ich vorher nie gedacht!
Mit ein bisschen Meditation waren sogar die 3 Stunden Verspätung des Rückflugs entspannt 😀
Mal schauen, wie gut ich es schaffe das nun in meinen Alltag mitzunehmen. Die erste Yogaeinheit alleine habe ich gerade hinter mir und vermisse jetzt schon die Stille und Weite Islands. Aber vielleicht geht es dann das nächste mal nach Mallorca, die Finca klingt traumhaft!
Liebe Grüße,
Christina
Carina meint
Hi Christina,
ja, ich weiß ganz genau was Du meinst und streng mich auch gerade sehr an, die Routine zumindest zum Teil beizubehalten. Lass mich wissen, wie es bei Dir läuft! 😀
Liebe Grüße,
Carina
Sabrina meint
Meine erste Soloreise habe ich in diese Finca gemacht und es war einfach super schön!